Vorbehalten, als Belege für den zeitweiligen Aufenthalt des Menschen im Vogtland gewertet werden (Meyer 1976, S. 272 f.). Um die Mitte oder in der zweiten Hälfte des 2. Jh. (nach 140/141 bzw. i. J. 171) geprägt, werden die stark abgegriffenen Münzen nach längerem Umlauf wie das Gros des römischen Imports erst im Ver laufe des 3. Jh. ins Land gekommen und in den Boden gelangt sein (vgl. Meyer 1976, S. 272, Anm. 2691). In diese Zeit mag auch ein wenig südlich der Landesgrenze in Kräsnä (Wiesen thal) bei As gefundene Eisenlanzenspitze gehören (Ritter 1977, S. XI, Abb. 10). Über 20 cm lang, 5 cm breit, mit achtkantig facettierter Tülle und ein Stück vor der Spitze endendem Mittelgrat sowie zwei linsengroßen runden Vertiefungen bei derseits des Grates wies das leider verschollene Stück typische Merkmale spätkai serzeitlicher Formen auf (Jahn 1916, S. 81 ff., 90 ff.; für Sachsen Meyer 1976, S. 196 ff.). Wie die Münzen belegt es zumindest die Begehung des vogtländischen Verbindungskorridors während des 3. Jh. Frühes und hohes Mittelalter Nach dem Zeugnis der Bodenfunde blieb das Vogtland bis in das Mittelalter un besiedelt. Vor und in den Beginn des deutschen Landesausbaus im 12. Jh. sind einige slawische Hinterlassenschaften zu stellen. Mit ihnen wollen wir unseren Streif zug durch die Ur- und Frühgeschichte des Vogtlandes vorläufig abschließen. Mit Abstand ältestes Zeugnis bildet die 1922 beim Bau des Elsterbades in Oels- nitz in offenbar jüngeren Auesedimenten 222 zutage gekommene vereinzelte Rand scherbe mittelslawischen Gepräges (Billig 1954, S. 66, Abb. 39; Corpus 1985, S. 270). Traditionell in das 9./10. Jh. gesetzt, gehört das zu erschließende s-profi- lierte Gefäß mit stehenden Kammstrichbögen auf der Schulter und leicht abgestri- Abb. 40. Oelsnitz. Gefäßrest. 1:2. 222 Nach Mitteilung von A. Haase (an Dr. G. Bierbaum vom 3. 11. 1937 - OAD) lag die Scherbe in einer Sammlung weit jüngerer Gefäßreste. Doch würde man „zu weit gehen, wenn man damit die Verwertbarkeit des ganzen Fundes in Abrede stellte“ (Billig et al. 1957, S. 6).