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gefüllte flechtbandverzierte Kleinterrine (1) dokumentiert. Eine Deckschale ist nicht vermerkt, jedoch könnten einige der benachbart eingetragenen Gefäßbruchstücke ursprünglich zu einer Abdeckung gehört haben. Besonders zwei Schalenreste (3-4) kommen in Frage. Ob Beigabengefäße ursprünglich im Inventar vorhanden waren, kann nicht mehr entschieden wer den. Die größere Anzahl an unterschiedlichen Gefäßresten (vor allem 5-8) spricht jedoch dafür. /. Grabrestinventar: A) Urne und Bestattungsreste: 1 (BNr. 111,1; kleiner, graphitierter Topf mit 2 Ösenhenkeln, mit Strichverzierung 25 cm tief, Inhalt: Leichenbrand; Urne): Flechtbandverzierte Kleinterrine. In größeren Scherben fast vollständig erh., eine Öse fehlt. Breit-niedrige Form mit ab gesetztem, langem Kegelhals: leicht eingezogener, klar abge setzter Boden; ausladender, rel. gerader Bauch; ausgeprägter, aber gerundeter Umbruch, in kurze Schulter übergehend; aus biegender, spitz zulaufender Rand; kleine u. rel. breite, ösen artige Henkelimitationen am Schulter-Hals-Übergang. Verz.: eingeritztes einfaches Flechtband zwischen oberem Bauch u. Halsansatz. Engob. glatte Ofl. Dunkelgrau bis hellolivbraun (2.5Y 4/1-5/3). Verm. feinere Mag. Mdm 7,3-7,5; Gdm 9,5-9,7; Bdm 3,4-3,5; H 7,2-7,5 cm. D 1620/77; S.: 511/56 (Taf. 1). 2 (aus Urne BNr. III, 1; Leichenbrand): Wenige Stückchen Leichenbrand; Gew 4 g. B) Mögliche Deckschale und Beste ehemaliger Beigaben gefäße: 3 (Streuscherben 15-30 cm tief): Verzierte Schale. 3 RS, 2 BS u. 11 WS ohne viel Anpassungen. Als relativ hohe Form rekonstruiert: leicht abgesetzter; anscheinend wenig einge zogener Boden; verm. gerade oder nur leicht gebogene Wan dung; gering einziehender, schwach verdickter Rand. Verz.: radial angeordnete, grobe Ritzverzierung auf der Außen seite zwischen Bodenansatz u. oberer Wandung. Engob. glatte Innenseiten-Ofl., Außenseite unbehandelt; verm. par tiell sekund. gebrannt. Variable Farbe: dunkelrötlich grau bis rötlich braun u. braun bis gelblich braun (2.5YR 3/1—4/4 u. 10YR 5/3-4). Mag.: fein. Mdm 19,5*; Bdm 7*; H 6,2 cm (geschätzt). D 1625/77 (Taf. 1). 4 (Streuscherben 15-30 cm tief): Schale. Erh. sind 9 RS, 4 BS u. 4 WS ohne viele Anpassungsmöglichkeiten. Verm. flache Form: leicht abgesetzter, leicht eingezogener Boden, zur Mitte hin verdickend; leicht geschwungene Wandung; leicht ver dickter, einbiegender Rand. Engob., nach unten zu rauher werdende Außen-Ofl., Innenseite engob., glatt u. stark graph. Dunkelgrau bis hellgelblich braun (10YR 4/1-6/4). Mag.: wenig Gesteinsgrus u. Glimmer. Mdm 18*; Bdm 7*; H 4,8* cm. D 1622/77 (Taf. 1). 5 (BNr. 111,2; Gefäßbruchstücke 25 cm tief): Verzierter Krug (?). Erh. sind der Boden u. 13 z.T. anpassende WS ohne Verbin dung zueinander. Als bauchbetonte Form rekonstruiert: leicht eingezogener, nicht abgesetzter Boden; rundlicher Bauch. Verz.: um den Umbruch girlandenartiges Muster mit zentra lem, vertikalem Strichbündel u. seitlichen bogenförmigen Strichbündeln, bestehend aus je 4 feinen flachen Rillen, par tiell von feinen Einstichen begleitet. Engob. glatte Ofl., graph. Sehr dunkelgrau bis braun (10YR 3/1-5/3). Mag.: fein, sand artig. Bdm 3,5 cm. D 1621/77 (Taf. 1). II. Funde wahrscheinlich aus der Grabgrubenfüllung (Streu scherben 15-30 cm tief): 6: Schale. Größere RS mit anpassender WS: Weite Form mit leicht gebogener Wandung u. einziehendem Rand. Grob engob. Außen- u. engob. glatte graph. Innenseiten-Ofl. Braun bis hellgelblich braun u. dunkelrötlich braun (10YR 5/3-6/4 u. 2.5YR 3/4). Gröbere Gesteinsgrus-/Glimmermagerung. Mdm ca. 26* cm. D 1623/77. 7: Gehenkeltes Hochgefäß. Nicht anpassend kleiner Band henkel, 2 WS mit Henkelansätzen, 6 WS von der Gefäß schulter u. 4 WS. Leicht abgesetzter Halsansatz. Dellenver zierung verm. in Henkelnähe. Engob. glatte u. stark graph. Ofl. Schwarz bis dunkelgräulich braun (2.5Y 2.5/1-4/2). Feine Gesteinsgrus-ZGIimmermagerung. 8: Becher- (Tasse?) oder topfartige Hochform. 2 RS u. 3 an passende BS ohne Verbindung. Leicht abgesetzter Flach boden; Kegelhals mit minimal verdicktem Rand. Engob. glatte Ofl. Dunkelgrau bis rötlich braun (5YR 4/1-4). Magerung mit geringem Glimmeranteil. Bdm 7 cm. A) Auffallende Scherben: 9:10 RS, u.a. 1 RS einer Einzugsschale u. 1 RS einer Stu fenschale; bei den Hochformscherben 5 nicht anpassende RS eines terrinenartigen größeren Gefäßes mit Kegelhals, ab geflachtem Rand, Mdm 17* cm. 10:17 WS: 2 WS mit Flachrillenverz., 7 WS mit Riefen oder Facetten, 8 WS mit Formmerkmalen. 11:10 BS von Flachbodengefäßen, u. a. zweimal je 2 anpas sende Scherben von Hochgefäßen mit leicht abgesetztem Boden. B) Uncharakteristische Scherben: 12: 28 WS, u.a. 6 dickwandigere, z.T. größere Scherben einer groben Wirtschaftsware. C) Bestattungsreste aus der Grube (Qu. III; F 2 [10-8 m(-)] 5-10 m Streuscherben u. Leichenbrand ~ 30 cm tief): 13: Wenig, zumeist kleinstückiger Leichenbrand; Gew. 26 g. Niederkaina 1950, Quartier III, Grab 2 (Nr. 232) ([-]7-[-]6 m) - (8,5-9,5 m) 30.8.1950 Zusammenfassung: Zerstörtes, eher jungurnenfelderzeitliches Brandgrab. Grabgrube: Diffus-rundliche Verfärbung von ca. 50 cm Durchmesser um Scherbenlage in 25-35 cm Tiefe. Grabrestinventar: Urne u. Bestattungsreste: Urne? (Rauhtopf), wenig Leichenbrand. Dokumentation: Grabungstagebuch; Fundzettelnotizen; Flächenplan 1:50; Planzeichnung 1:10; Befundfoto.