Volltext Seite (XML)
werden die verwertbaren Angaben zur Gestalt des Befun des vorgetragen und Rückschlüsse auf die ursprüngliche Form des Befundes diskutiert. Die Anordnung der Funde innerhalb des Grabes wird als nächstes beschrieben, wobei zuerst die Lage der Bestattungsreste und gegebenenfalls der Urne(n), ihre Abdeckung(en) und die in oder bei der Urne bzw. im Leichenbrand gefundenen Kleinfunde besprochen werden. Es folgen die Aufzählung und die Lagebeschreibung der Beigabengefäße und anderer lokalisierbarer Artefakte. Bei den hallstattzeitlichen Gräbern Niederkainas wird das oben vorgestellte Niederlegungsschema als Basis für die Beschreibungsabfolge der Beigabengefäße gewählt: Die Zusammenstellung und die Lage der Gefäße innerhalb der urnennahen und der urnenfernen Gruppe werden zuerst geschildert, danach folgt eine Beschreibung der Keramik packung. Nicht zuzuordnende Funde und Streufunde aus dem Bereich der Grabgrube werden nur in den Ausnahme fällen erwähnt, in denen sie genau lokalisiert werden konn ten. Die Bemerkungen, die diese Beschreibungen ergänzen, machen auf Zustandsänderungen nach der Grablege auf merksam und stellen die Indizien zur Rekonstruktion der ursprünglichen Gestalt des Grabes und seiner Genese in den Vordergrund. Die Fundvorlage der Grabinventare folgt diesem in der Beschreibung vorgelegten Muster. Getrennt wird zwischen dem Grabinventar zuzurechnenden Gegenständen, die stets abgebildet werden und nicht lokalisierten Funden und Mate rialproben aus dem Bereich der Grabgrube, die chronolo gisch gegliedert vorgelegt werden. Strittige Zuweisungen zum Inventar bzw. Streufunde, zum Beispiel in Fällen von gestörten oder mangelhaft dokumentierten Gräbern, werden im Beschreibungstext begründet. Innerhalb der ersten Rubrik werden Urne und Bestattungsreste von den Beigabenge fäßen getrennt aufgeführt. Bei den hallstattzeitlichen Grä bern werden die bereits oben genannten Gruppen als Glie derungsebene gewählt. Die Anordnung der Gefäße inner halb dieser Rubriken folgt einem hierarchischen Muster. Eng- mündige, dreifach gegliederte Formen (z.B. Kegelhalsge fäße) werden von offenen, nicht gegliederten Formen (z.B. Schalen) abgelöst. Mit Miniatur- und Sonderformen (z.B. Spitzkrügeln) schließt die Aufzählung ab. Die Funde werden nach stets gleichem Muster vorgelegt. Nach der Ordnungs zahl folgen die Bergungsnummer und eine Zusammenfas sung der Fundzettelangaben, der einzigen schriftlich festge haltenen Angaben zur Grabgestaltung. Beides steht in Klam mern. Die Typenansprache wird als nächstes aufgeführt, gefolgt von einer Charakterisierung der Zier (z.B. Riefen bündelzier, Kannelur usw.). Falls nötig, sind Zustandsverän derungen vermerkt (z.B. sekundär gebrannt, zwei Drittel erhalten usw.). Eine Charakterisierung der Oberfläche (z.B. engobiert, graphitiert) und ihre Farbe folgen. Bei Metallfun den wird die Farbe der oxydierten Oberfläche beschrieben, für die Keramikfunde erfolgt eine Übersetzung der Munsell Soil Colour Chart Bezeichnungen (z.B. sehr gräulich braun) und, in Klammern gesetzt, die numerische Farbangabe. Auf eine Beschreibung der Magerung der Keramik wurde in Anbe tracht der vielen unbeschädigten bzw. zur Gänze restaurier ten Gefäße verzichtet. Da die Gefäße außen und innen mit einer entweder durch Glättung oder Schlickauftrag erzeugten Engobe bedeckt sind, ist die Magerung lediglich im Bruch beobachtbar. Die Masse der spätbronze- und früheisenzeit lichen Keramik ist - nach den Scherben zu urteilen - mit weißem, wohl quarzhaltigem Splitt und Glimmer dicht gema gert. Die Körnchengröße liegt etwa zwischen 1 und 3 mm. Inwieweit die Komponenten natürliche Bestandteile des Tones und/oder bewußte Zugaben sind, läßt sich noch nicht ent scheiden. Nach der Beschreibung der Oberfläche folgen die Maße. Bei Keramik werden der Mündungsdurchmesser (Mdm), der größte Durchmesser (Gdm), der Bodendurch messer (Bdm) und die Höhe (H) angegeben. In seltenen Fäl len werden andere Maße angegeben, zum Beispiel der klein ste Durchmesser (Kdm) bei Ofenmodellen. Bei Metall- und Steinobjekten dienen Breite (B), Länge (L) und Stärke (St) als Maßangaben. Am Ende der Beschreibung werden die Inven tarnummern vermerkt, sowohl die mit „S“ vorgestellten Sachsennummern der sachsenweiten Inventarisierung, als auch die mit „D“ beginnenden Dresdner Museumsnummern. Nicht alle Funde sind inventarisiert. Die Beschreibung der Fundstellen folgt in reduzierter Form der Beschreibung der Gräber. Die Funde werden wie bei den Streufunden chronologisch gegliedert vorgestellt. Die bildliche Vorlage des Gräberfeldes beschränkt sich wei testgehend auf die zu einem Grabkontext sicher zuweisbaren Funde, wobei diese Vorlage möglichst komplett ist. Falls die Dokumentation dies erlaubt, wird bei der Bildvorlage mit einem im Maßstab 1:20 verkleinerten Plan und der Profilzeichnung des Befundes begonnen. Die Planzeichnungen kombinieren Informationen aus den nach Abnahme des Humus in 30-40 cm Tiefe angefertigten Flächenplänen, die als Abbildungen 5 bis 10 im Katalog im Maßstab 1:100 integriert sind, und aus Detail zeichnungen der Grabbefunde nach ihrer Freilegung. Die mit geschlossenen bzw. gestrichelten Linien gezeichneten Grab(bau)gruben bzw. Fundstellengrenzen wurden aus den Flächenplänen gewonnen, da die äußere Begrenzung der Grabgruben nicht in den Detailplänen festgehalten wurde. Grab interne Verfärbungsgrenzen, meist von Ustrinenresten, die auf den Detailplänen festgehalten wurden, werden mit Punktlinien wiedergegeben. Die Wiedergabe von Steinrahmen und -Packungen ist zum Teil eine Kombination aus beiden Vorla gen. Die Positionen der mit Katalognummern gekennzeichne ten Beigaben und Bestattungsreste sind lediglich für die ersten 13 Gräber ganz oder zum Teil von den Flächenplänen ent nommen. Sie entstammen sonst den Detailplänen und sind mit Informationen von den Grabungsphotos ergänzt gezeichnet