landes (6 Fundpunkte) 51 . Beachtung verdient in diesem Zusammenhang der Lau sitzer Grenzwall, jener schmale, 100 bis 176 m hohe Höhenrücken, der eine ge wisse Grenze zwischen den kaiserzeitlichen Besiedlungspunkten des südlichen und des nördlichen Teiles des Bezirkes Cottbus zu bilden scheint. Obwohl außerhalb des Arbeitsgebietes und damit unserer Erörterungen gelegen, ist die hier auf tretende Fundleere zunächst wohl mit den Bodenverhältnissen in Verbindung zu bringen, denn Temperatur- und Niederschlagsmengenwerte sind die gleichen wie in den umliegenden Bereichen. Allerdings ist das Gebiet heute vorwiegend von Kiefernforsten bedeckt, so daß immerhin mit der Möglichkeit gerechnet werden muß, daß hier eine Forschungslücke besteht. Ergänzend ist auch die Eintragung der spätkaiserzeitlich/frühvölkerwanderungs- zeitlichen Fundstellen Sachsens in die von H. Richter und G. Schmidt bearbeitete Karte 44 (Bodenarten und Bodentypen) des Mitteldeutschen Heimatatlas 52 vor genommen worden. Hier ergibt sich folgendes Bild 53 , obgleich noch einmal hervor gehoben sei, daß die heutigen Böden nicht immer den Verhältnissen in den ersten fünf Jahrhunderten u. Z. entsprechen 54 (Tabelle 2). Auch diese Übersicht (Tabelle 2) erweist eine Bevorzugung der braunen Wald böden auf Löß (52 Fundpunkte) durch die Bevölkerung der jüngeren Kaiser- und frühen Völkerwanderungszeit, jedoch auch eine Besiedlung rostfarbener Wald böden auf Sand (26 Fundpunkte) und Ton (16 Fundpunkte) sowie mineralischer Naßböden auf Lehm (25 Fundpunkte). Auf weitere naturräumliche Bedingungen, wie sie etwa die natürlichen Wege verhältnisse darstellen, wird in einem späteren Zusammenhang einzugehen sein 55 . 51 H. Grünert 1968, S. 42, beobachtete für die Spätlatenezeit und ältere römische Kaiserzeit eine Be vorzugung der mittelschweren und leichteren Böden, besonders der durch Sandeinlagerungen auf gelockerten Lehmböden. Die meisten archäologischen Funde kann er von Gemarkungen der mittleren Böden (moderne Ackerwertzahlen 40-65) belegen. Unbesiedelt blieben dagegen leichte reine Sand böden (wohl wegen der Ertragsarmut) sowie schwere Ton-, reine Lehmböden und Lößgebiete (wohl wegen der schweren Bearbeitbarkeit). H. Grünert 1968, S. 41, betont den historischen Charakter des Klassifizierungsbegriffs der Bodenbonität, der vom Entwicklungsstand der Produktivkräfte abhängig ist. Einem Teil der „heute bestens bonierten Lößböden" vermochten die Bauern der römischen Kaiser zeit demnach keine Erträge abzugewinnen. 52 H. Richter und G. Schmidt 1960, Karte 44, dazu Erläuterung S. 233 f. 53 Auf eine Beifügung dieser Karte mußte aus drucktechnischen Gründen verzichtet werden. Sie kann im Bedarfsfall im Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden beim Verfasser eingesehen werden. 54 Vgl. auch H. Richter und G. Schmidt 1960, S. 234. 55 S. S. 311-313.