ÖSTLICHE ELEMENTE IM KARPATEN-BALKAN-RAUM IM 7.-8. JH. Von Maria Coma, Bucuresti In der zweiten Hälfte des 7. Jh. sind in der Sachkultur der Karpaten-Balkan-Zone eine ganze Reihe von Veränderungen zu beobachten. So wird auf dem Territorium Rumäniens um das Jahr 679 die große Brandnekropole von Särata Monteoru aufge- geben. Etwa 680 erlischt auch das Bestehen der Siedlungen vom Typus Ipoteti- Ciurelu-Cindejti in den leichter zugänglichen Gegenden der Rumänischen Tiefebene sowie der ähnlichen Siedlungen vom Typus Costi$a-Boto$ana in der Moldau und der Wohnverbände vom Typus Band-Veremart (in denen noch die letzten germanischen Elemente zu entdecken sind) in Transsylvanien. 1 Die Bevölkerung im Gebiet Rumä niens führte ihr Leben Ende des 7. Jh. an Plätzen fort, die vor den Einfällen neuer Steppenvölker geschützter waren und von wo sie zu Beginn des folgenden Jahrhun derts nach Abwendung der Gefahren in die früher bewohnten Gebiete zurückkehren sollte. Wesentliche Veränderungen finden auch im mittleren Donauraum statt. Ilona Kovrig teilt die Gräber der Awarenzeit in drei Gruppen ein, wobei sie charakteri stische Merkmale der technischen Ausführung von Gürtelbeschlägen, des Schmucks, Kennzeichen des Zaumzeugs, der Waffen, des Bestattungsritus und -rituals sowie die Rolle des Pferdes in Reitergräbern in Betracht zieht. Die ersten beiden Gruppen werden durch gepreßte, die letztere durch gegossene Gürtelbeschläge charakteri siert. Innerhalb einer jeden Gräbergruppe kommt es zu bedeutenden Änderungen sowohl im Hinblick auf die Grabbeigaben (Schmuck, Art des Bogens, Teile des Zaumzeugs) als auch den Bestattungsritus und hinsichtlich der Rolle des Pferdes in Reitergräbern. Die erste Gruppe ist nach den in den Gräbern gefundenen byzanti nischen Münzen in das 6. Jh. und in die erste Hälfte des 7. Jh. einzuweisen. Die zweite Gruppe beginnt - ebenfalls aufgrund byzantinischer Münzen - mit dem 7. Jahr zehnt des 7. Jh. und endet gegen Ende dieses, möglicherweise erst zu Beginn des näch sten Jahrhunderts. Die dritte Gruppe datiert ins 8. Jh. bis zum Jahre 829, dem Unter gang der politischen Macht der Awaren. 2 1 M. Coma, Die Slawen im karpatisch-donauländischen Raum im 6.-7. Jahrhundert. In: Z. f. Archäol. 7, 1973 (a), S. 219-222; dies., Quelques donnees relatives ä la Chronologie et l’appar- tenance ethnique des necropoles de type Moretti. In: Actes du VIII C Congr. Intern, d. Sc. Prehist. et Protohist. Bd. III. Beograd 1973 (b), S. 311-318. 2 I. Kovrig, Das awarenzeitliche Gräberfeld von Alattyän. Budapest 1963, S. 227 ff.