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ten Scherben 146 gehören vielleicht zu einer kleinen Amphore oder Tasse mit zwie belförmig geschweiftem Körper (Abb. 24,2), die am ehesten in urnenfelderzeitlichen Zusammenhang gehören könnte (Haase 1938, S. 53; Coblenz 1952, S. 22, 150, Anm. 1323; 1954 a, Anm. 12), sowie zu einer Schüssel mit geschweiftem Profil, Um bug und kleinem, unterrandständigem Henkel (Abb. 24,1), die wegen des kurz ein gezogenen, steilen Oberteils m. E. weniger an einen „verflauten Doppelkegel mit Ösenhenkel‘' (ebenda), vielmehr an eine Schüsselvariante der späten Hallstatt- bis frühen Latenezeit denken läßt. Auch auf dieses Gefäß wird zurückzukommen sein. Abgesehen von einer Reihe Grabhügel, die nach den überlieferten Funden (auch) in die ältere Eisenzeit gestellt werden müssen, lassen sich nur wenige weitere Be stattungen aus der jüngeren Bronzezeit namhaft machen. Flachgräberfelder sind überhaupt nicht sicher bezeugt. Reichlich unklar ist der überlieferte Befund für Röß- nitz; immerhin scheint es sich um Urnengräber gehandelt zu haben (zuletzt Lappe 1982, S. 61). A. Haase konnte 1937 noch erfahren, daß westlich des Ortes „vor Jahren beim Planieren einer Wiese ... in einem Erdhügel Gefäße gefunden und acht los auf den Weg geworfen seien“. Es handelte sich angeblich um „eine wallartige Erhöhung von etwa 50 m Länge, 5 m Breite und 80 cm Höhe“. Die Gefäße waren „etwa 25 cm breit und hoch“, die Wandung „1 cm stark und nach außen gewölbt“. „Sie standen auf Steinen und waren meist zerbrochen“. Die Finder „untersuchten den Inhalt und die Scherben nicht weiter“. Ein Schürf Haases ergab „in etwa 40 cm Tiefe Brandreste und Holzkohle“. 147 Haase (1938, S. 52) hat „nach der Beschrei bung der Gefäße und der Art der Anordnung die gleiche Zeitstufe wie bei dem Urnenreihengrab auf dem Gunzen angenommen“. Bronzezeitliches Alter (zuletzt Lappe 1986 a, Abb. 24) ist keineswegs erwiesen. Auch bei den beiden Urnengräbern, die 1955 und 1957 in der Ortslage Jocketa zerstört worden sind, ist die Alternative, „ob Flach- oder Hügelgräber nicht mehr feststellbar“. Erhalten sind außer geringen Leichenbrandresten größere Fragmente vom Körper eines verschliffenen Doppelkegels oder einer Terrine mit Kegelhals, deren Unterteil bis zum größten Durchmesser grob geschlickt war. 148 Jungbronzezeit liches Alter ist in diesem Falle wahrscheinlich. Bei Zwoschwitz fand man vor dem ersten Weltkrieg „bei der Einebnung eines flachen Hügels auf der Wiese von Schaller eine Urne .. ., die mit Asche gefüllt und mit einem Deckstein versehen war, dazu war sie rings von vielen Scherben umge ben“ (verschollen). Wegen der „in nächster Nähe“ entdeckten „bronzezeitlichen“ 146 Amphorentest: außen rotbraun, innen schwarzbraun, glatt, gemagert, mäßig gebrannt. S.: 304/38; Schüsselrest: außen rotbraun, Randbereich und innen schwarzbraun, fein gemagert, gut gebrannt. S.: 305/38, nicht auffindbar. - Nachgrabungen von E. Pietsch, Plauen, im Jahre 1933 ergaben lediglich an einer Stelle „3 glatte braune Scherben“. S.: 308/38, nicht auffindbar (Pietsch 1934 b, S. 326). 147 Brief von A. Haase an Dr. G. Bierbaum vom 8. 4. 1937 (OAD). 148 Fundberichte von J. Richter bzw. R. Weber, Plauen, vom 25./26. 7. 1955 bzw. 6. 6. 1957 (Zitat - OAD); ferner Lappe 1982, S. 59; Richter 1984, S. 114. Gefäßreste außen braun, in nen braungrau, waagerecht geebnet, grob gemagert, schlecht gebrannt; Bdm rek. 10-12, grt Dm rek. ca. 40, Wst 0,8-2,2 cm.