sich sein bevorzugtes Forschungsgebiet - um Plauen beiderseits der Weißen Elster bis vor Oelsnitz - im wesentlichen mit dem urgeschichtlich am stärksten besiedel ten Areal decken, wie schon die räumliche Übereinstimmung mit der Streuung älte rer und jüngerer Funde nahelegt. Indessen mögen die Randgebiete - elsterabwärts nördlich von Liebau, -aufwärts um Oelsnitz, südlich des Elterknies sowie an der unteren Göltzsch - archäologisch demgegenüber etwas unterrepräsentiert sein. Das gilt mit Ausnahmen (Schleizer Gegend) mindestens ebenso für die kleinen Sied lungsinseln im thüringischen Vogtland. Zu den forschungsbedingten Vorbehalten treten Möglichkeiten einer Täuschung, die in der Natur des Landes liegen und auf seiner heutigen Nutzung beruhen. Als grundlegend für die unterschiedliche Vertretung der archäologischen Fundgruppen erweist sich auch im gebirgsnahen Vogtland der Gegensatz zwischen den in erster Linie ackerwirtschaftlich genutzten Flächen sowie städtischen und industriellen Bal lungszentren im Bereich der großen Täler und ihrer Randzonen einerseits und den ausgedehnten Forsten auf den Höhen andererseits. Von jenen sind, wenn auch in begrenzter Zahl, vornehmlich Siedlungsreste, aus diesen fast ausschließlich Grab hügel bekannt. Der vielerorts festgestellte Widerspruch läßt sich nicht mehr derart auflösen, daß in den Siedlungen, wie man früher meinte, Bauern gelebt hätten, in den Hügeln hingegen nomadisierende Hirten bestattet worden wären. Die quellen kritischen Beobachtungen W. Torbrügges (1959, S. 19 ff.) in der Oberpfalz gelten gewiß auch für das Vogtland: Durch die jahrhundertelange intensive Bodennutzung in den Siedelgebieten bedingt, sind ehedem vorhandene Hügel vermutlich längst eingeebnet und verschwunden; angeschnittene Siedlungsspuren hatten hingegen trotz ihrer viel geringeren Anschaulichkeit, zumindest in jüngerer Zeit, größere Chan cen, überliefert zu werden. In den Wäldern ist das Verhältnis gerade umgekehrt. Danach dürfen also prinzipiell in der Nähe von Grabstätten die zugehörigen Sied lungen gesucht werden. In mehreren Fällen läßt sich das gerade im Vogtland, wo weitflächig Feld- und Waldfluren (eingestreute Pöhle) auf engstem Raum mosaik artig aneinandergrenzen, auch wahrscheinlich machen. Die Grabhügel bilden dem nach fast gleichrangige Zeugnisse für die Besiedlung. Natürlich gilt die genannte Koppelung nur aus großräumiger Sicht. Der regel haften Bestattung auf markanten Kuppen oder Terrassen, oft auf minderwertigen Böden und weitab vom Wasser, dürften besondere Motive zugrunde gelegen ha ben - etwa die Absicht, die letzte Ruhestatt der Verstorbenen weithin sichtbar zu machen oder sich vor Belästigungen durch die Toten zu schützen. In unserem Falle spricht die enge Nachbarschaft zu Kupfererzausstrichen für eine heutzutage schwer nachvollziehbare magische Bindung, hinter der jedenfalls reale Lebensbezüge ste hen dürften (Erzbergbau). Eine den archäologischen Quellen selbst innewohnende Problematik betrifft die zeitliche Repräsentanz des Fundgutes, mithin Fragen der Besiedlungskontinuität. Natürlich ist lediglich ein verschwindender Bruchteil dessen bekannt, was jemals in den Boden gelangt ist. So ist zu prüfen, ob die häufigen Einzelfunde neolithischer Steingeräte, wie gewöhnlich angenommen, von flüchtigen Aufenthalten (gleich wel-