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^eine Anzahl sehr schwerer Kolli (Geschütze), sowie 40 Of fiziere und circa 500 Mann Marinemannschaft am 19. April rund 28 Prozent gewachsen. — In den meisten übrigen > «el wai die l Kell« Mut Säv aber Gesi sie r an 1 ein von Pu, eine Sei Um Belt nichts von dem Passiren des Schiffes berichtet hatten, weil ein „unbekannter Passagier" selbst das Schiff gelootset und »S so eingerichtet hatte, daß die „Cimbria" die Signal- stationen bei Nacht passirt hatte, also nicht von dort aus gesehen und rapportirt werden konnte. Von den Ver tretern Englands in den russischen Ostseeprovinzen sei als dann die Meldung eingelaufen, daß vor Reval am 13. April ein großer deutscher Dampfer erschienen und nach Ein nahme großer Quantitäten von Marinevorräthen, darunter die Angst vor seiner jungen Frau und vor dem Urtheil der Welt. Was sollte er thun, um seinen Fehler wieder gut zu machen, um seine Schuld zu verbergen? Mußten ihn nicht alle seine Bekannten verdammen? Konnte Natalie ihn noch länger achten und lieben, wenn sie durch einen Zufall das ihr verheimlichte Verhältniß erfuhr und sein unverzeihliches Benehmen kennen lernte? Von solchen pein lichen Gedanken verfolgt, kehrte Robert in seine Wohnung zurück, welche er nach seiner Verheirathung in dem vor nehmsten Stadttheil bezogen und aus das Eleganteste ein gerichtet hatte. Der ihn sonst so sehr erfreuende Anblick der prächtigen Zimmer, der ihn umgebende Luxus, diese glänzenden Tapeten, diese kostbaren Möbel, goldenen Spie gel, herrlichen Kupferstiche und Bilder waren ihm jetzt zu wider, weil sie ihn an seine Thorheit erinnerten und ihn gleichfalls anzuklagen schienen, daß er in verschwenderischem Ueberflusse lebe, während die verlassene Rosa darben, mit Noth, Kummer und Elend kämpfen müsse. Vor Allem aber scheute er in diesem Augenblicke die Begegnung mit seiner jungen Frau so sehr, daß er förm lich aufathmete, als ihm auf seine Frage nach ihr das Dienstmädchen mittheilte, daß Madame mit ihrer Mutter ausgefahren sei, um Einkäufe zu machen, was eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen zu sein schien. Er gewann da durch wenigstens noch einige Zeit, um sich zu sammeln und über seine eigenthümliche Lage nachzudenken. Einen Augenblick war er geneigt, das ihn so schwer be lastende Geheimniß seinem Freunde Flunker anzuvertrauen und dessen Beistand in Anspruch zu nehmen. Bei reiflicher Ueberlegung gab er jedoch diesen Vorsatz wieder auf, in ¬ dem er mit Recht die Frivolität und Indiskretion des leichtfertieen Dandy fürchtete. Noch weniger wagte er mit seiner Schwester oder mit seinem Schwager über diese de likate Angelegenheit zu sprechen, da er von beiden keinen Beistand, sondern höchstens nur Vorwürfe und moralische Strafpredigten erwarten durfte. Lieber noch wollte er seiner Frau ein offenes Geständniß ablegen und ihre Ver zeihung erbitten, trotzdem er keine allzuhohe Meinung von ihrer Großmuth hatte und bei ihr keineswegs einen solchen Grad von liebevoller Einsicht und versöhnlicher Gesinnung nach seinen bisher gemachten Erfahrungen voraussetzen konnte. Während Robert noch so schwankte und zu keinem Ent schlusse gelangen konnte, verkündigte ihm das Läuten der Glocke die Rückkehr Natalie's. Nur mit der größten An strengung gelang es ihm, eine ruhige Miene anzunehmen und ihr seine Aufregung zu verbergen. Sie selbst war je doch zu sehr mit sich, oder vielmehr mit ihrer Toilette und Reise nicht, da, so lange der Krieg nicht erklärt ist, es keinem Schiffe verwehrt werden kann, Mannschaften und Kriegsvorräthe zu befördern, wohin es will. Außerdem ist aber die „Cimbria" als einer der schnellsten Dampfer in rathen fürchtete, wenn er noch länger verweilte. Die un erwartete Nachricht, welche er soeben vernommen, versetzte ihn in eine unbeschreibliche Aufregung und erfüllte ihn mit der tiefsten Reue. Zu dem Mitleid mit der verlassenen Geliebten gesellten sich noch die Vorwürfe seines Gewissens, ischen Handelsflagge mindestens ebenso gefährlich werden ann, als weiland die „Alabama" der nordamerikanischen. Natürlich müßte vorher die deutsche Besatzung an Bord zehen, aber diese würde leicht über China den Heimweg Inden, ohne daß man ihr das Mindeste anhaben könnte. Daß russischerseits irgend etwas derartiges geplant wird, ravon ist man umsomehr überzeugt, als man aus Bremen die Nachricht erhalten hat, daß die russische Regierung auch bei dem norddeutschen „Lloyd" eine Anfrage wegen Be- srachtung oder Kaufes mehrerer seiner schnellsten Dampfer gestellt habe. Gestern endlich konnte der deutsche Reichstag seins Berathung bis zu Ende führen, ohne dem Schicksal der Beschlußunfähigkeit zu verfallen. Trotzdem dürfte es schwer sein, die Reichstagsmitglieder in beschlußfähiger Anzahl so lange beisammen zu halten, bis mit den vorliegenden Ar beiten reiner Tisch gemacht ist. — Paragraph 33 der Ge werbeordnung, welcher von der Konzession der Gastwirth- schaften handelt, ist Gegenstand einer Gesetznovelle gewor den, durch welche die Machtbefugniß der Verwaltungs behörden bei der Ertheilung der Konzessionen erhöht wer den soll. Danach wird die bisherige Bestimmung, daß die Erlaubniß zum Ausschänken von Branntwein oder zum Bundesstrafgesetz, beziehendltch durch Reichsgesetz in ganz Staaten liegen die Verhältnisse kaum günstiger. Aus Oesterreich kommen heute einige Andeutungen über den Stand der Okkupationsfrage Bosniens. Es heißt da u. A.: Die Frage der Rückkehr der bosnischen Flücht linge spitzt sich fast zu einem Konflikte zu. Indessen sind alle Meldungen, welche von bereits gefaßten Beschlüßen wissen wollen, noch verfrüht. Die Angelegenheit hängt eng mit den Verhandlungen zusammen, welche mit der Pforte geführt werden und bei welchen die Kostenfrage eine nicht untergeordnete Rolle spielen mag. Denn da für den Schutz und den Lebensbedarf der Rückkehrenden nunmehr in ihrer Heimath gesorgt werden muß, so müßte die Pforte nachträglich Mittel hierzu bieten. In Konstantinopel soll hierzu keine Geneigtheit Vorhandensein; Oesterreich verlangt aber unter allen Umständen, der Last, welche esausMenschlich- keitslücksichten auf sich genommen hat, endlich enthoben zu werden. Erweist der Druck, welchen man bisher in Kon stantinopel mit der Forderung der Rückkehr der Flücht linge geübt hat, sich aus einem oder dem anderen Grunde machtlos, — kann oder will die Pforte den zurückkehrenden Flüchtlingen nicht Unterhalt und Schutz gewähren — oder setzt sie dem diesseitigen Andrängen dilatorische Ausreden entgegen, so wird sie zunächst um Autorisation angegangen werden, den etnrückenden österreichisch-ungarischen Truppen den betreffenden Schutz zu übertragen. Falls auch diese Dame kehr r freund zu Do reich, Uebri da FI nicht leicht« würdi kann ihn v ein a einfal mir I 3 wurd daß eine Gedc zukni ihren einai wem aus, der Lohn; denn: „Eine schöne Menschenseele finden, ist Gewinn; Ein schönerer Gewinn ist, sie erhalten ; Und der schönst' und schwerste — sie, die schon ver loren war, zu retten". fragle Robert mit erheuchelter Ruhe, nachdem er sich einiger maßen gefaßt hatte. „Sie wohnt hier in der Stadt bei der Wittwe Braun in der Spittelgasse, und ernährt sich durch Nähen und Schneidern. Sie können sich wirklich einen Gotteslohn j verdienen, wenn Sie ihr Arbeit verschaffen. Sie kennen sie ja und wissen so gut wie ich, daß sie immer ein an ständiges Mädchen war, wenn sie auch das Malheur hatte, von einem schlechten Kerl betrogen zu werden." „Ich will, ich werde", stotterte er verlegen, „Alles thun, was in meinen Kräften steht, um ihr zu helfen." Mit diesem gewiß ehrlich gemeinten Versprechen ent fernte sich Robert in auffallender Eile, da er sich zu ver- Autorisat geknüpft Mittel zr unter bei durch ge abwärts Protest, Verwahr ist die 3 Der ungestört die Frei Regierui enthielt, republik« die noch Landestl des repi von drei Durch g in Schn Volksvo landwiri beide m kanischei mit den „republ mitteln 4 Uhr schlossen republil In Auflösu Chiselhi ist der derersei schäft 3 nicht b Duval, für der perialis daß de nämlich Rouhei Prinzer da alle tagtägl De sowie worder ist uni liegt. South „Cimb daß 5( angewi Schott Auf el Croß dem kc lichen wieder in See gegangen sei. Was das endliche Reiseziel anbetrifft, so ist man nicht im Zweifel darüber, daß das selbe den russischen Besitzungen im stillen Ocean gilt, und zwar zur Verstärkung der Besatzung und Armirung sowohl der dortigen Befestigungen, wie der auf der dortigen Station befindlichen vier russischen Kriegsdmnpfer, die im Falle eines Krieges eine große Rolle in Verfolgung der englischen Handelsmarine, die in den Gewässern zwischen j der Westküste Südamerikas, Kalifornien, Australien, Japan und China ein ungeheures Angriffsobjekt bildet, zu spielen berufen ist. Aushalten kann man die „Cimbria" auf dieser Kleinhandel mit Branntwein oder Spiritus von der Prü fung eines vorhandenen Bedürfnisses abhängig gemacht werden kann, dahin erweitert, daß auch bei Ausschank von Wein, Bier oder anderen geistigen Getränken die Bedürf- nißfrage zu stellen ist, und zwar bei Ortschaften unter 15,000 Einwohnern absolut und selbstverständlich, während es den großen Städten überlassen ist, von dieser gesetzlichen Bestimmung durch Erlaß eines Ortsstatuts Gebrauch zu machen, oder aus lokalen Rücksichten davon Abstand zu nehmen. Das Gesetz soll nicht obligatorisch für's ganze deutsche Reich sein, vielmehr den Einzelstaaten zu fakulta tiver Verfügung gestellt werden. Das Motiv zu demselben dürfte wohl in den Ermittelungen zu suchen sein, die man darüber angestellt hat, wie die Zahl der Gastwirthschaften und der Schankwirthschaften in den letzten Jahren, na mentlich seit Einführung der Gewerbeordnung zugenommen haben. Und dies Ergebniß ist allerdings in hohem Maße un erfreulich. - JnPreußen warenamI.Okt. 1869vorhanden 42,187 Gastwirthschaften, 62,612 Schankwirthschaften, ins- gesammt 104,799 Wirtschaften; am 1. Januar 1877 aber 60,912 Gastwirthschasten(18,725 mehr), 69,305 Schankwirth schaften (6693 mehr), insgesammt 130,217 Wirtschaften (25,418 mehr). Es hat also seit dem 1. Oktober 1869 bis zum 1. Januar 1877 eine Zunahme erfahren: die Zahl der Gastwirthschaften um etwa 44 Prozent, die Zahl der Schankwirthschaften um etwa 11 Prozent, die Zahl dieser Anlagen überhaupt um etwa 24 Prozent. — In Baiern stieg innerhalb dieses Zeitraumes die Zahl der Gastwirthschaften um 2634 oder 23 Prozent, die Zahl der Schankwirthschaften um 4998 oder 47 Prozent, die Zahl dieser Anlagen überhaupt um 7632 oder rund 34 Prozent. — In Württemberg ist namentlich die Zu nahme der Weinschänken hervorgetreten. Die Zahl derselben betrug im Jahre 1872, bei Einführung der Gewerbe ordnung, 16,591, während sie im Jahre 1876 gestiegen war auf 21,150, sie war also in 5 Jahren um 4559 oder Hand an verschiedenen Orten und in verschiedenen Ländern fortgesetzt und zwar mit gutem Erfolge, da sie sich nicht nur als Privatgeschäfte der Kenntniß der betreffenden Regierungen entziehen, sondern auch diese, selbst wenn sie davon wüßten, nicht dagegen einschreiten können, weil sie sich mit Rußland nicht auf Kriegsfuß befinden und die ge kauften Schiffe sämmtltch Privateigenthum sind. Einem umfänglichen Bericht aus London über die „Cimbria" ent nehmen wir Folgendes: Kapitän Badenhausen ist der einzige Kapitän, der im stillen Ozean und an der ostasiatischen Küste genau Bescheid weiß, während für eine Reise nach Nordamerika oder Westindien jeder andere Kapitän ebenso gut seinen Posten auszesüllt hätte. Von Helgoland, wo man angefragt hatte, ging die Meldung ein, daß die „Cimbria" nach dem Verlassen der Elbe einen direkt nörd lichen Kurs genommen habe, und zwischen Helgoland und der festen Küste von Schleswig hindurchgesteuert sei — ein für ein solches Dampfschiff höchst ungewöhnlicher Kurs. — Weiter wird alsdann erzählt, daß die dänische und ihren Einkäufen beschäftigt, um seine auffallende Ver wirrung, sein verstörtes Wesen zu bemerken. Der Gedanke an den neuen Hut, den sie soeben bei ihrer Putzmacherin auf Rechnung entnommen, erfüllte sie so ausschließlich, daß ihr seine Verstimmung entging, und nur der Umstand, daß er dieser wichtigen Requisition nicht sogleich die erwartete Beachtung und Bewunderung schenkte, befremdete sie und verletzte ihre Eitelkeit. „Wie ungalant!" schmollte sie, in dem ihr gegenüber- stehenden Spiegel mit Wohlgefallen sich betrachtend. „Du hältst es nicht einmal der Mühe werth, mich anzusehen. Wie gefall' ich Dir in meinem neuen Hut?" „Wieder ein neuer Hut," versetzte er zerstreut. „Ich glaube, das ist bereits der vierte, seitdem wir ver- heirathet sind." „Der alte war nicht mehr modern und kleidete mich nicht. Ich sah damit wie eine Vogelscheuche aus." „Das hab' ich nicht gefunden, im Gegentheil, er stand Dir besser als der neue, der mir zu auffallend scheint und Dir ein kokettes, herausforderndes Ansehen giebt, was ich nicht liebe." „Davon verstehst Du nichts," erwiderte sie in gereiztem Tone. „Alle feinen Damen tragen solche Hüte, die jetzt die neueste Mode sind. Fräulein Adele, die berühmte Sängerin, erregte neulich allgemeine Sensation auf der Promenade." „Ich wünsche nicht, daß Du Dir eine Person zum Muster nimmst, deren Toilette von ihren Liebhabern be zahlt wird und jährlich Tausende kostet. Eine anständige und ehrenhafte Frau sollte sich schämen - " j der Fahrt zwischen New-Jork und Europa bekannt (sie hat Keinmal die Reise von New-Jork nach Southampton in 8 j Tagen und 22 Stunden zurückgelegt), und es dürfte nur ; wenige Schiffe in der englischen Kriegsmarine geben, welche sie einzuholen vermöchten. Gerade diese Eigenschaft des s Schiffes hat aber den Verdacht wachgerusen, daß es wohl nicht lediglich zu Transportzwecken bestimmt ist, sondern, falls es glücklich Novo-Archangelsk oder die Amur-Mündung erreicht, durch einige der an Bord befindlichen Geschütze und einen Theil seiner „Passagiere" im Handumdrehen in einen Kreuzer verhandelt werden könnte, welcher der eng- Tagesschcm. Freiberg, 4. Mai. Bezüglich der Verhandlungen in der Orieutfrage liegt heute gar nichts Neues vor. Von russischer Seite werden neben den ausgedehntesten Rüstungen auch alle Vorberei tungen getroffen, um sämmtliche Küsten des weiten russischen Reiches in b-sten Vertheidigungszusiand zu setzen, wobei den Torpedos eine sehr große Rolle zugewiesen ist. Außerdem sollen aber auch zahlreiche Kaper ausgerüstet werden. Der Anfang dazu ist durch den bekannten Ankauf der „Cimbria" und deren Ausrüstung und Bemannung lediglich zum Zwecke des Kaperns geschehen. Diese Ankäufe werden unUr der „Wissen Sie denn nicht, was ihr passirt ist?" „Nicht ein Sterbenswort!" „Daß ein niederträchtiger Schuft das Mädchen verführt und unglücklich gemacht hat?" Wie von einem jähen Blitz getroffen, fuhr Robert er schrocken zusammen, gleich einem überführten Verbrecher vergeben- nach Fassung ringend, während Krause mit pein licher Ausführlichkeit ihm Rosa's Schicksal, ihre Leiden, ihre Noth, ihre schimpfliche Verstoßung und ihre Hilflosig keit berichtete und dabei ihm keine noch so traurige Einzel heit ersparte. Es war ein Glück, daß der Erzähler selbst zu ergriffen war, um die Wirkung seiner Mittheilungen auf den erschütterten Hörer zu bemerken, der unter der Wucht der auf ihn einstürmenden Empfindungen sich kaum zu beherrschen vermochte. Jedes Wort des ehrlichen Acker bürgers gab ihm einen Stich in's Herz und klagte ihn wegen seiner Lieblosigkeit, Untreue und wegen seines Ver- rathS an. Er konnte seine schwere Schuld nicht leugnen, daß er feig, gemein und schlecht an ihr gehandelt, daß er all' die Vorwürfe, welche Wilhelm dem unbekannten Ver führer machte, im reichsten Maße verdiene. Ebenso sah er sich gezwungen, Rosa'S Edelmuth, ihre Liebe, Treue und Selbstlosigkeit anzuerkennen. Schmerz und Reue, Furcht und Sorge erfüllten seine Brust, und die Bitterkeit seiner Leiden wurde noch durch die Gegenwart seines arglosen Anklägers verschärft, der schonungslos seine elende Handlungsweise brandmarkte, ohne zu wissen, daß Robert selbst der allein Schuldige war. Dieser wagte nicht, dem wackeren Mann in's Gesicht zu sehen, dessen Glück er zerstört und der trotz der mangel haften Bildung ihn durch Herzensgüte und uneigennützige Opfersreudigkeit beschämte. .Und was thut jetzt die Unglückliche, wo lebt sie?" Aemlleton. ! Das verkaufte Herz. Eine Erzählung von Mar Ring. (Nachdruck verboten.) „Und Sie," entgegnete Robert mit erzwungenem Lächeln,! ,sind mir noch zuvorgekommen, und jetzt ebenfalls ein glücklicher Ehemann." „Ich!" versetzte der überraschte Wilhelm erröthend. „Sie spaßen wohl nur, Herr Ober-Ingenieur! Wer hat Ihnen die verdammte Lüge aufgebunden?" „Mein Gott! Die Leute erzählten mir doch, daß Sie ein Verhältniß mit Fräulein Rosa —" „Was, mit Fräulein Rosa!" unterbrach er ihn heftig. Deutschland eingeführte Beurlaubung wird von den Ge- schwedische Lootsenstation im Kattegat, Sund und Großen fangenen als höchster Belohnungsgrad erachtet, von den Anstalt-Verwaltungen aber nicht als Belohnung, sondern al- letztes Glied der Anstaltsorganisation überhaupt ange sehen. Beiläufig sei bemerkt, daß sich die Einrichtung der Beurlaubung überaus trefflich bewährt. Von den Beur laubten sind im Ganzen circa 2°/» rückfällig geworden. Als hochbedeutsame Erziehungsfaktoren seien noch erwähnt: die Seelsorge, ausgesührt von den Anstaltsgeistlichen, und die in jeder Strafanstalt bestehende Schule. Die sonntäglichen Gottesdienste, die Wochenbetstunde, die ge meinsamen Gebetsverrichtungen am Morgen, Mittag und Abend, der kostspendende Zuspruch, die eindringliche Er mahnung und das strafende Wort des Geistlichen außer halb der Kirche sollen die Herzen der Gefangenen wecken und bewegen und schaffen, daß die Verirrten ihre Augen ausheben zu den Bergen, von denen allein die Hilfe kommt. Die Schule der Anstalt hat die Aufgabe: die Lücken im elementaren Wissen auszufüllen, bei längerer Strafzeit den Gefangenen die geistige Frische zu erhalten, beziehend lich die Fortbildung zu fördern. Groß und erhaben ist die Aufgabe, die sich die Strafanstalten gestellt, mühevoll die Arbeit derer, die zur Lösung berufen sind, aber herrlich