FRÜHSLAWISCHE SIEDLUNGSFUNDE BEI DEWITZ, OT. VON TAUCHA, LKR. LEIPZIG Von Rolf und Edda Dunkel, Taucha Etwa 3 km östlich von Taucha begannen im Frühjahr 1977 Meliorationsarbeiten im Nord- und Ostteil der Feldgemarkung Taucha-Dewitz, in deren Verlauf die Aus schachtung von Rohrleitungsgräben auf einer Fläche von ca. 6 km- und die Neu anlage eines Wasserspeicherbeckens erfolgten. Zu diesem Zweck mußten in der Nie derung westlich des Wachberges weiträumige Geländeabtragungen vorgenommen werden. Sie führten zur Entdeckung von Siedlungsspuren des Mesolithikums, des Früh- und Spätneolithikums, der jüngeren Bronze-, vorrömischen Eisen- und früh römischen Kaiserzeit und brachten gleichzeitig Hinweise auf eine frühslawische Sied lung. Letztere wurde durch Oberflächenfunde von Scherben lokalisiert. Der Fundplatz dieser frühslawischen Siedlung (Abb. 1) befindet sich auf einer leichten Einsattelung und einer kuppenartigen Erhebung des westlichen Ausläufers des Wachberges, einer saalekaltzeitlichen Endmoräne (Mbl. Brandis 12 [4641], N 5,6, W 7,0 cm). Die Lage des Hügels am Ausgang eines flachen Talkessels vor der Einmündung eines Nebenbaches der Parthe sowie das Vorhandensein einer ausge dehnten Löß- und Geschiebelehmfläche westlich der Endmoränenzüge bei Dewitz begünstigten die Standortwahl für die Anlage der Siedlung. Das damalige Siedlungsareal - heute ackerbaulich genutzt und an mehreren dunk len Bodenverfärbungen, ausgepflügten Herdsteinen und Keramikresten erkennbar — umschließt eine ovale Fläche von ca. 40 X 70 m - Es wird im Nordteil in etwa 80 m Entfernung von dem bereits erwähnten Bach, im Osten und Süden von den sich an schließenden Endmoränenausläufern begrenzt. Infolge der Erschließungsarbeiten für den Bau des Speicherbeckens wurde unter einer geschlossenen, bis 0,60 m starken Auelehmbildung das alte, mäandrierende Bachbett auf einer Länge von 80 m sichtbar (Abstand bis zur Quelle des ehemaligen Baches, die einer pleistozänen Schotterterrasse entspringt, etwa 300 m). Es enthielt sandig-tonig-schluffige, an der Basis geröllführende, regellos geschichtete Sedimente. Zwischen diesen vermutlich als Hangschutt des Moränenhügels eingeschwemmten Ablagerungen fanden sich vereinzelt jungbronzezeitliche und zwei frühslawische Keramikbruchstücke. Im Frühjahr 1978 wurde das Siedlungsgelände besonders tief gepflügt und für die Meliorationsarbeiten vorbereitet. Dabei kamen zwei größere Grubenverfärbungen