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Einleitung 7 Im vorliegenden zweiten Teil des Kataloges zum Spätpaläolithikum und Mesolithikum im Süden der DDR werden die Funde des Bezirkes Cottbus be handelt. Das umfangreiche Quellenmaterial dieses Raumes, vor allem die ungewöhnlich große Samm lung von H. Apitz (Herzberg-Grochwitz) aus dem Flußgebiet der Schwarzen Elster rund um die Kreis stadt Herzberg, machte einen selbständigen Band notwendig. Für das Feuersteinmaterial wurde Vollständigkeit bis zum Jahre 1981 angestrebt. Die danach gemel deten Neufunde, darunter viele aus den von Tage bauen in jüngster Zeit aufgeschlossenen Gebieten in den Kreisen Finsterwalde und Hoyerswerda, konn ten nicht mehr berücksichtigt werden; sie sind jedoch durch die jährlichen Fundberichte der Bodendenk malpflege und des Bezirksmuseums Cottbus gut zu überblicken (I. und G. Wetzel, Ur- und frühge schichtliche Neufunde im Bezirk Cottbus, Auswahl 1982. In: Geschichte und Gegenwart des Bezirkes Cottbus [Niederlausitzer Studien] 17, 1983, S. 129 bis 153; dgl., Auswahl 1983. Ebenda 18, 1984, S. 139—167; dgl., Auswahl 1984. Ebenda 19, 1985, S. 192—206). Unter diesen befinden sich solche be deutsamen Entdeckungen wie die der vermutlich mesolithischen Gräber von Merzdorf, Ot. Schops dorf (Fundplätze 2 und 14), Kr. Hoyerswerda, und der bergbaulichen Feuersteingewinnung in Bergheide (Fundplatz 8), Kr. Finsterwalde (K.-P. Wechler und G. Wetzel, Ein Fundplatz mit steinzeitlichem Berg bau auf Moränenfeuerstein von Bergheide, Kr. Fin sterwalde. In: Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Potsdam 21, 1987 [im Druck]). Die Grabungen in Bergheide (Fundplatz 6), Kr. Finsterwalde, sowie Oelsig, Kr. Herzberg, an denen der Verfasser beteiligt war und deren Publi kation an anderer Stelle vorgesehen ist, sind, wie die Ergebnisse der Untersuchung von K.-P. Wechler in Finsterwalde (Fundplatz 72), durch Vorberichte zu gänglich (V. Geupel, Rettungsgrabungen auf mittel- steinzeitlichen Fundplätzen des Bezirkes Cottbus. In: Ausgrabungen und Funde 26,1981, S. 72—76; K.-P. Wechler, Zwei spätpaläolithische (?) Silexinventare aus der südwestlichen Niederlausitz. In: Ebenda 30, 1985, S. 53—56). Kriegsverluste und andere nicht mehr im Original zu überprüfende Funde wurden nur dann aufgenommen, wenn sie glaubhaft abge bildet sind; lediglich pauschal beschriebene und ver bal eingeordnete Materialien fanden keine Berück sichtigung. Wie im bereits erschienenen ersten Teil des Kata loges, der das sächsische Material zum Inhalt hat, haben wir auch hier die Fundinventare hinsichtlich ihres Typenspektrums weitgehend vollständig doku mentiert und die kulturspezifischen Geräte (Rücken spitzen und andere rückenretuschierte Artefakte, Stielspitzen, Mikrolithen, z. T. auch Kern- und Schei benbeile sowie andere Großgeräte) in ihrer Gesamt heit abgebildet. (Eine Ausnahme hierin stellt der von H. Apitz mit der Fundplatznummer 127 bezeichnete Komplex aus Malitschkendorf, Kr. Herzberg, dar, von dessen weit über 2000 Geräten hier nur die zeit- und kulturbestimmenden Typen in einer Aus wahl vorgelegt werden, da Verfasser über diese Fundstelle einen gesonderten Aufsatz vorbereitet.) Die Begleitindustrie — Stichel, Kratzer usw. — wurde in einem repräsentativen Querschnitt gezeich net. — Die Nomenklatur und die dieser zugrunde liegende Literatur entspricht der des ersten Katalog teiles. Die in Fundlisten aufgenommenen Geräte aus Felsgestein sind, soweit sie uns bekannt wurden, bis zum Jahre 1985 erfaßt. Die Fertigstellung der Arbeit wurde durch die Förderung der Direktoren des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, Prof. Dr. sc. W. Coblenz und Dr. H.-J. Vogt ermöglicht. Mein besonderer Dank gilt der Zeichnerin Frau H. Möckel, die fast sämtliche Zeichnungen nach den Originalen ange fertigt hat. Gleichermaßen danken möchte ich Herrn Dr. B. Gramsch, Direktor des Museums für Ur- und Frühgeschichte Potsdam, und Herrn Dr. G. Wetzel, Bezirksbodendenkmalpfleger im Bezirk Cottbus, für die uns bei der Fundaufnahme in jeder Hinsicht ge währte Unterstützung. Gewidmet sei der Band allen haupt- und ehren amtlichen Bodendenkmalpflegern, die mit ihrem per sönlichen Einsatz die Funde geborgen und damit die Basis für eine wissenschaftliche Bearbeitung von Spätpaläolithikum und Mesolithikum im Bezirk Cottbus geschaffen haben.