laß seines Konservators A. Haase im Gefolge des zweiten Weltkrieges; sie werden durch die für ihre Zeit vorbildliche Dokumentation im „Archiv urgeschichtlicher Funde aus Sachsen“ (Landesmuscum für Vorgeschichte Dresden) allerdings weitge hend wettgemacht. Die in dieser Arbeit verwerteten Belege bezeugen das zur Ge nüge. Bekanntlich hat das Vogtland dennoch schon einmal im engeren archäologischen Blickfeld gestanden - ganz zu Beginn breiterer urgeschichtlicher Forschungen in Deutschland überhaupt, im zweiten Drittel des vorigen Jahrhunderts. Bevorzug tes Arbeitsgebiet des 1825 gegründeten Vogtländischen altertumsforschenden Ver eins zu Hohenleuben bildeten allerdings die thüringisch-reußischen Landestcile. Von den damaligen Ausgrabungen sind hier lediglich die bei Hohenleuben (Hügelgrä ber) und Großdraxdorf (Burgwall) geführten von Belang. Die von romantischen Vorstellungen geprägten zeitgenössischen Veröffentlichungen lassen sich nur noch bedingt auswerten; außerdem sind die Funde bis auf Reste verschollen. Das säch sische Vogtland ist von den frühen Unternehmungen kaum berührt worden. Zwar sind auch hier schon gegen Ende des vorigen Jahrhunderts Grabhügel nach Alt sachen ausgebeutet worden (überliefert für den Gunzen bei Möschwitz seit 1884). Doch hat es jahrelanger Bemühungen F. Mohrs in dem seit 1873 bestehenden Plaue ner Altertumsverein bedurft, ehe der wahre Charakter des bedeutendsten Boden denkmals im Vogtland, des „Schlackenwalls“ auf dem Eisenberg bei Pöhl, allge meine Anerkennung fand. Dazu haben die gezielten Grabungen von 1910/11 durch A. Teuscher und Dr. U. Otto wesentlich beigetragen. Nach diesen hoffnungsvollen Anfängen folgten freilich Jahrzehnte, in denen das archäologische Interesse am Vogtland gleichsam in einen Dornröschenschlaf verfiel. Zwar gelangten hin und wieder Zufallsfunde (vor allem Steingeräte) in die loka len Sammlungen; auch sondierte man mit wechselndem Erfolg an bereits bekannten Plätzen (so U. Otto 1926 erneut am Eisenbergwall, E. Pietsch 1933 im Bereich der zerstörten Grabhügel bei Möschwitz). In oft kurios anmutender Deutung wurde das wenige Bekannte (und manches Suspekte dazu) wieder und wieder publizistisch aus gewertet. 6 Als der damalige Direktor des Plauener Museums im „Grundriß der Vor geschichte Sachsens“ 1934 „Die Fundstätten der Lausitzer Kultur im Vogtlande“ zusammenstellte, konnte er immer noch auf nicht mehr als drei Komplexe verwei sen (Pietsch 1934 b). Eine grundsätzliche Wende brachte erst die rastlose und zielstrebige Tätigkeit von Amandus Haase (vgl. Billig 1954, S. 16 f.; Coblenz 1953; 1954 a, S. 337). Von Hause aus fachfremd, aber heimatgeschichtlich vielseitig interessiert, widmete sich dieser lange Zeit nebenberuflich mit Hingabe und Begeisterung der archäologischen Erkundung und Betreuung des Vogtlandes. Erst in seinen letzten Lebensjah- 6 Ein Exponent war in den zwanziger, dreißiger Jahren Prof. Emil Kaiser, gegen dessen phanta- sicvolle Darstellungen zu Recht scharf polemisiert worden ist (OAD und OAP), dem wir aber auch einige brauchbare (manchmal die einzigen) Informationen verdanken, z. B. über seine Un tersuchungen in der späthallstättischen Siedlung von Zwoschwitz. Weiterhin haben sich in vielen Zeitungsartikeln E. Johnson und B. Stöckel zu urgeschichtlichen Fragen geäußert.