Besiedlung, setzen ohnehin jüngere Bronze- und ältere Eisenzeit chronologische Schwerpunkte, gegenüber denen alles andere zurücktritt. Die Bearbeitung des Fundstoffes hat - bei einem zugegeben beträchtlichen Auf wand an Detailstudien und keineswegs immer gesicherten Ergebnissen - eine solche Fülle an weiterführenden Erkenntnissen und begründeten Vermutungen erbracht, dabei natürlich auch so viele neue Fragen aufgeworfen, daß die Arbeit geteilt wer den mußte. Im folgenden seien die archäologischen Quellen nach ihrem Charakter sowie ihrer chronologischen und kulturellen Zugehörigkeit befragt. Im zweiten Teil, der im nächsten Band dieser Zeitschrift erscheinen soll, werden diese Ergebnisse, ausgehend von den naturräumlichen Voraussetzungen der Besiedlung, kul turgeschichtlich ausgewertet (Simon 1991). Immer wieder sich aufdrängende Schlüsse auf den Zusammenhang von Besiedlungsablauf und Klimawandel, auf die seit lan gem vermutete Ausbeutung der reichen Erzvorkommen des Vogtlandes und seine Mittlerrolle im überregionalen Verkehr zwischen Süd und Nord müssen deshalb vorerst zurückgestellt werden. Aus diesem Grunde wird von einer kartographi schen Auswertung zunächst ebenfalls Abstand genommen (überblicksweise vgl. Weber/Richter 1964, Abb. 1). Forschungsgeschichtliche und quellenkritische Bemerkungen Eine informative „Geschichte der Urgeschichtsforschung im Vogtland“ mit Litera turhinweisen stammt aus der Feder von G. Billig (1954, S. 11 ff.). Hier sollen nur die wichtigsten Etappen kurz skizziert und der jüngste Abschnitt nachgetragen werden. Besonderer Augenmerk sei dabei auf die vom Forschungsstand bestimmten Grenzen gerichtet, denen sich auch die nachfolgende Bearbeitung des archäologi schen Nachlasses stellen muß. Das Vogtland - im .toten Winkel* zentraler archäologischer Aktivitäten in Sach sen, Thüringen, Bayern und Böhmen gelegen - ist seit jeher eine Domäne der Lo kalforschung gewesen, die in erster Linie von interessierten Laien getragen und von heimatgeschichtlichen Fragestellungen bestimmt worden ist. Darin braucht nicht unbedingt ein Mangel gesehen werden, wie die sorgfältige Beachtung selbst geringfügigster Funde (etwa einzelner atypischer Scherben und Silexsplitter) sowie unscheinbarster Befunde (Holzkohleflitter, Brandrötung u. ä.) vor Augen führt. Die innigere Verbundenheit mit dem heimatlichen Boden in abgelegenen ländlichen Gebieten - zumal im Gebirgsraum, wo urgeschichtliche Spuren zu den Raritäten zählen, - gleicht in gewissem Umfang aus, was anderswo durch systematische Gra bungen gewonnen wird. Freilich ist die Zufälligkeit des vorliegenden Materials umso weniger zu übersehen, seine Bergung und Erfassung vom wissenschaftlichen Standpunkt oft unzureichend, vieles davon zudem inzwischen verlorengegangen. Bedauerlich sind insbesondere die Verluste im Plauener Museum bzw. im Nach-