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(10YR 4/1-5/4). Mag.: Gesteinsgrus u. Glimmer. Mdm ca. 25*; Bdm 5,6; H ca. 9 cm (geschätzt). D 1638/77 (Tat. 3). II. Funde wahrscheinlich aus der Grabgrubenfüllung (Inven tare Streuscherben -25 cm tief und Streuscherben u. Lei chenbrand 45-55 cm tief vermischt): 4 (Streuscherben -25 cm tief):~fe\\ einer kleinen Buckelter rine. 1 WS erhalten. Bauchige Form mit rel. spitz zulaufendem Umbruch. Verz.: wenig erhabener doppelter Hofbuckel mit gewölbter zentraler Knubbe. Rauh engob. Ofl. Dunkelgräulich braun bis hellolivbraun (2.5Y 4/2—5/3). Mag.: Gesteinsgrus u. Glimmer. Gdm ca. 12* cm. D 1639/77 (Taf. 3). A) Auffallende Scherben: 5:11 RS, davon 5 mit engob. u. 6 mit aufgerauhter Ofl. u. röt licher Farbe durch sekund. Brand; von erstgenannten 4 RS von Schalen, 1 RS von einem Hochgefäß; bei den Schalen 1 RS einer höheren Form mit leicht einziehendem, sich ver jüngendem u. oben abgeflachten Rand, mit engob. glatter u. fein bearbeiteter Ofl., kräftiger Innenseitengraph., feiner Magerung, Mdm ca. 25* cm; bei den Rauhgefäßen 1 RS eines sekund. gebrannten topfartigen Gefäßes mit ausbiegendem, leicht verdicktem Rand (verm. älterurnenfelderzeitlich), rauher Ofl., dichter Gesteinsgrus-ZGIimmermag.; 2 RS eines größeren terrinenartigen Gefäßes mit kurzem Hals, leicht nach außen gebogenem Rand u. grober Gesteinsgrus-ZGIimmermag. 6:15 WS, davon 6 mit engob. u. 9 mit aufgerauhter Ofl., röt liche Farbe durch sekund. Brand; bei erstgenannten 3 verz. WS, u.a. 1 WS mit vertik. Flachrillenbündel rund um den Umbruch, 3 WS mit Formmerkmalen; bei den gröberen Gefäßen 5 WS mit Formmerkmalen bzw. Fingerkuppenver- strich, 4 WS von einem rauhtopfartigen Gefäß mit wandstän digem Bandhenkel u. größeren Knubben. 7:7 z.T. dickwandige BS oder Ansätze von Böden, u.a. 1 BS mit bodennahen, verm. flächigen Fingernagel-ZFingerkuppen- eindrücken u. rot verziegelter Innenseitenofl. B) Uncharakteristische Scherben: 8: 111 WS Größe: 81 WS mit aufgerauhter Ofl. u. rötlicher Farbe durch sekund. Brand, 30 WS mit engob. Ofl. Niederkaina 1950, Quartier III, Grab 6 (Nr. 237) ([-]6-[-]5,5 m) - (10-10,5 m) 3.-4.9.1950 Zusammenfassung: Jungurnenfelderzeitliche, kindliche Urnen bestattung. Grabgrube: Mehrere Steine als möglicher Rest einer Steinkiste zwischen 30 und 50 cm Tiefe. Grabinventar: Urne u. Bestattungsreste: Urne (kleiner Rauhtopf), Deck schale (Omphalosschale), wenig Leichenbrand. Dokumen tation: Grabungstagebuch; Fundzettelnotizen; Flächenplan 1:50; Planzeichnung 1:10; 3 Befundfotos. Beschreibung und Bemerkungen (vgl. Abb. 20; Taf. 3): Bei dem fast zentral in der Fläche aufgefundenen Grab 6 scheint es sich auf den ersten Blick um die Reste einer ursprünglichen Kistenkonstruktion zu handeln. Erhalten sind davon ein fast 30 cm langer Stein im N der Anlage und ein größerer Fels brocken von 40x20 cm Größe rechtwinklig dazu im W. Ein dritter Stein kam unter dem letztgenannten zutage, wohinge gen von den zu erwartenden O- und S-Seiten einer Kiste keine Spuren beschrieben sind. Der Befund ist schon im ersten Planum in 30 cm Tiefe eingetragen und erreicht eine Tiefe von bis zu 50 cm. Dennoch sind keine Verfärbungen im Boden dokumentiert, so daß lediglich die eigentliche Bestat tung anzuführen ist. Diese ist im S der Anlage direkt am großen Stein lokalisierbar und scheint weitgehend intakt geblieben zu sein, auch wenn Urne und Deckschale nur in Scherben geborgen wurden. Als Urne diente ein kleiner Rauhtopf (1), in dem noch wenige Stückchen kindlichen Lei chenbrands (3) aufgefunden wurden. Sie war abgedeckt durch eine heute verschollene Omphalosschale (2). Somit liegt ein einfach ausgestattetes Kindergrab vor. Ob dieses wirklich ursprünglich von einer Kiste umgeben war oder ob man die kleine Urne nur an den größereren Stein anlegen wollte, kann nicht mehr entschieden werden. Für letzteres spricht die gute Erhaltung der Bestattung sowie das offen sichtliche Fehlen von Beigabengefäßen in einer deutlich größer (ca. 50x65 cm [?]) zu rekonstruierenden Steinkiste. I. Grabinventar: Urne und Bestattungsreste: 1 (BNr. III, 1; kleiner rauher Topf mit gegenständigen Ösen henkeln und 4 Bandknubben mit Deckschale, - 45-50 cm tief, Inhalt: Leichenbrand; Urne): Rauhtopf. In großen Scherben komplett erhalten. Leicht asymmetrische, rel. gedrungene Form: an den Rändern unregelmäßiger, leicht abgesetz ter Flachboden; geschwungene, im Profil leicht gebogene Wandung zwischen Bauch u. Schulter mit hochliegendem Umbruch; kaum kenntlicher Hals leicht umbiegend; Rand oben flachgedrückt u. wenig nach außen überbordend; An sätze von 2 wandständigen, kleinen ösenartigen Henkeln, alt abgeschlagen; dazwischen radial 4 gezipfelte Knubben, eben falls rein wandständig. Wenig rauhe, verm. leicht geschlickerte Ofl. Hellolivbraun bis gelb (2.5Y 5Z3-7Z6). Mdm 10-10,2; Gdm 11,5-11,8; Bdm 5,3-5,5; H 10,1-10,6 cm. D 1640Z77; S.: 513Z56 (Taf. 3). 2 (Deckschale zu Urne BNr. III, 1): „Zerscherbte Deckschale mit Bodendelle“; z.Z. nicht auffindbar. 3 (aus Urne BNr. III, 1, Leichenbrand): Wenige Stückchen kind licher Leichenbrand. Gew 6 g. //. Funde aus Grabgrubenfüllung (Streuscherben, -50 cm tief): 4: Unterteil einer Schale. Erh. sind 4 BS u. 6 z.T. anpassende WS. Ausladende Form mit deutlich abgesetztem Flachboden. Innenseite mit engob. glatter Ofl., Außenseite künstlich auf gerauht, verm. auch geschlickert; verm. sekund. gebrannt. Dunkelrot bis rot (2.5YR 3/2—4/6). Mag.: Gesteinsgrus u. Glim mer. Bdm 8,1; erh. H 3,9 cm. Ohne Inv.-Nr. (Taf. 3).