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gegliederte, graphitierte Terrine noch der Hauptstufe (Billendorf I) zuzuweisen wäre (Buck 1979, S. 116, 122, 129). Wir kommen damit wiederum mitten in die Stufe HD (Coblenz 1954 a, S. 391). Den „allmählichen Übergang in die Eisenzeit“ (so zuletzt Geupel 1978, S. 40) vermag dieser Fund, streng genommen, also ebenso wenig zu belegen wie ein ganz ähnlich zu beurteilendes Amphörchen von Zwickau (Beier 1983, S. 55, 61, Anm. 4, 7, Taf. 3,7; Stoye 1987, S. [23], Abb. 18). Ältereisenzeitlich ist eine Reihe weiterer Siedlungs-, Grab- und Einzelfunde, wo bei im Einzelfall meist offen bleiben muß, was eher noch HD2-, was ,HD3-‘ bzw. schon LA-zeitlich anzusehen ist. Die am Südwestfuß des Zwoschwitzer Kulmberges, von diesem durch den Zwoschwitzer Bach getrennt, auf flach nach Südosten geneigtem Gelände angeschnit tenen Siedlungsreste - bisher mehr oder weniger ausdrücklich der suspekten „bronze zeitlichen Höhensiedlung“ zugerechnet, fußend auf Kaiser (1926 b; 1926 d; 1928 a, S. 31; 1928 b und später) jedenfalls als jüngerbronzezeitlich angesehen (zuletzt Lappe 1982, S. 61; Coblenz 1986 a, S. 105; Richter 1986, S. 77) - sind streng von dieser zu scheiden. E. Kaiser, Plauen, und E. Schaller, Zwoschwitz (heute Ot. von Kausch witz), untersuchten hier 1925/26 zehn bei Drainagearbeiten angeschnittene Gru ben, E. Pietsch vom Plauener Museum 1927 fünf weitere Gruben. Diese, von 1,5-2,5 X 3,0-3,4 m Ausdehnung und bis 0,5/0,75 m in den hellen Lehm einge tieft, besaßen anscheinend rundliche bis ovale Umrisse und flach-muldenförmige Querschnitte. Am Grubenboden fand sich jeweils eine bis 0,35 m starke, nach außen auskeilende, „mit Holzkohle, Scherben und Rötelstücken durchsetzte Brand schicht“. Pfostenlöcher [wurden] . . . nicht beobachtet“. 163 Wenngleich ihre Deu tung als „Winter-Wohnmulde“ und „Sommer-Wohnmulde“ heute naiv anmu- tet (vgL bereits Haase 1942), könnte es sich bei einem Teil von ihnen tatsächlich um Reste kleiner Grubenhäuser gehandelt haben (vgL Pietsch 1934 b, S. 326; 1936). Die wenigen noch nachweisbaren Funde 164 erlauben eine zweifelsfreie Datie rung: Reste eines Kegelhalsgefäßes mit nach innen abgestrichenem Rand (Abb. 29,7), mehrerer S-Profil-Schüsseln, darunter ausgesprochener Spätformen (Abb. 29,2-3,5), einer mit großem Dellendreipaß (z. B. Abels 1983/84, Abb. 25,6; Coblenz 1985 a, Taf. 23,7), sowie Scherben charakteristischer Grobkeramik mit „Verzierungen in Form von Eindrücken, die mit dem Fingernagel hervorgebracht sind“, am Rand (K[aiser] 1926 b, Nr. 282) und umlaufender Tupfenreihe oder Kniffeileiste am Bauch (Abb. 29,6-7) (vgl. u. a. Simon 1983, S. 61 ff.). Der „aus- 163 Kaiser 1928a, S. 30f„ Abb.; Andruck mit Planum und Profil von zwei Gruben sowie Vermes sungsplan 1:3000 (OAP); Fundbericht von E. Pietsch vom 21. 9. 1933 (OAD); Pietsch 1934 b, S. 326. 164 Bisher erfaßt bei Karin Peschel 1962, S. 386 (Funde von 1927); Simon 1970, S. 98 ff., Taf. 21,7-4. - Abb. 29,7 geglättet, wenig gemagert, mäßig gebrannt; 2 waagerecht geebnet; 3 buckelig geebnet, abgelaugt, wenig gemagert, sekundär gefrittet; 4 eiserner Nagel; 5 geglättet, wenig gemagert, porös, schlecht gebrannt; 6 buckelig, rissig; 7 buckelig. Soweit überliefert dun kelgrau bis braunschwarz. S.: 297/59 (3); nicht auffindbar S.: 509-510/41, nach Fundkartei im LfV Dresden (7,5); verschollen, nach Kaiser 1928 a (2,4,6,7).