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S. 126 ff.; Prüssing 1982, S. 22 f.; Fröhlich 1983, S. 43 f„ 202, Taf. 61,2). Ob wohl eine exakte Trennung von noch BD(2)- und bereits HA(1)-zeitlichen Antei len im Einzelfall unmöglich erscheint (zuletzt Kroitzsch 1983, S. 38; Lappe 1985, S. 72 f.; 1986 a, S. 40 ff.), dürfte die Stufe D nunmehr ausreichend sicher bezeugt sein - bemerkenswerterweise nicht nur mit Funden der westsächsischen Lausitzer Kultur, sondern auch solchen des späten östlichen Hügelgräberkreises (vgl. Gedl 1971, S. 93 f„ 126; Lappe 1985, S. 70, 126; 1986 a, S. 85). Das Vogtland reiht sich damit zwar in den großräumigen Zusammenhang der Westexpansion der Lau sitzer Kultur ein, die im gebirgsnahen Raum nächstens bei Zwickau (Stenn) insel- haft Fuß gefaßt hat. Wie der vogtländische Befund zeigt, sind an der gebirgswärti- gen Landnahme aber offenbar auch Träger der Hügelgräberkultur beteiligt gewesen (anders Peschel 1978 a, S. 93, 105). Die späterhin so typische Doppelgesichtig- keit der kulturellen Hinterlassenschaften ist also von Anfang an vorhanden ge wesen. Im südlich benachbarten Siedlungsgebiet um Cheb reichen bronzezeitliche Siedlungsspuren, löst man sich von ihrer Identifizierung als zur Urnenfelderkultur gehörig (Plesl 1961), übrigens ebenfalls bis in diese Zeit zurück (Plesl 1958, S. 25, Abb. 3,10, 9,2; vgl. 1961, Anm. 206; 1972, S. 417), desgleichen in der Hofer Senke (Höfner 1962, S. 58, Abb. S. 37,77, 58). Mittlere Urnenfelderzeit Der Kulminationspunkt urgeschichtlicher Besiedlung im Vogtland fällt nach bisheri gem Wissen in einen mittleren Abschnitt der Urnenfelderzeit, der etwa von der entwickelten Stufe HA bis in die frühe Stufe HB reicht und ungefähr der ausge bildeten Jungbronze- einschließlich der beginnenden Jüngstbronzezeit lausitzischer Gliederung entspricht. Die reichen archäologischen Zeugnisse sind überwiegend veröffentlicht und schon mehrfach ausgewertet worden, so daß hier Anmerkungen und Ergänzungen genügen mögen. Auf die vielfältigen Befunde aus einigen größe ren Siedlungsgrabungen (Befestigungsreste, Hausspuren, Gruben u. a.) wird, wie eingangs erwähnt, nicht näher eingegangen. Angesichts der starken „Knoviser An klänge“ sei vielmehr versucht, anhand der Keramik nähere Anschlüsse an die böh misch-bayerische Entwicklung zu gewinnen. 103 Die Funde (Billig 1954, S. 47 ff.; Coblenz 1954 a, S. 349 ff.; 1986 a, S. 103 ff.)104 wurden - abgesehen von der modi fizierten Einordnung U. R. Lappes (1986 a, Abb. 19), wonach die Siedlungen be reits in HAI eingesetzt haben, - bisher am genauesten in die „Periode IV“ (Plesl 1961, Kt. 1) bzw. nach „Hallstatt Aq-Bi“ (Gedl 1971, S. 99) datiert (vgl. bereits 103 In Anbetracht der Materialfülle kann Belegliteratur nur ausnahmsweise und beispielhaft zitiert werden. 104 Auf eine Materialaufnahme wurde verzichtet. Die Fundkarteien im LfV Dresden und Vm Plauen bieten über das Publizierte hinaus mancherlei Ergänzungen, die hier jedoch nur ausnahmsweise herangezogen werden. Die folgenden Abbildungshinweise beziehen sich, soweit nicht anders ver merkt, auf Coblenz 1954 a, die Kürzel NA, HS und G auf Ergänzungen zu Fundkomplexen der Fundstellen Nasser Acker, Hoher Stein und Gose. 11 Sachs. Bodendenkmalpflege 33 161