Zur Frühgeschichte der Stadt Dresden und zur Herausbildung einer spätmittelalterlichen Keramikproduktion im sächsischen Elbgebiet aufgrund archäologischer Befunde
Titel
Zur Frühgeschichte der Stadt Dresden und zur Herausbildung einer spätmittelalterlichen Keramikproduktion im sächsischen Elbgebiet aufgrund archäologischer Befunde
Gefäßformen erhalten Bruch gesamt %-Anteil Henkeltöpfe, innenglasiert (9) L 3 3 1,5 Grapentiegel, innenglasiert (10) — — — — Summe 3 201 204 100,0 1.1.3. Dresden, Innere Neustadt, Fundstelle 92 Am Nordrand der Großen Meißner Gasse, auf Flurstück 61, ca. 60 m vor der Ein mündung in den Altendresdener Markt, wurde eine weitere Scherbenpackung ange schnitten, wiederum mit Keramikbruch von rottoniger Irdenware (Abb. 6). Da es sich um ein Objekt mit weitgehenden Störungen durch Abraumschichten und Bau phasen nach dem Brand von 1685 - ausgewiesen durch Brandschutt und Keramik bruch glasierter Ware, darunter viel glasierten Reliefkachelbruch - handelte und die schnell fortschreitenden Baumaßnahmen eine vollständige Untersuchung verhinder ten, konnte vom primären Befund im Gelände nicht viel erkannt werden. Die Irden ware befand sich ähnlich der von Fundstelle 91 in den Resten einer Erdgrube. Es handelte sich um Keramikbruch mit eindeutigen Fehlbrandmerkmalen und andere Töpfereiabfälle, wie Brennstützen und Lehmverstrich. Der in Eile geborgene Fundanteil enthielt an erhaltenen Gefäßen: schlichte Töpfe (Typ 10) Schüsseln (Typ 13) Henkeltöpfe, innenglasiert (Typ 18) 1 Stück 1 Stück 1 Stück Im geborgenen Bruchmaterial können folgende Keramiktypen nachgewiesen werden: schlichte Töpfe Henkeltöpfe Krüge Topfkacheln Brennstützenteile Näpfe Schüsseln Deckel Henkeltöpfe, innenglasiert Grapentiegel, innenglasiert Die Gesamtmenge ist nicht groß, eine statistische Erhebung ergäbe kein brauch bares Bild über die tatsächliche Verteilung der Typen. Durch Fundstelle 92 konnte nachgewiesen werden, daß an einer dritten Stelle in Altendresden Töpfereiabfall einer Werkstatt lagert, in der rottonige Irdenware hergestellt worden ist. 1.1.4. Dresden, Innere Neustadt, Fundstelle 102 Im Bereich der Besiedlung östlich des Altendresdener Marktes, im Flurstück 294, wurde nach Baggeraushub im oberen Teil eines Baugrubenprofils der Rest einer Holzgrube freigelegt und untersucht (Abb. 6). In ihrer Lage zur alten Oberfläche, im Bau und im aufgefundenen Inhalt erinnert sie an Grube 21, Altmarkt Ost, Dres den-Altstadt (MECHELK 1970, 31). Der Grubenrest von Fundstelle 102 war ein