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nach Niederösterreich" und bis in die Südwestslowakei 50 , greift im Nor den und nach Osten weit auf rechtselbisches Gebiet bis hin zur mittleren Oder aus’ 1 , reicht im Westen nahe an die Saale, gebietsweise darüber hin aus und umfaßt anschließend den Harz 52 , um von hier der linken Elbseite bis Hamburg und weiter bis zu dem Flüßchen Oste, nicht jedoch bis zur Küste zu folgen’ 3 . Östlich von Neiße und Oder und im Odermündungs gebiet, aber noch über die Wisla etwa bis Masowien sich ausdehnend, folgt eine Gruppe, die nicht nur in der Keramik, sondern auch im Metall sachgut ganz eigentümliches Gepräge besitzt’' 1 . Landschaftliche Besonder heiten in ihr können bei der riesigen Weite des Gebietes nicht über raschen. Manche Gemeinsamkeiten mit der Oder-Weichsel-Gruppe und mit der Elbegruppe weist eine dritte Gruppe auf, die sich über Jütland und die dänischen Inseln erstreckt’’. Mehr für sich steht eine gleichfalls weit ausgedehnte Gruppe westlich von Saale und Harz. Sie bildet meh rere, durch ihre Keramik unterschiedene Provinzen aus und reicht bis in das Vorfeld der römischen Rheingrenze50. Vom Emsland über Weser und Elbemündung hinaus schließt endlich eine fünfte Gruppe im Gebiet der Nordseeküste die Germania libera nach Nordwesten”. Rhein-Weser- Gruppe38 und Küstengruppe, die ihrerseits wiederum enger miteinander verbunden zu sein scheinen 59 , haben dennoch beide, sichtbar in der Ton ware, Anregungen aus dem Elbegebiet aufgenommen. Jede der genannten Gruppierungen hat einen eigenen Werdegang und führt örtliche Merkmale fort, aus denen sich die Abweichungen haupt sächlich ergeben. Zu einer germanischen Einheit, die am Anfang stehen müßte®, wird man von hier aus schwerlich finden. Bestünde sie dennoch, “ L. Franz 1928, S. 138 ff.; E. Beninger 1934. S. 56 ff.; H. Mitscha-Märheim 1956, S. 186 ff. M Zusammenfassend: T. Kolnik 1971, S. 499 ff. 51 Der Einflußbereich noch jenseits der Oder wird am vereinzelten Vorkommen der Rädchen verzierung kenntlich; Th. Voigt 1959b, S. 169 f., Abb. 1. 52 Th. Voigt 1940. 53 Vgl. W. Wegewitz 1972, S. 24, Abb. 1, S. 231. Den darüber hinaus in der Tonware sichtbaren Einfluß der Elbegruppe im Küstengebiet zwischen Weser und Elbe sowie an der Westküste Schleswig-Holsteins hebt P. Schmid 1965, S. 16 ff. hervor. % K. Tackenberg 1925; Chr. Pescheck 1939; D. Bohnsack 1938; R. Schindler 1940; K. Godlowski 1960; ders. 1969; A. Nieweglowski 1965, S. 149 ff.; ders. 1966; ders. 1972 a, S. 286 ff.; ders. 1972 b, S. 147 ff.; R. Hachmann 1970, S. 239 ff. " Der Zusammenhang u. a. bereits deutlich an den hier durch die örtliche Variante der geknick ten Spätlatöneflbel als früh ausgewiesenen Waffenbeigaben, vgl. zusammenfassend E. Jorgen sen 1968, S. 83 ff. Ferner: O. Klindt-Jensen 1949; C. J. Becker 1961, S. 290; E. Nylen 1955. 55 Nach wie vor grundlegend R. v. Uslar 1938 a. 57 P. Schmid 1965 (mit Literatur). 38 Der Begriff „Rhein-Wesergermanen" nach G. Mildenberger 1948, S. 80. Im folgenden wird die Bezeichnung „Weser-Rheingermanen“ nach F. Maurer 1952, S. 92, 135, 175 (so bereits vor G. Mildenberger in den früheren Auflagen 1942, 1943) vorgezogen. Vgl. auch R. v. Uslar 1972 (1952), S. 192; R. Nierhaus 1966, S. 29, Anm. 6. M Zu Übergängen im Aller-Weser-Raum im weiteren Verlauf der Kaiserzelt vgl. P. Schmid 1965, S. 37; besonders aber H. Schirnig 1969, u. a. S. 61 mit Anm. 214; auch R. v. Uslar 1972 (1952), S. 192. 00 Wie sie etwa noch F. Maurer 1952, S. 103 ff. und E. Schwarz 1956, S. 19 ff. voraussetzten, frei-