solchen zeitlich allein nachgefolgt sein. Das wiederum ließe die frühe Aufnahme des Volcae-Namens gerade hier und seine baldige Germanisie- rung mit neuem Sinngehalt fraglich erscheinen. Die weitere Entscheidung liegt beim Linguisten. An dieser Stelle soll ebenso offenbleiben, zu wel chem Zeitpunkt und auf welchem Wege der Name der Volcae im Norden bekannt wurde, wie wir auch unentschieden lassen müssen, in welcher Lautung — verschoben oder unverschoben — der Name zunächst in das Hinterland gelangte und wann er seine überörtliche Geltung als Bezeich nung für die südlichen Nachbarn der Germanen überhaupt gewann. Allerdings gilt es, was die älteren sprachlichen Zeugnisse im Saale-Ober- elbe-Gebiet insgesamt betrifft, stets zu bedenken, daß die slawische Auf- siedelung des frühen Mittelalters vorhandenes Namengut außerordent lich stark umgeformt oder neues an seine Stelle gesetzt hat. Es erscheint daher geraten, ältere sprachliche Vorgänge in diesem Raum zurückhal tend zu beurteilen, um einem naheliegenden Schluß ex silentio zu ent gehen 94 . 94 Vgl. zum Problem insgesamt mit durchaus unterschiedlichen Standpunkten: R. Wenskus 1961, S. 223 ff.. 377 f.; H. Kuhn in: R. Hachmann, G. Kossack und H. Kuhn 1962, S. 114 ff.; H. Birk han 1970, S. 98 f. mit Anm. 2, S. 144 f. mit Anm. 154. Zur spärlichen Erhaltung bereits des vor germanischen Namengutes zwischen Elbe und Oder vgl. H. Krahe 1964, S. 86, für die spätere Zelt H. Kuhn in: R. Hachmann, G. Kossack und H. Kuhn 1962, S. 119. - Bel R. Wenskus 1961 bleibt folgendes unklar: wenn „Mitteldeutschland“, worunter er den Raum südlich des Harzes und an der oberen Elbe versteht (S. 227 f., 379), schon als „Kolonialland“ „bereits germanisch sprechender Gruppen“ (S. 379 f.) erscheinen kann, wie dann in der gleichen Landschaft das für die Ethnosblldung entscheidende Zusammentreffen mit den „Volcae“, die lautliche Ver schiebung des Namens und dessen Wirksamkeit für Selbstzuordnung und Distanz Jenen Zu stand der Abgrenzung wesentlich mit hervorgebracht haben soll, der nach dem gleichen Autor (z. B. S. 387) erst die Voraussetzung biete, daß „Germanisches“ sich den Nachbarn gegenüber als solches darstellte. — Zur (unsicheren) Lokalisierung der Hercynia silva kritisch: W. Nie meyer 1954/55, S. 15.