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Montelius sichergestellt“ sei (so bereits Radig 1931, S. 191, Abb. 3; ähnlich Pietsch 1934 b, S. 324). Eine Datierung ausschließlich in die „Jung- bis Jüngstbronzezeit“ bzw. die Stufen HA2-HB1 vertraten erst W. Coblenz (1966, S. 95, Anm. 5) und Verfasser (1969, S. 263, Anm. 50, Abb. 1-2). Letzterer (Simon 1969, S. 269, 274, Anm. 50, Abb. 9; 1972, S. 11, Taf. 1,1-8) sonderte davon wenige jüngere Scherben aus de’m Übergang zur Hallstattzeit aus, die einen, wenn auch schwächer belegten jün geren Siedlungshorizont auf dieser Burg vertreten (zuletzt Simon 1982 a, S. 359, Abb. 1; 1984, S. 33, 37, Abb. 1, Tab. 1). Daneben hielt sich indessen zäh die Vorstel lung, daß die Anlage kontinuierlich „vonHallstatt A an ... bis in die früheste Eisen zeit reichte“ (Coblenz 1961, S. 371. Kt. I), „zumindest bis in Hallstatt C“ (Coblenz 1972, S. 55, 60), oder gar erst „um 500 v. u. Ztr. zerstört“ worden sei (Richter 1963, S. 21). Welch seltsame Umwege der Erkenntnisprozeß manchmal beschreitet, zeigt nun die jüngste Materialdurchsicht, die tatsächlich auch Zeugnisse aus der Späthall statt- bis Frühlatenezeit zutage gebracht hat. Auf eine erneute Beschreibung des auf drei Seiten von der Trieb umflossenen, durch steile Hänge ge schützten Talspornes und seines etwa 4,5 ha großen umwallten Plateaus (Simon 1984, Anm. 6, Tab. 2) sowie des Wallverlaufs und -aufbaus soll hier verzichtet werden (vgl. Billig 1954, S. 55 ff.; Coblenz 1972, S. 58 ff.; Simon 1972, S. 11). Doch sei auf eine Konsequenz hingewiesen, die sich aus der nun mehr erwiesenen .Mehrschichtigkeit' dieses Siedlungsplatzes ergibt: Da die ohnehin wenig aussage kräftigen Wallbefunde (bes. Otto 1925, S. 19 ff.) in keinem Falle mit den überlieferten Fundkollek tionen eindeutig verknüpft sind, läßt sich die Befestigung nicht mehr so pauschal und eindeutig datie ren, wenngleich nach der exponierten Lage des Platzes und dem allgemeinen besiedlungsgeschichtlichen Hintergrund das primär jungbronzezeitliche Alter ihrer Anlage nach wie vor wahrscheinlich bleibt. 114 Bereits G. Bierbaum deutete die „durchschnittlich 40 cm mächtige Deckschicht aus Lehm und Stei nen“ auf dem verschlackten Abschnittswall im Süden als „eine Angelegenheit für sich, die auch zeit lich mit den Illyriern nichts zu tun haben brauchte“, d. h. als eine „Erhöhung der (Schlackenwall-) Ruine“ jedenfalls „jüngeren Datums“. 115 Der niedrigere Vorwall in unmittelbarer Nachbarschaft (Co blenz 1950, Abb. S. 45; Billig 1954, Abb. 35) weist ebenfalls keinerlei Brandspuren auf; 116 er ver läuft nicht ganz parallel zum Hauptwall und hat nach P. Reinecke das von ihm allerdings am Ost ende des Hauptwalls lokalisierte Tor 117 „glatt gesperrt; demnach muß er eine wesentlich jüngere Zu tat einer Zeit sein, die die künstlich geschützte Fläche der Ringwallanlage für Siedelungszwecke nicht mehr benötigte. . ,“. 118 In jedem Falle ist seit der Jungbronzezeit mit verschiedentlichen Instandset zungen und Erneuerungen der Befestigungswerke zu rechnen, auf die vielleicht ebenfalls die Ver doppelung der Wallführung am talseitigcn Spornende im Norden zurückgeht. Das mittelurnenfelderzeitliche Keramikspektrum des Eisenberges (repräsentative Auswahl Simon 114 Entsprechendes gilt jedoch nicht unbedingt für die Kulturpflanzenreste (zuletzt Hopf 1982, S. 86, Nr. 270; Lappe 1986 a, Anm. 112; Jäger 1987, Abb. 2,16, 4,39). 115 Brief an A. Haase vom 2. 3. 1944 (OAD) unter Bezug auf ein ungedrucktes Manuskript des Genannten, „Die Höhenburg bei Pöhl“, vom 2. 1. 1940: auf dem verschlackten Diabaskonglo merat „ohne Uebergangsmerkmale, wie Verbrennung, Rötung usw., eine durchschnittlich 40 cm mächtige Deckschicht aus Lehm und Steinen“ (OAD). 116 G. Billig (1954, S. 57) erklärte das „einfach daraus, daß man in der Befestigung den inneren Hauptwall weit besser ausstattete und deshalb weit mehr Holz hineinbaute als in den Vorwall. So reichte die Holzmenge des Vorwalles nicht zu derart hohen Temperaturen aus.“ 117 Nach allgemeiner Auffassung ist es indessen am westlichen Ende Zu suchen, wo sich beide Wälle vereinigen und die niedrige Randbefestigung nach außen abwinkelt (vgl. Billig 1954, S. 55, Abb. S. 58). 118 Brief an Dr. W. Radig vom 13. 7. 1931 (OAD); vgl. Radig 1931, S. 191; Reinecke 1956, S. 231; Coblenz 1972, S. 59. P. Reinecke dachte an ein Refugium aus der „Zeit der Ungarneinfälle des 10. Jahrhunderts“. Vgl. dazu S. 208 f., Anm. 223 a.