Vorwort Die vorliegende Arbeit besteht in den Grundzügen aus dem vierten Kapitel der Dissertation B des Ver fassers, Studien zu Burg und Feudalgesellschaft im obersächsisch-meißnischen Baum, die 1986 der Phi losophischen Fakultät des Wissenschaftlichen Rates der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vor lag, worin langjährige Bemühungen um komplexe interdisziplinäre Lösungen zur Frühgeschichte der Burgen ihre Zusammenfassung fanden. Dabei stan den, ohne andere Teildisziplinen wie Siedlungs- und Namenkunde, Bau- und Kunstgeschichte, Numisma tik vernachlässigen zu wollen, der Vergleich und die gegenseitige Ergänzung archäologischer und archiva lischer Quellen im Mittelpunkt. Die Zielstellung wurde von der historischen Problemsituation, nicht von der konkreten archäologischen Quellenlage im Arbeitsgebiet abgeleitet. Seit den ersten Erwägungen 1966 bis zum Abschluß wollte die Arbeit nicht eine rein archäologische Burgenbearbeitung sein und konnte auch nicht Teile davon mit übernehmen und einbringen. Während anfangs die Hoffnung bestand, daß die von anderer Seite bearbeitete archäologische Burgwallaufnahme in der Schlußphase der Arbeit vorläge und wie die Teile des Handbuches vor- und frühgeschichtlicher Wall- und Wehranlagen von P. Grimm und J. Herrmann für die Bezirke Halle, Magdeburg und Potsdam mit cinbezogen werden könnte, erfolgte die Niederschrift des Grundmanu skriptes 1981 in dem Bewußtsein, daß eine zusam menfassende, einheitliche und ausgewogene Grund position zur archäologischen Burgenforschung nicht zur Verfügung stand oder in naher Zukunft stehen würde. Auch die Zusammenstellung des Fundmate rials im Corpus archäologischer Quellen zur Frühge schichte auf dem Gebiet der Deutschen Demokrati schen Republik lag damals noch nicht vor und wurde erst nachträglich eingearbeitet. Diese Feststellungen sollen die Forschungssituation erläutern, wie sie in den drei sächsischen Bezirken entstanden ist, ohne sie zu werten. Archäologische Burgwallaufnahme und komplexe interdisziplinäre Untersuchung sind beide wichtige anstehende Aufgaben. Während die Positionen zu Quellenbestand und -interpretation von archäologischer Seite teilweise heterogen und mit Lücken behaftet erscheinen (Do nat 1978, S. 36 f.), darf man den Bestand der schrift lichen Quellen in sich und auch in der Publikation als geschlossen einschätzen. Darüber wurde im Zu sammenhang der Arbeit mit dem Diagramm der Ur kundenfrequenz an anderer Stelle eine Zusammen fassung gegeben (Billig 1985 b). Für die hier vorlie gende Textfassung ergaben sich Kürzungen und Prä zisierungen vor allem aus der Einarbeitung der neue ren Literatur. Die grundsätzliche Linienführung ent spricht dem Grundmanuskript von 1981 und der redaktionellen Endfassung der Dissertation B von 1985. In einem Arbeitszeitraum von über zwanzig Jah ren haben viele Eindrücke von Grabungen und Denkmälern auf die Arbeit eingewirkt, haben viele Menschen Einfluß und Anteil genommen. Zuvorderst ist es mir ein inneres Anliegen, meinen langjährigen Mitarbeitern Dr. H. Führlich und Dr. R. Hoffmann für das Verständnis und die fördernde Hilfe, die sie im Wechsel der Bedingungen dem Anliegen dieser Arbeit ständig entgegenbrachten, recht herzlich zu danken. Gleichermaßen Dank gilt den Mitarbeitern des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, des Staatsarchives Dresden und der Sächsischen Landes bibliothek; ohne diese Institutionen und das Ver ständnis ihrer Mitarbeiter wäre die Arbeit unmöglich gewesen. Besonderer Dank gebührt dabei Herrn Dipl. phil. H. Kobuch vom Staatsarchiv Dresden, der mit gleichbleibendem, ständig förderndem Interesse die Arbeit verfolgte und durch die fachlich mediävi- stische Beratung für einen Prähistorikcr die Propor tionalität des archäologisch-archivalischen Verglei ches erst ermöglichte. Verbindlich zu danken für Wohlwollen und Förderung ist den Direktoren der Einrichtungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, Herrn Prof. em. Dr. sc. W. Coblenz und nachfolgend Herrn Dr. H.-J. Vogt, des Staatsar chives Dresden, Herm Dr. H. Schlechte und nachfol gend Herrn Dr. sc. R. Groß. Ebenso ist Herrn Prof. Dr. sc. E. Eichler und Herm Prof. Dr. sc. H. Walther für Beratung und Auskünfte zur Namenkunde Dank zu sagen. Darüber hinaus gab Herr Prof. Dr. H. Walther wertvolle Anregungen zur interdiszi plinären Arbeit aus der Sicht der Siedlungs geschichte. Für langjährige Förderung und Beratung von archäologischer Seite sei Herm Prof. Dr. habil. J. Herrmann und Herrn Prof. Dr. habil. F. Schlette herzlich gedankt. Auch Herrn Dipl. phil. J. Knebel vom Institut für sorbische Volksforschung ist für Auskünfte und Beratung, insbesondere bei der Er schließung tschechischer und polnischer Literatur,