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Die technische Vorbereitung auf die künftig in fünf Räumen zu gestaltende Dauer ausstellung erfolgt durch Vitrinenbau in den eigenen Werkstätten (G. Kroh). Die grafische Gesamtgestaltung liegt in den bewährten Händen von J. Krause. Dieser Ausstellung vorangehen wird im Jahre 1988 (Juni bis Oktober) die mit großem Er folg 1987 in Duisburg, Hannover und Wiesbaden gezeigte Sonderausstellung „Vom Jäger zum Städter, Bodendenkmalpflege und archäologische Forschung in der DDR“. Sie wurde von den fünf staatlichen Museen für Ur- und Frühgeschichte (Schwerin, Potsdam, Weimar bzw. Landesmuseen für Vorgeschichte Halle und Dresden), dem Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie sowie der Arbeitsstelle für Bo dendenkmalpflege am Märkischen Museum Berlin unter Federführung des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens, Weimar, erarbeitet (R. Feustel 1987 a; 1987 b). Es darf hier eine breite Resonanz erwartet werden, ist es doch eine erst malig in dieser Zusammensetzung gezeigte archäologische Leistungsschau der DDR- Forschung. Breiten Raum nahmen in den Berichtsjahren die bodendenkmalpflegerischcn Ar beiten ein. Sieht man dabei einmal von der Tatsache ab, daß die Zahl der Stand ortgutachten kontinuierlich wächst und damit einen immer größeren Arbeitsaufwand der im Archiv tätigen Mitarbeiter H. Jacob und H. Quietzsch erfordert, stand die Geländearbeit eindeutig im Vordergrund. Nachdem alle unter Bodendenkmalschutz stehenden Objekte in den drei sächsischen Bezirken seit 1984 im Katalog gedruckt vorliegen, begann, wiederum in enger Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Bo- dendcnkmalpflcgern, die Kontrolle im Gelände. Die rege Bautätigkeit in allen Krei sen des Arbeitsgebietes erforderte erhöhten Einsatz der in der Bodendenkmalpflege tätigen Kollegen, die zahlreiche Notbergungen durchführten. Hier seien nur Nieder kaina, Kr. Bautzen (T. Gerlach), Dresden-Leubnitz und Dresden-Prohlis (U. Reu ter), Grabschütz, Kr. Delitzsch (C. Fritzsche, M. Gutsche), Groitzsch, Kr. Eilenburg (K. Bartel), Dobranitz, Kr. Bautzen (M. Wilhelm, T. Gerlach), oder Bautzen, Orten burg (T. Gerlach 1987), für viele genannt. In mehreren Fällen entwickelten sich auf ursprünglichen Notbergungen planmäßige Grabungen. 2 Das gilt für die altslawische Siedlung Lissa, Kr. Delitzsch (C. Fritzsche, M. Gutsche, H.-J. Vogt 1986), und die wenige Kilometer entfernt liegende slawische Siedlung von Glesien, Kr. Delitzsch (D. Stuchly), die, erstmalig für den nordwestsächsischen Raum, weiterführende Auf schlüsse zur Gestaltung und Größe slawischer Siedlungen des 7. bis 9. Jh. geben werden. Im Zusammenhang mit der Errichtung eines neuen Fernsehturms auf dem „Schaf berg“ bei Löbau machten sich umfangreiche Flächenüntersuchungen innerhalb des unter Bodendenkmalschutz stehenden befestigten bronzezeitlichen Siedlungsareals notwendig, die bereits nach mehrjährigen Untersuchungen wertvolle, für unseren Raum neue Erkenntnisse erbrachten (K. Simon und T. Gerlach 1987; 1989). Die Grabungen im Bereich der durch Graben und Wall begrenzten mittelalter- 2 Ein für die Berichtsjahre jeweils detaillierter Bericht wurde vom Verfasser in den „Mitteilungen zur Alten Geschichte und Archäologie in der Deutschen Demokratischen Republik“ 13/1985, S. 117 bis 122; 14/1986, S. 141-145; 15/1987, S. 151-156, gegeben.