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WkMIn^ und Tageblatt. * Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg nnd Brand. Verantwortlicher Redakteur Julius Braun in Freiberg. 154. Erscheint jeden Wochentag Abends 6 Uhr für den andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 25 Pf., zweimonatlich 1 M. 50 Pf. n. emmonatl. 75 Pf. 30. Jahrgang. Freitag, den 5. Juli. Inserate werden bis Vormittags 11 Uhr angenom men und beträgt der Preis sür die gespaltene Zeile oder deren Raum 15 Pfennige. 1878. Werth M. 422020 31323 - Chemikalienu. Arsenprodukte - die Ausgaben dagegen betrugen Gestern dielt der Kougres; keine Sitzung; nur die man sie mit denen aus dem Jahr 1874 vergleicht; die die die der der der der die die 584,30 Ztr. Feinsilber 30804 - Kupfervitriol 26 16 40 7 2 426,15 3765,16 89247 185819 6932 791 wäre deren M. 262214 M. 20684 - 25435 - 11756 - 4576709 - 686167 - 251922 - 80999 - 1883510 - 575835 - 1162675 - 686359 - 336295 - 57875 Alt. 320089 - 58023 Bauherr muß die 13000 Mark in der Tasche, wenigstens soviel immer zur Verfügung haben, um Alles rechtzeitig bestellen, Herstellen, anschaffen zu können, dann kann der Baumeister für die Richtigkeit'des Anschlags verantwortlich gemacht werden. Nun in ganz ähnlicher Lage, wie die geschilderten, befand sich das Stollnunternehmen; ihm stan den die erforderlichen Gelder nicht in einer ungetheilten Kapitalsumme zur Verfügung, sondern in einzelnen, einan der annähernd gleichen durch das Staatsbudget bestimmten Jahresraten, sodaß die einzelnen Ausführungen sehr oft nicht in zweckmäßiger Beschleunigung vor sich gehen konn ten, sondern bis zu erneuerter Geldbewilligung unterbrochen werden mußten. Die Arbeit ist aber auch nicht ganz nach dem ur sprünglichen Plan ausgeführt worden, sondern bald Zweck mäßigkeit, bald Nothwendigkeit bedingten unvorhergesehene Abänderungen, die mit vermehrten Kosten verbunden waren. So war man z. B. gezwungen, mehr Grund und Boden zu erwerben, als veranschlagt war. Ebenso stellten sich größere sachliche Hindernisse der Aus führung entgegen, die nur durch erhöhten Geldaufwand be siegt werden konnten; hierzu gehört, daß das zu bearbeitende Gestein bald fester war, bald weniger haltbar, ebenso traf man vor den Oertern und in den Schächten mehr Wasser, als man angenommen hatte; dadurch wurden aber be ziehentlich die GesteinSarbetten theurer, die Befestigungs arbeiten (Zimmerung und Mauerung) umfänglicher und während dw Wasserhebunq einerseits mehr Kräfte bean spruchte, mußte man andrerseits Entschädigung für Ent ziehung von Tagewäfsern zahlen. Ganz besonders nachtheilig wirkte die hinlänglich be- und anerkannte bedeutende Steigerung der Arbeitslöhne und Materialienpreise, während gleichzeitig die Arbeiterleistung zurückging, die Löhne stiegen von 100 auf 180, das Zim ¬ merholz von 100 auf 250, die Steinkohle von 100 auf 134, das Fuhrlohn von 100 auf 190. Endlich ist zu berücksichtigen, daß mit der bereits ge dachten Verlängerung der ganzen Bauzeit (33 Jahr statt 22) nothwendig auch die General- und Administrationskosten Schritt halten mußten. Erwägt man alle diese wichtigen und in keiner Weife von dem Wollen und Können der ausführenden Behörde ab hängigen Verhältnisse unbefangen, so rechtfertigen sich die Ueberschreitungen vollständig; sie sind übrigens im Jahr buch mit einem sorgfältig ausgearbeiteten Vergleich zwischen Anschlags- und Ausführungskosten kapitelweise nachgewiesen. Vielleicht waren wir etwas zu ausführlich bei Be sprechung des Rothschönberger Stöllns, es ist aber ein so wichtiges und folgenreiches Unternehmen, daß wir wohl Entschuldigung hoffen dürfen. Beim sächsischen Erzbergbau wurden 1876 14620 Meter vor Oertern und 1550 Meter in Abteufen und Ueberhauen ausgefahren, außerdem aber auf Stölln und Strecken und in Schächten 1169 Meter aufgewältigt. Ueber die entspre chenden Leistungen beim Stein- und Braunkohlenbergbau setzten die Angaben. Beim sächsischen Gesammtbergbau kamen bei einer Oesammtbelegung von 27857 Arbeitern 91 d. i. von 1000 letzteren führen wir in ( ) an. Bei der Produktion von Roheisen und Gußwaa- Bestand Anfang 1876 die Einnahmen betrugen in 1876 von Knappschaftsmitgliedern von den Hüttenwerken von Zinsen u. s. w. Wismuth Zink und Zinkstaub Blei und Bleiwaaren Schwefelsäure Blaufarbenwaaren Nickelprodukte Bosnien und der Herzegowina das Einschreiten Oesterreichs in denselben als dringendes, dem österreichischen und euro päischen Interesse entsprechend anerkannt. Der vorläufige Einspruch der Türkei gegen diese Entscheidung wird die Ausführung nicht hindern können. Auch über die Frage der Wiedervereinigung Bessarabiens mit Rußland, vorbe haltlich eines Landstreichs an der Donaumündung gegen Abtretung der Dobrudscha an Rumänien ist bereits volles Einverständniß erfolgt. So bleibt denn von den großen entscheidenden Fragen nur noch die in Betreff Armeniens übrig, und auch über diese ist die Verständigung bereits wesentlich vorbereitet. Nach aller Voraussicht geht der Kongreß einem nahen und glücklichen Abschluß entgegen. Was den türkischen Einspruch gegen die Okku pation Bosniens und der Herzegowina anlangt, so soll der Hergang in der betreffenden Kongreßsitzung fol gender gewesen sein. Lord Salisbury stellte den Antrag: Der Kongreß möge beschließen, daß Oesterreich mit der Okkupation Bosniens und der Herzego wina, sowie mit der Verwalt ung dieser Pro vinzen betraut werde; es sei von öffentlichem In teresse für Europa, diese Provinzen unter den direkten Schutz eines mächtigen Staates zu stellen, der nur Oester reich als unmittelbarer Nachbar sein könne. — Herr Wad- dington erbat sich das Wort zu der Erklärung, daß er der Ansicht sei, Lord Satisbury'S Antrag sei im Jn- , teresse der Türkei selbst anzunehmen, da der längere Besitz » dieser Provinzen für die Türkei nur einen Punkt der sodaß am Schluß 1876 ein neuer Bestand von M. 262066 sich ergab. Die Mitglieder waren 985 aktive Mitglieder, 144 Invaliden, 316 Wittwen, 165 Waisen. Dem Jahrbuch sind noch eine Anzahl fachwissenschaft- licher Abhandlungen einverleibt, die zwar demselben einen hohen Werth verleihen, sich aber zu einer Besprechung in dem,,Freiberger Anzeiger" nicht eignen dürften. in Schächten, in bösen Wettern, durch Maschinen, - - im Betrieb gewesenen Hohöfen 3 (8), Menge der verarbeiteten Erze Zentner 488543 (1284850), - des erzeugten Roheisens und der Gußwaaren erster Schmelzung Zentner 152955 (441013), Werth dieser Erzeugung Mark 731853 (2603640), durchschnittliche Werth eines Zentners dieser Pro dukte Mark 5,50 (5,90>, Zahl-der mit der Roheisenverarbeitung beschäftigten Eisengießereien, Frisch-, Schweiß- und Streckwerke, der Rohstahl- und Guß- stahlhütten 115 (128), Zahl der dabei beschäftigten Arbeiter 4913 (6985), Menge der hierbei erzeugten Produkte, Zentner 1308934 (1692999), Werth dieser Erzeugung M. 13277130 (23862323), durchschnittliche Werth eines Zentners dieser Pro ¬ dukte M. 10,14 (14,09). Ä Die übrigen sächsischen Hüttenwerke, d. s. die fiskalischen Hütten bei Freiberg und die Blaufarbenwerke bei Schnee berg, die sich mit der Darstellung von Gold, Silber, Blei, Zink, Nickel, Wismuth, Schwefelsäure, Arsenikalien und 46 ohne irgend ein Verschuldung, 29 durch eigenes oder Mitverunglückter Verschulden, 5 durch zweifelhaft gebliebene Fälle, 1 durch Verschulden dritter Personen, 10 in Folge vorschriftswidriger Einrichtungen und An ordnungen. Wegen Krankheiten (äußerlicher nnd innerlicher) kamen 18357 Mann (fast genau H der Gesammtbeleguna) in Kur; die Kurkosten und Krankenlöhne betrugen 409989 M. Die beim Gesammtbergbau bestehenden Knappschafis-, Kranken- und anderen Ulsterstützungskasfi n hatten 25615 mehr werth gewesen sein. Was die Hüttenknappschaftskassen betrifft, so Nachrichten über den sächsischen Bergbau, iv. Nachdem das Herder'sche Projekt, von Meißen aus einen tiefsten Stölln nach Freiberg zu treiben, deshalb auf den Rothschönberger Stölln beschränkt worden war, weil die Ausführung des Herder'sche« Gedankens zu viel Zeit und Geld voraussichtlich beansprucht hätte, und nachdem man das Stollnmundloch des kmzeren aber auch minder tiefen Rothschönberger Stollus gerade nach Rothschönberq gelegt hatte, weil der kürzere obere Stölln in derfelben Vertikal ebene, wie der tiefste Meißner Stoll« getrieben werden sollte, um in späterer Zeit mit Hilfe des obern doch noch den tiefsten Stölln aussühren zu können, wenn dies je mals als zweckmäßig anerkannt würde, Rothschönberg aber auf der Linie des geplanten tiefsten Stöllns liegt, hatte man die Kosten des Rothschönberger Stöllns auf 1300000 Thlr. und die Zeit seiner Herstellung auf 22 Jahre veranschlagt. Der Stölln selbst wurde im Sommer TusM'chaA. Freiberg, 4. Juli. ren erster Schmelzung war Anzahl der betriebenen Werke 3 (6), - - beschäftigten Arbeiter 161 (503), durch sonstige Unglücksfälle; in Rücksicht auf vorliegende Verschulden: einer Anzahl chemischer Produkte und zwar theils aus in ländischen, theils auch aus ausländischen Erzen abgeben, beschäftigten im Jahre 1876 1294 Arbeiter und erzeugten 302,22 Pfd. Feingold - 1844 in Angriff genommen, seine Ausführung beanspruchte also 33 Jahre und die darauf verwendeten Kosten beliefen sich rund auf 7380000 Mark, d. h. der Anschlag wurde in Bezug auf Zeit um 50»« in Bezug auf Geld um ett mehr als 100"/« überschritten. Es scheint uns von^rth zu sein, auf die Gründe hinzuweisen, die diese auUrordent- lichn^M^^d-WMUlI- -^U-Uhrbuch be- sich voil der Hand des Herr» Oberbergrath Müller ne Abhandlung über die Ausführung deS Rothschönberger Stöllns, die viel Licht über diese Frage verbreitet. Die Ständekammern genehmigten 1842/43 die Ausführung des Stöllns und die erwähnte Anschlagssumme, rechneten aber sehr einfach: 1300000 Thaler dividirt durch 22 Jahre macht jährlich 59100 Thlr. und das war von Uebel. Nehmen wir an, ein Bauherr wolle ein Haus bauen, der unter gewöhnlichen Verhältnissen richtig berechnete An schlag laute auf 13000 Mark und 22 Wochen Bauzeit; nun seien aber die Umstände derartig, daß der Bauherr gezwungen würde, jede geleistete Arbeit, jedes gelieferte Material jeden halben Tag und spätestens am Schluß der betreffenden Woche zu bezahlen, daß er gezwungen sei, nicht mehr als wöchentlich 591 Mark auszuzahlen, daß er nirgends borgen könne und dürfe; wird da der Anschlag eingehalten werden können? Gewiß nicht. Während des 349694 Zentner in Summa Werth M. 10662493 Unser Haupthüttenprodukt, das reine Silber, hatte also einen Werth von nur M. 78,33 pro Pfund, während es früher einen solchen von M. 89,50 besaß. Diese Wrrths- abminderung ist wesentlich Folge der eingeführten Gold währung, durch welche das früher als Werthmesser giltige Silber zur Handelswaare herabgedrückt wurde. Hätte das Silber noch seinen alten Werth, so würde das hier hütten männisch ausgebrachte Silber M. 5229485 d. h. M. 652776 Grundgrabens müssen ja Steine und Kalk zugeführt, wäh- Mitglieder, eine Jahreseinnahme von 1501058 M., eine rend des Steinbaus muß die Zulage auf dem Zimmerplatz Jahresausgabe von 1232381 M., einen Kassenbestand am gemacht, während des Putzens müssen Dielen und Oefen,«Schluß des Jahres 1876 von 5217917 M. Aus diesen Fenster und Thüren bestellt und angebracht werden; der Kassen wurden 2472 Invaliden, 4571 Wittwen und 3251 „ . ... - '— —Waisen unterstützt. Außerdem erhielten vom ErzbergbauRedaktionskommission trat zu einer Berathung zusammen. 7730 Kinder Unterstützungen für den Schulunterricht. ! Ueber die bisherigen Arberten des Kongresses sagt die Wenden wir uns nun zu dem Hüttenw esen und zwar; heutige „Provinzial-Korrespondenz": Während die politische zunächst zum Etsenhüttenwesen , so treten uns-Unabhängigkeit Rumäniens, Serbiens und Montenegro's sehr trübe Ergebnisse aus dem Jahre 1876 entgegen, wennj endgiltig anerkannt worden ist, hat der Kongreß behufs man sie mit denen aus dem Jahr 1874 vergleicht; die dauernder Ordnung und Sicherung der Verhältnisse in Arbitern 3,2 tödtliche Verunglückungen vor und zwar in Rücksch^M_Peranlaffung: durch Steinfall,