Blickrichtung Südost Groitzsch, Wiprechtsburg Abb. 4 Nach Abschluß der Ausgrabungen rekonstruierte untere Hälfte der Kapelle (1967) im Hintergrund die freigelegten Reste des runden Wohnturmes Wiprechts planmäßige, über Wochen währende nächtliche Überfälle von Jugendlichen, die mit Brechstangen das Mauerwerk der Rundkapelle kubikmeterweise abbrachen, dazu noch den gemauerten Aufenthaltsraum der Ausgräber demolierten. Als die Geländegestaltung abgeschlossen war, stand deshalb die Rundkapelle als eine zweifache Ruine im Mittelpunkt. Da diese in kurzer Zeit völlig abgetragen worden wäre, beschloß der Verfasser trotz eigener Bedenken, sich für ihren Wiederaufbau in der vorgefundenen Höhe, einschließlich einiger statischer Si- Bauliche Sicherung der cherungen, einzusetzen (Abb. 5). Damit war trotz der leider notwendigen Er- völlig freigelegten Ruine gänzungen die Existenz eines historischen Dokumentes von hohem Rang gesi- der Rundkapelle chert, das in der erhaltenen Kombination von Wohngebäude des Burgherrn und seiner Burgkapelle, beides in runder Form, für das 11. Jahrhundert eine große Seltenheit ist, und zwar auch in der Tschechoslowakei, in Ungarn und Polen als den Hauptverbreitungsgebieten dieses Kapellentyps. Um dem Leser eine genauere Vorstellung von der Lage der Rundkapelle auf der Burg Wiprechts und von den besonderen bautechnischen Problemen ihrer Er richtung auf der geneigten Burghofebene zu geben, sei der Untersuchung eine kurze Zusammenfassung der Grabungsergebnisse vorangestellt.