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43 1979, Fundliste 46 auf S. 200). Nach D.-W. Buck (1979, S. 19) können sie als charakteristisches Merk mal der Elbe-Untergruppe gelten. Sie werden von ihm als Beweis für „einen tatsächlichen Metallman gel“ in diesem Gebiet angesehen. Betrachtet man die Knochennadeln aus dem Elbgebiet jedoch näher, so ergibt sich, daß nur die Knochennadel mit nagel förmigem Kopf und Rautengitterverzierung am Ober teil, eine in der benachbarten Thüringischen Kultur und in der Hausurnenkultur zugleich beliebte Form, auf die Elbe-Untergruppe der Billendorfer Kultur be schränkt ist. Ihre Gesamtverbreitung deckt sich im wesentlichen mit jener der Wendelringe und der Steigbügelarmringe, mit denen sie auch zeitlich eng zusammengeht (vgl. D.-W. Buck 1979, Abb. 7). Sie manifestiert daher einen bestimmten Zeit- und Tracht zusammenhang. Die Knochennadeln mit profiliertem Kopf, die in der Lausitz (D.-W. Buck 1979, S. 139) und in Schlesien (E. Petersen 1929, Taf. 17 a, b, d, e), seltener in der Hausurnenkultur vorkommen (W. A. v. Brunn 1939, S. 32; K.Nuglisch 1965, S. 35 f.) und die nach ihren Beifunden in einen älteren Abschnitt der Hallstattzeit gehören, begegnen dagegen im Elbgebiet nur mit einem einzigen Exemplar, einer Knochen nadel mit Dreirippenkopf von der Heidenschanze bei Dresden-Coschütz (W. Radig 1936, Abb. 93). Schwieriger ist es, die einfache Knochennadel mit trompetenförmig verbreitertem Kopfende regional einzuordnen. Sie findet sich nämlich weder in der Bil lendorfer Kultur östlich der Elbe, noch in der Thürin gischen Kultur. Einzig in der Hausurnenkultur liegt eine vergleichbare Nadel aus einem Grab von Warm- stedt. Kr. Quedlinburg, zusammen mit einem bemal ten Gefäß der älteren Hallstattzeit vor (K. Schirwitz 1925, Taf. 8,2). Im Gegensatz dazu waren Knochen- nadeln mit trompetenförmig verbreitertem Kopfende in der Jastorfkultur sehr beliebt. Doch gehören sie dort erst in latenezeitlichen Zusammenhang (H. Kei ling 1962, Abb. 69 d, g; R.-H. Behrends 1968, Taf. 140, Nr. 1144 C; H. Hingst 1959, Tabelle Abb. 17 a, Nr. 102). Eine Zugehörigkeit zur Jastorfkultur kann für unsere Nadel aufgrund des Gesamtinventars aus geschlossen werden.