Zur Frühgeschichte der Stadt Dresden und zur Herausbildung einer spätmittelalterlichen Keramikproduktion im sächsischen Elbgebiet aufgrund archäologischer Befunde
Titel
Zur Frühgeschichte der Stadt Dresden und zur Herausbildung einer spätmittelalterlichen Keramikproduktion im sächsischen Elbgebiet aufgrund archäologischer Befunde
Abb. 3. Formenanalyse des keramischen Inhalts von Fundstelle 84. Die Ziffern 1-10 beziehen sich auf die Gefäßformen in der Tabelle auf S. 12. a/b = erhaltene Formen/Bruchstücke; c = prozentualer Anteil. Alle Gefäße sind als Produktionsabfall in einer Grube gefunden worden, die primär wahrscheinlich einer Rohtonaufbereitung gedient hatte. Darauf deutet u. a. der feste Tonboden hin, der aus einer mehrere Zentimeter starken Schicht von grauem Ton mit Quarzsandmagerung bestand. Die Fakten (Tongrube, Produktions abfall einer Töpferei, Dresdener Keramiktypen) lassen folgende Deutung des Befun des zu: Die Grube befand sich im Hofgelände einer Töpferei und diente primär der Tonaufbereitung; beim Auflassen der Grube ist sie mit Produktionsabfall gefüllt worden, der ebenfalls aus einer Töpferei stammte - wahrscheinlich aus derselben. Die bisher in massiver Häufung auch an anderen Fundstellen in Dresden aufgefun dene rottonige Irdenware erweist sich damit als Produktion Dresdener Töpfereien. Die Schnellen mit Wellenbandverzierung und Einzelstempelungen in der Art des Materials der „Falke-Gruppe“ 3 sind durch die Reste aus der Abfallgrube ebenfalls als Produkte einer Dresdener Töpferei nachgewiesen. 3 Dazu hat sich HORSCHIK (1971, 11-33) eingehend geäußert. Hinter dem Namen „Falke-Gruppe" verbirgt sich das bisher als Dreihausencr Steinzeug bekannte Gefäßgut. Der Verfasser greift den neuen Namensvorschlag von HOR SCHIK aus sachlichen Gründen auf, um ihn weiter zu verwenden.