Volltext Seite (XML)
(späthallstättischen) Siedlungsreste hielt E. Kaiser (1928 b, S. 32) Zusammenhänge für sicher, jedoch spricht der überlieferte Befund tatsächlich eher für Bronzezeit. Angefügt sei noch der Hinweis auf die wenigen Grabfunde jener Epoche im an grenzenden thüringischen Anteil des Vogtlandes. Von einer Sondierung aus dem Jahre 1940 bei Eula (Ot. von Berga/Elster), Kr. Greiz, sind typische Gefäßrestc aus dem Beginn der Lausitzer Jungbronzezeit überliefert (Lappe 1982, S. 21 L, Taf. XVI,1-6; 1986 a, Abb. 24). - Ein steinumsetztes Urnengrab, das 1850 in der südlich benachbarten Flur Rüßdorf (Ot. von Waltersdorf), Kr. Greiz, gehoben wurde (Funde verschollen), kann wie das Zwoschwitzer beurteilt werden (Auer bach 1930, S. 194). - Schürfungen des Vogtländischen Altertumsforschendcn Ver eins legten bereits 1826 im Kapellendickicht des Hegeholzes südöstlich von Hohen leuben auf einem hügeligen Platz „mauerartig im Kreise angehäufte große Steine“, also vielleicht den Steinkranz eines Grabhügels, auf, in dessen Innerem sich „Reste eines menschlichen Skeletts, dabei Holzkohlen und sehr viele Scherben“ fanden (Auerbach 1930, S. 188 f.). Letztere sind, soweit überliefert, durchweg lausitzisch und gehören teils offenbar in die Jungbronzezeit, teils schon an den Beginn der Jüngstbronzezeit (Lappe 1982, S. 97 f.; Taf. LXXXVII,25-26; 1986 a, Abb. 24 bis 25). Die Körperbestattung ist wahrscheinlich jünger, wie in benachbarten Hügeln vielleicht latenezeitlich. Die Bronzezeitscherben könnten von einer älteren Bele gung des Tumulus herrühren; denkbar wäre aber auch, daß es sich um umgelagerte Siedlungsreste handelt. 149 Der Erwähnung bedarf schließlich der in die ältere bis mittlere Urnenfclderzeit gehörige Komplex etlicher Bronzen - meist Hals- und Armringe - von „Closch witz bei Saalburg a. d. Saale“, das auf das 22,5 km entfernte Kloschwitz im Kreise Plauen bezogen worden ist (v. Brunn 1954 b; mit Einschränkungen noch 1968, u. a. S. 326, Taf. 29; Wilbertz 1973, S. 53; Lappe 1982, S. 59; 1986 a, Abb. 24). Zu sammengehörigkeit und Herkunft sind alles andere als sicher verbürgt. G. Billig (1968, S. 122 ff.; vgl. bereits bei v. Brunn 1954 b, S. 267, Anm. 2; Kaufmann 1963, Anm. 482) hat vielmehr gewichtige Argumente zusammengestellt, die dafür spre chen, diese Bronzen dem Hortfund von Kloschwitz im Saalkreis zuzuordnen. Wenn gleich ein Bronzehort aus jener Zeit mit dem Typenspektrum der „Hortprovinz Saale“ an der oberen Elster keineswegs verwundern würde, 150 muß er als vogtlän discher Beleg leider ausscheiden. - Unter den wenigen Bronzeeinzelfunden sei noch auf die .gewöhnlichen“ mittelständigen Lappenbeile von Kleinkundorf, Kr. Greiz (Lappe 1982, S. 22, Taf. XVI, 11), und Greiz-Pohlitz 151 hingewiesen, da sie in die 149 Die ohne nähere Angaben als von der benachbarten Fundstelle „Wahlteich“ im Hcgeholz stam mend überlieferten wenigen jungbronzezeitlichen Scherben (Peschel 1969, S. 177, Abb. 6; Lappe 1982, S. 97, Taf. LXXXVII,27; 1986 a, Abb. 24), die angeblich bei den Schürfungen desselben Vereins in einer mittelalterlichen Befestigung (vgl. Auerbach 1930, S. 189) zutage gekommen sind, ließen sich zwanglos anschließen. 150 Vgl. den etwa gleichzeitigen Hortfund von Cheb, der lange Zeit irrtümlich unter dem polnischen Fundort „Brody“ lief (Siwkwn 1937/39) und ebenfalls .mitteldeutsche' Züge aufweist (Kytli- covä 1967, S. 142 f., Abb. 1), die am ehesten über das Vogtland vermittelt worden sein wer den. 151 Fundstelle Pohlitzer Straße. L 13,4, Br 3,7 cm. Staatliche Museen Greiz IV 95.