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1969, Abb. 1-2; dazu Liste Coblenz 1954 a, S. 383 f.) entspricht weitgehend dem der Dobenecker und Taltitzer Siedlungen (ausdrücklich Reinecke 1956, S. 390), wenngleich die überwiegend kleinen Scherben größere, wenig gegliederte Formen, wie gerundete Doppelkoni, kaum sicher belegen. Er schließen lassen sich gerillte Doppelkegel, weich profilierte, gerauhte Eitöpfe, Terrinen und Amphoren, einmal mit geblähtem Kegelhals, eine Vielzahl verschiedenartiger Trichterhälse, gelegentlich mit innen breit abgeschrägtem Rand (vgl. Coblenz 1954 a, Abb. 6,2), ein Kännchen mit Zylinderhals und schräg geriefter Schulter (Grünberg 1943, Taf. 32,70, 38,27) und ein Becher mit hängendem Kugelbauch, ferner geschweifte Schalen mit eingezogenem Steiltrichterrand (Coblenz 1954 a, Abb. 9,2, 11,6), kantig verdickter, abgeplatteter und nach innen abgeschrägter Randlippe (Simon 1969, S. 54; 1985 b, S. 90, 92, Taf. 1,79), außen und/oder innen verdicktem, abgeplattetem Rand (NA 47, 95, 104) sowie teller artige konische Schalen mit abgestrichener Mündung (Coblenz 1954 a, Abb. 11,3), schließlich Vor ratsgefäße mit Steilhals, Tupfenleiste und waagerecht oder auch trichterförmig (NA 35; HS 25, 36) ausgelegtem, getupftem Rand (Otto 1925, Taf. 11,7,72-73). Die Schultern einiger größerer Gefäße zierten Zonenbuckel (auch Coblenz 1954 a, S. 384, Abb. 30,3), schräge bzw. senkrechte Riefen (bänder), vereinzelt auch breite waagerecht Kanneluren (Otto 1925, Taf. 11,4,6-70). Bezeichnend ist wieder der hohe Anteil außen leicht geschlickter bzw. gerauhter Feinkeramik. Eine engere zeitliche Eingrenzung des mittelurnenfelderzeitlichen Materials ver bietet sich, doch fehlen eindeutige Zeugnisse aus dem für den Beginn in Anspruch genommenen „Horizont der Hügelgräber von Plauen-Chrieschwitz“ (Coblenz 1961, S. 371; ähnlich noch Lappe 1985, S. 106 f.; 1986 a, S. 73 f., Abb. 24) - etwa ge kerbte Umbrüche, leicht gebauchte Zylinderhälse oder ausgelegte, gekerbte Rän der -, und die Zeit der waagerecht gerieften Ware ist anscheinend nur gerade er reicht worden (Simon 1969, Anm. 60; zuletzt Lappe 1986 a, Abb. 25). Die befestigte Bergsiedlung auf dem Eisenberg bildete nach übereinstimmen dem Urteil den „Besiedlungsmittelpunkt des Vogtlandes in der Bronzezeit“ (Co blenz 1965, S. 285; zuletzt etwa Richter 1986, S. 62; Kaufmann 1988 a, S. 149 ff.). Umfang und Unterhaltung dieser „dauernden Siedlung“ haben schon lange vor den Entdeckungen A. Haases auf eine breitere Besiedlung des Umlandes schließen las sen (Otto 1925, S. 23). Ihre immer wieder genannten wirtschaftsgeographischen ,Koordinaten' - Lage im Vorfeld zweier Gebirgsübergänge sowie Nachbarschaft zu mehrerlei Bodenschätzen - sollen im zweiten Teil der Arbeit in weitere Zusam menhänge gestellt werden. Die hervorragende Bedeutung des Eisenberges könnte durch „eine zusätzliche Lausitzer Siedlung mit vielen Scherben . . . unterhalb der Burg“ noch unterstrichen worden sein (Coblenz 1972, S. 59), wenn man diese auch kaum schon als eine Art Suburbium auffassen wollen wird (vgl. Simon 1984, S. 45 ff.). Außerdem sind weder die Fundstelle überliefert noch irgendwelche Funde nachweisbar. 119 Sähe man von Haases großen Grabungen bei Taltitz und Dobeneck sowie den Eisenbergforschungen ab, wäre es im sächsischen Vogtland um Siedlungsreste aus der jüngeren Bronzezeit schlecht bestellt. Die gewöhnlich noch genannten Funde 119 Nach A. Haase (vgl. Anm. 115) „wahrscheinlich ... eine kleine Siedlung ... . Auffallend ist dort der gute Boden, das Fehlen von großem Geröll, das Vorhandensein von Brandstellen und, daß hin und wieder Scherben gefunden werden“. In Betracht kommt wohl nur die Pyramiden wiese unterhalb der vorauszusetzenden „Schlupfpforte“ (Billig 1954, S. 57) an der Nordspitze des Berges in der hier ein wenig erhöhten Triebaue (ebenda, Abb. S. 58), wo schon vor 1909 ein „kleines Steinbeil aus Diabas, sorgfältig gearbeitet“ (verschollen), gefunden worden ist (Kai ser 1913/14, S. 331; 1923 a, S. 17).