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weite Streuung dieser langlebigen Form der älteren Urnenfelderzeit (Müller-Karpe 1959, S. 80 ff., Abb. 8,22) auch das Vogtland einbeziehen. Vorstehend genannte Zeugnisse bestätigen den anhand der eingangs behandel ten großen Fundkomplexe gewonnenen Eindruck: Der erste Höhepunkt der Besied lung im Vogtland fällt in die ausgebildete Jungbronze- bis beginnende Jüngstbronze zeit lausitzischer Terminologie bzw. in die mittlere Urnenfelderzeit des nordalpi nen Schemas, wobei ihr Schwerpunkt offenbar eher in HA(2) als in HB1 zu suchen ist. Belege für die Stufen BD(2)/HA1 und - wie noch zu zeigen sein wird - HB3/ HCl treten demgegenüber zurück. Auch ohne detaillierte Vergleiche ist nicht zu übersehen, daß die benachbarten Siedlungsgebiete im Mittelgebirgsraum eine ganz entsprechende Fundfrequenz aufweisen: die verhältnismäßig günstig ausgestatteten Gefilde in der Orlasenke (Kaufmann 1963, S. 61 ff.) und im Ohrekessel (Plesl 1961, S. 59 ff., 252 ff.)152 vollständig, während in den kleinen Inseln bei Schleiz 153 und Zwickau (Beier 1983, S. 50 ff., 57 f.; Stoye 1987, S. [20]; Lappe 1988), abgesehen von vereinzelten Nachweisen, vor allem die mittlere Urnenfelderzeit .zeichnet*. Späte Urnenfelder- und frühe Hallstattzeit Im Verlaufe der Stufe HB müssen die vogtländischen Wohngebiete dann verlas sen, die Grabstätten aufgegeben worden sein. Jedenfalls mangelt es durchaus an Hinweisen, die für eine auch nur eingeschränkte Weiterbesiedlung sprächen. Die nächstjüngeren Belege - ohnehin nur von vier Plätzen - gehören erst in das Ende der jüngeren Urnenfelder- und in den Beginn der Hallstattzeit. Auch ihr kulturell abweichendes Gepräge spricht für eine diskontinuierliche Entwicklung, zumindest was den chronologischen Aspekt anbelangt. Aussagekräftiges Material war bisher nur vom Eisenberg bei Jocketa überliefert. Freilich beruht die Sonderung allein auf subjektiver Auslese. Erneute Durchsicht der Scherbenkomplexe hat die bisherige Sammlung (Simon 1972, Taf, 1,1-8) nicht un wesentlich erweitert (Abb. 25). 154 Ein selbständiger Besiedlungshorizont am Über- 152 BD z. B. ein Gefäß aus Zirovice (s. S. 161); HB2/3 ein Schalenrest wie Abb. 22,11, aus einem kleinen Komplex Scherben und Leichenbrand von Skalka, okr. Cheb, unmittelbar jenseits der Landesgrenze (Chebske Muzeum v Chebu A1357 - Plesl 1961, S. 162). 153 Lappe 1982, S. 94 ff.; 1986 a, S. 27, 32, 51, 54, 62, 71, Anm. 41, 63, 84; Simon 1989. 154 Abb. 25,1 waagerecht geglättet, wenig gemagert, mäßig gebrannt - S.: 233/59; 2 außen glatt, innen waagerecht verstrichen, wenig gemagert, mäßig gebrannt; 3 außen glatt, innen waage recht verstrichen, wenig gemagert, mäßig gebrannt - S.: 338/38; 4 außen glatt, innen waage recht verstrichen, wenig fein gemagert, mäßig gebrannt - S.: 330/38; 5 außen glatt, innen eben, fein gemagert, mäßig gebrannt; 6 glatt, gemagert - S.: 225/59; 7-8 glatt, grob gemagert - S.: 236-237/59; 9 außen glatt, innen waagerecht verstrichen, wenig fein gemagert, gut gebrannt, Dm > 20 cm - zu S.: 228-238/59; 10 glatt, wenig fein gemagert, mäßig gebrannt, größerer Dm - S.: 237/59; 11 außen waagerecht sauber verstrichen, innen glatt, wenig gemagert, mäßig gebrannt, Dm 35-40 cm - o. Nr., wohl vom Eisenberg; 12 außen flüchtig waagerecht verstrichen, innen glatt, wenig gemagert, gut gebrannt; 13 außen verstrichen, innen glatt, wenig gemagert, mäßig bis gut gebrannt - S.: 286/59; 14 glatt, fein gemagert - S.: 329/38; 15 glatt, gemagert - S.: 284/59. Überwiegend braungrau bis grau. Soweit nicht auffindbar, nach Fundkartei von Frau Dr. U. R. Lappe, Dresden (6-8, 14-15'). 12 Sächs. Bodendenkmalpflege 33 177