Grab 1 1. urnennahe Gruppe 2. urnenferne Gruppe Grab 23 Urne 2. urnenferne Gruppe 1. urnennahe Gruppe Grab 28 1. urnennahe Gruppe Keramikpackung 2. urnenferne Gruppe Tabelle 2. Verteilung der Geschirrsätze aus ausgewählten urnenfelderzeitlichen (Grab 1) und hallstattzeitlichen Bestattungen (Grab 5,23 u. 28) Niederkainas. Gefäßen bestehenden Beigabengefäßsatzes sind Aspekte eines ungewöhnlich aufwendigen und komplexen Bestat tungsrituals. Unter den zahlreichen späturnenfelderzeitlichen Gräbern in diesem Quartier (Grab 1,2, 10, 12, 24, 33, 42, 47, 50, 54, 55, 58, 60b, 64a, 65a und b, 67) läßt sich lediglich die Aus stattung des direkt benachbarten Grabes 50 mit der Bestat tung 54 vergleichen. Diese Nachbarschaft dürfte als Aus druck bewußter, vermutlich familiär gesteuerter Gruppenbil dungen in der Platzwahl der Grabanlagen gedeutet werden. Diese auf mehreren Ebenen niedergelegte Mehrfachbestat tung war ebenfalls durch eine massive Steinpackung geschützt und lag in einer langrechteckigen, allerdings ver mutlich mit Holz gerahmten Kammer. Das Vorhandensein von derb modellierten Fragmenten eines bzw. zweier Ofen modelle zusammen mit einem Rauhtöpfchen, Einzugsscha len und einer Henkelschale unter den beigegebenen Gefäßen (Grab 50,14,17-19,22 U. 23) dürfte als ein Vorbote der in der Hall stattzeit üblichen Sitte zu werten sein, miniaturisierte Herd platten und Öfen neben häuslicher Grobkeramik als Beiga bengefäßgruppe den eingeäscherten Toten mit in das Grab zu legen (Tabelle 1 u. 2). Die in der Hallstattzeit übliche Auf fächerung des Beigabengeschirrsatzes in eine aus sorgfäl tig hergestellten Kleinformen zusammmengestellte urnen nahe Gruppe und eine dem häuslichen Spektrum entlehnte urnenferne Gruppe läßt sich in zwei weiteren späturnenfel derzeitlichen Gräbern nachvollziehen. Das kleine Inventar aus Grab 1 fällt zwangslos in diese zwei Gruppen. Der Auf bau des am Übergang zur Hallstattzeit datierten Grabes 33 mit der im Südwesten der rechteckigen Kammer stehenden Urne und den zwei leicht ineinander verzahnten, fächerför mig nach Norden und Osten streuenden Gefäßgruppen nimmt das hallstattzeitliche Bestattungsmuster vorweg. Frei lich sind die meisten späturnenfelderzeitlichen Gräber schlich ter ausgestattet. Neben der einfachsten Bestattungsvariante mit Urne und Deckschale (Grab 6) ist auch die Beigabenva riante mit singulärem Kleingefäß (Grab 2 u. 24) bekannt. Das mit mehreren Kleingefäßen ausgestattete Grab 10 ist etwas aufwendiger ausgestattet. Bemerkenswert ist das Vorkom men eines Eisenrings im Inventar.