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Eisenerz ebenso wie die „großen Mengen von Holzkohlen“ (Kaiser 1928 a, S. 30) auf Eisengewinnung in dieser Siedlung hinweisen. Späthallstättische Funde hat ebenso die Taltitzer Grabung auf der „Göse“ er geben. Angesichts der eindrucksvollen älteren Zeugnisse sind sie bis auf eine Scherbe ebenfalls der jungbronzezeitlichen Siedlung zugeschlagen worden (Coblenz 1954 a, S. 389, Abb. 27,8). Fund 111 wird gedeutet als „ein Haus mit zwei Herd stellen, einer Erdbank, flachen Mulden und Gruben im Inneren. Die vier Seiten sind etwas unregelmäßig mit Längen zwischen 5 und 7 m, auch die Bestückung der einzelnen Wände mit Pfosten, die sämtlich zugespitzt sind, ist unterschiedlich (Nordseite 3 Pfosten, im Westen 2, Süden 1, Osten 7). Am Eingang im Osten be finden sich die Feuerstellen mit Scherbenresten, dazu kamen im Bereich der Erd bank ein Spinnwirtel und eine Reibeschale.“ (Coblenz 1986 a, S. 105; vgL auch 1954 a, S. 376 ff.) Das erhaltene Randstück einer bauchigen Tonne mit nur andeu tungsweise geschweifter Randzone und schulterständiger Zopfleiste (Abb. 19,8) da tiert den - als Haus etwas fragwürdigen (vgl. Billig 1954, S. 53) und nicht unbe dingt gleichzeitigen - Befund zumindest teilweise nach HD oder LA (Simon 1982 c, S. 252). Der gedrückt-kugelige Spinnwirtel (Abb. 19,7) paßt dazu (ebenda, S. 253). Zudem ist in dem Objekt, das „etwas abseits gelegen ist, etwas Eisen ge funden worden, das bestimmt mit den wenig Scherben gleichzeitig in die Grube gekommen ist“. 165 Eine Scherbe mit feinem, steilschrägem Kammstrich (vgl. ebenda, S. 252) aus Fund 271 (Abb. 19,9) ließ bereits seit längerem vermuten (Bierbaum 1954, S. 27; Coblenz 1954 a, Anm. 42; 1956 a, Anm. 79), daß sich unter dem teil weise noch unpublizierten Material weitere Belege verbergen, die, wie schon die Erstbearbeiter erkannten, eine „Verbindung mit dem Vorratsgefäß von Unterlosa herstellen“ oder „wahrscheinlich Latenc A, also gleichalt mit Liebau“, anzusetzen sind. 166 Die bisher wegen eines Gefäßrestes mit „Knoviser Schwellung“ übereinstim mend in die Jungbronzezeit datierte Siedlung von Kürbitz 167 fällt ebenfalls erst in diese Zeitspanne. Etwa 1,6 km südsüdöstlich von Kürbitz waren 1939 bei Melio rationsarbeiten am Oberlauf eines Baches auf einer sumpfigen Wiese in zwei recht winklig aufeinander zulaufenden Gräben auf eine Gesamtdistanz von 320 m in größeren Abständen außer zwei vermutlichen Pfostengruben fünf kleine mulden- bis kesselförmigc Gruben angeschnitten worden, in deren schwacher Verfärbung A. Haase neben einigen Scherben auch Holzkohle (von Fichte und Linde) sowie „geglühte Erde“ beobachten konnte. 168 Die genannten Reste aus Grube 5, „wohl von einem Gefäß“, dürften am ehesten von einer gewölbten Tonne mit schwach geschweiftem, abgestrichenem Rand stammen (Abb. 30,2—3); ein Blähhalsgefäß be- 165 Brief von A. Haase an Dr. G. Bierbaum vom 1. 3. 1939 (OAD). 166 Brief von A. Haase an Dr. G. Bierbaum vom 24. 1. 1942 (OAD - OA Zwoschwitz); Brief von Bierbaum an Haase vom 31. 3. 1944 (OAD). 167 Billig 1954, S. 55; Coblenz 1954 a, S. 386; zuletzt Peschel 1978 a, Abb. 2; Lappe 1982, S. 60; 1986 a, Abb. 19, 24; Coblenz 1986 a, S. 105; Richter 1986, S. 144. 168 Brief von A. Haase an Dr. G. Bierbaum vom 20. 9. 1939 mit Vermessungsplan 1:2000 und Profilaufnahme 1:50 (OAD). W. Coblenz (1950, S. 44) erwähnt außerdem „Bestattungsstellen“.