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Anlage zuw Areiberger Anzeiger und Hageölatt. 4. SouMnüi, deu 5. Jamar. 4878 Lokales »«d Sächsisches. Freiberg, 4. Januar. — De, lSntgl. Hofschauspieler Gustav Müll«, von Wiesbaden, ein gefnrrter Vorltser klassischer Dramen, gtdenkt auch hier dra matische Vorlesungen zu halten, aus welch' seltenen Kunstgenuß wir nicht verfehlen «ollen ganz besonder» ausmrrlsam zu machen. Herr Mülle, gehört dieser Richtung der Kunst schon seit Jahren mit vielem Glücke an, wie wir au» unS vorliegenden Berichten von Berlin, Leipzig, Breslau u. s. «. ersehen. Seine Vortragsweise zeichnet sich durch Vermeiden aller Sicheren Effekmittel, welche übe, die Grenze der Vorlesung hinauSgehen, sowie durch die natürliche Medergabe der Frauenrollen au», und soll er in seiner natürlichen Stimme eine seltene Höhe zum Charatterifir«» der weiblichen Rollen besitzen, welche sehr ansprechend und überraschend wirst. Li, entnehmen z. B. der Berliner Kritik Folgende»: „Die Vorzüge, welche wir schon früher an dem vortrefflichen Künstler gerühmt, kamen auch diesmal zur vollen Geltung, und zeichnet sich derselbe nicht zum Wenigsten von seinen Vorgängern durch eine sorgsam beobachtete Ruhe de» Körper» «ährend des Vorträge» au», sowie durch den natürlichen Vortrag der Frauen- rollen." — Die Breslauer Kritik sagt: „Die Vortragsweise de« Herrn Müller ist ein« wesentlich andere, als die eines Türsch mann oder PalleSle. Sie wendet sich auSsLIießllch an die nach empfindende Seele und den sinnenden Geist des Hörers." — Die Leipziger Kritik äußert sich: „Die Grenze, welch« der Künstler zwischen der Vorlesung und Darstellung des Dramas sesthält, zeichnet ihn ganz b«sonder» auS und der Eindruck seiner Vor lesungen ist daher ein äußerst wohlthuender und bleibender." — Da es säst Mote zu werden scheint, die freie Konkurrenz und die wirthschaftliche Gesetzgebung des neuen deutschen Reichs mit Anklagen zu überhäufen, so möge daran erinnert werden, daß die Gewerbesreiheit in einer großen Anzahl von deutschen Staaten schon in der ersten Hälfte des vorigen Jahrzehnts einze- sührt worden ist und daß mau bis zum Eintritt der neuesten WirthschastSkrisiS di« Abschaffung der gewerblichen Beschränkungen liberal als die größte Wohlthat empfunden hat. Das Königreich Sachsen war der erste größere deutsche Staal, welcher schon im Jahre 1881 eine neue Gewerbeordnung einsührte, die in einigen Punsten noch freisinniger war als die spätere Gewerbeordnung deS norddeutschen Bundes. Sachsen verdank der freien in dustriellen Entwicklung die verhäUnlßmäßig größte Bevölkerungs zunahme und das stärkste Zuströme» fremder Arbeitskräfte. Nach der letzten Volkszählung von 187b betrug die durchschnittliche jährliche Zunahme der Bevölkerung seit 1871 in Sachsen 2 »/o und im ganzen deutschen Reiche nur 1 o/». Diese wachsende Be völkerung hat sich jedoch bis 1875 in viel günstigeren socialen > Verhältnissen befunden als früher. Der Verbrauch von Bier, Mich, Zucker und andern Artikeln der VolkSconsumtion hat nach den offiziellen Steuerlisten in einem früher gar nicht gekannten Umfange zugenommen. — Dem Semeindevorstand Bähr zu Porste,g ist da« Berdienst kreuz und dem Zmngießermeister WSrnlät in LSbau da« allgemein« Ehrenzeichen »rrlieheu wordeu. v. Dresden, 3. Januar. Der Hauplverkehrsplatz unserer Residenz, der Alt markt, bietet seit gestern «inen total veränder ten Anblick. Die Reihen der Verkaufsbuden und Hökerinnen find verschwunden und fein säuberlich ist Alles, wie es sonst nur an Sonn- und Festtagen der Fall war. Ehe es soweit kam, «ar so mancher Strauß zu bestehen. Die Besitzer der den schö nen Platz so lang« vrrunstaltenden Buden beriefen sich auf alte verbrieste Rechte und liefen von PontiuS zu PilatuS, um den AufräumungSgelüsten des StadtratHS ein Schnippchen zu schlagen. Aber er half nicht«: trotz aller angewandten Advokatenkniffe wurde gestern doch tnbulu gemacht und damit ein Platz geschaffen, wie er einer Großstadt würdig ist Wenn ihn da? in Aussicht genommene SiegeSdenkmal — bekanntlich eines un serer Schmerzenskinder — zieren wird, ist allerdings noch nicht abzusehrn. Gleich scheint es noch nicht zu werden: doch man ist hier im Warten geübt. — Heute Abend wurde die Leiche des in diesen Tagen hie: verstorbenen eheuialigen russischen Statt halters von Polen, des Markgrafen WtelopolSli, unter Fackel- begleltung von der auf der Lüttichau-Straße befindlichen Woh nung de- Hingeschiedenen nach dem schlesischen Bahnhose über geführt. Dem düsteren Kondukte folgte eine zahlreiche Menschen menge. WielopolSki hatte sich seiner Zeit namentlich durch seine im März 1863 an den Prinzen Napoleon gerichtet« Heraus forderung zum Duell bekannt gemacht. — Morgen erfolgt die konstituirung deS S tadtverordnetenkollegiums. Wie es heißt, sollen Anstrengungen gemacht werden, um Herrn General- staatSanwalt Vr. v. Schwarze in das Direktorium zu bringen. Daß die» ohne besonders viel Mühe gelingen dürste, geht schon aus dem Umstande hervor, daß Herr v. Schwarze bereits im vorigen Jahre, wo er doch kaum erst einen Schritt in s Kollegium gethan hatte, eine ganz hübscht Anzahl von Stimmen erhielt. — Im hiesigen Vittoria-Salon macht gegenwärtig die seiner » Zeit durch ihren Schuldenprozeß vielgenannt« Opernsängerin I Wanda von Bogdatn bedeutendes Furore. Die Stimme der I Dame ist von bestrickender Schönheit, und im schönsten Einklang I stehen mit dieser Thatsache Bortrag und äußere Erscheinung. Mit Bedauern muß eS unter diesen Umständen erfüllen, die so hochbegabte Künstlern, dir jedem Opern-Ensemble zur Zierde ge- reichen «ürde, in unmittelbarer Gesellschaft von Chansonetteusen, Schwertschluckern, Feuerfreffern und anderem Gelichter zu finden Am Neujahrstage ersolgte in Chemnitz di« Brrpflichtung des neugewählten Poliz«idtrettor» Hrrrn Siebdrat im SitzungS saale d«S NathhauseS. Um 12 Uhr wurden dem Herrn Polizet- dtrektor in der Aula der Realschule die sämmtlichen Polizei beamten durch Herrn Oberbürgermeister Or. Andrä vorgestelll. Vielleicht das älteste Ehepaar in Sachsen ist wohl dermalen in Oederan. Dasselbe wurde 1812 in der Kirche daselbst ge ¬ traut und find beide Eheleute, obgleich in den dürftigsten Ver- »ältniffen lebend, noch immer rüstig. Der Name deS Ehemannes st Weber Hübner. AuS Leipzig meldet da- dortige „Tgbl.": Kaum hat die Kesse begonnen, so macht sich auch schon die Gannerzunst der ewerbSmäßigen Hazardspieler, der sogenannten Kümmelblättchen- pieler, wieder hier bemerkbar. Als erste- Opfer ging gestern Abend ein fremder Gerbermeister in ihre Netze. Ein anderer angeblicher Gerber lockte ihn beim zufälligen Zusammentreffen in der Sleckner-Paffage nach einer Saffeerestauration, wo seiner ein Mes Geschäft harren sollte. Diese- gute Geschäft bestand nun iber darin, daß man den harmlosen Meßfremden zu einem Glücks piel verleitet«, bei dem er auf den erst«» Satz einen Fünfhundert marlschein verlor. Zu spät sah der Betrogene ein, in welche Hände er gefallen war. Sein Geld war weg, zugleich waren aber auch di« Gauner verschwunden, bi- auf jenen Zutreiber der ihn in die Gesellschaft eingesührt hatte. Dieser wollte sich nunmehr auch drücken, jedenfalls um den Raub mit seinen Spieß gesellen zu theilrn, ihm aber heftete sich der Gerbermeister an die Sohlen und eilte ihm nach bis in die Grimma'sche Strotze, wo der Flüchtling in einem Haus« verschwand. Mit Hilfe der Polizei wurde dort vifitirt, und der Gauner endlich auf dem Boden unter einem Dachbalken versteckt aufgesunden. Man brachte ihn zur Polizeiwache, woselbst ein wegen gewerbsmäßigen HazardspielS mehrfach bestrafter Fleischergeselle aus Halle in ihm erkannt wurde. Natürlich kam er in Haft. Gegenwärtig find in Dahlen einige erwachsene Personen und auch ein Kind infolge deS Genusses von Cervelatwurst er krankt. ES zeigen sich bei den betreffenden Patienten ähnliche Symptome wie bei Trichinenkranlen, z. B. Mattigkeit, Geschwulst der Muskeln rc. und man glaubt deshalb allgemein, daß das betreffende Schwein trichinös war. Die Summe der im Jahre 1877 in der städtischen Frohn- veste zu Meißen inhaftirl gewesenen Personen hat die Zahl von 897 erreicht. Ein Armenhausgenoffe in Zittau versuchte sich in der Nacht zum 3. d. in der Nähe des Pulvermagazins in der Neiße zu ertränken, wurde aber durch die dortige Schildwache bemerkt und wieder herausgezogen. Der Stadtrath Riehme in Kamenz beging am 2. d. sein 25-jährlges Jubiläum als Stadtrath. Der Jubilar wurde bei der ersten Rathssitzung durch Bürgermeister Oertel in feierlicher Ansprache begrüßt und beglückwünscht und empfing sodann Sei tens der Stadt in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste einen Ehrcnpokal, welchem Geschenk die Kollegen noch ein kunstvolles Tableaur beisügten. Vie neue geologische Landesuntersuchung des Königreichs Sachse», welche mit allerhöchster Genehmigung, nachdem vorher Regierung und Stände die dazu nöthigen Mittel bewilligt hatten, durch Regierungsverordnung vom 31. Januar 1873 angeordnet wurde, ist nach den erforderlichen sorgsamen Vorbereitungen soweit ge diehen, daß im Laufe des vorigen Jahre» die ersten vier Sektionen der neuen geologischen Karte von Sachsen nebst den zuge hörigen Erläuterungen erscheinen konnten. Sektion Chemnitz ist in zwei Blättern erschienen. Das eine stellt alle an der Oberfläche vorkommende GebirgSarten, ein- chliehlich deS älteren und neueren aulgeschwemmten Landes durch verschiedene Farben und Schraffirungen dar; das andere giebt ein in den betreffenden Farben gezeichnetes Bild von der Ver breitung der unter der obersten Alluvial- und Diluvialdecke ver breiteten älteren Gebirgsarten. Die genannte SeKion stellt eine zwischen dein Erzgebirge und dem sogenannten sächsischen Mittel gebirge, einen, plateauartigen Landstriche zwischen Waldenburg and Döbeln, gelegene Bucht im Nordosten des Erzgebirgischen SteinkohlenbaffinS dar, deren Ränder einerseits den archäischen Gneißcn und Schiefern, sowie den silurischen und devonischen Schichten deS Erzgebirges angehören, andererseits den Granulit-, Glimmerschiefer-, Phyllit- und Silurformation des Mittelgebirges, während die tiefer gelegenen Theile gedachter Bucht von den Ablagerungen der Steinlohlcnformation und deS Rothliegenden ausgesüllt sind, die wiederum wie auch theilweise die vorerwähnten Formationen im Thal und auf den Höhen von der meist wenig mächtigen Decke deS Alluviums und Diluviums verhüllt find. Als Ueberreste deS UnteroligcänS, der Braunlohlenformation, sind in der Sektion Chemnitz einzelne Anhäufungen von Knollen- st«inen anzusehen. Besonders interessant find in Sektion Chemnitz dir Porphyr- und Porphyrtusslager des Zeisigwaldes und seiner Umgebungen mit ihren Sleinbrüchen, welche der ganzen Gegend das bekannte gute Wcrlsteinmaterial liefern. Sektion Rochlitz stellt die nordöstliche Abdachung des sächsischen Mittelgebirges dar, die in einer sich an das letztere angrenzenden und nach Nordwesten sich öffnenden Mulde deS Rothliegendcn besteht, in deren nordwestlichstem Theile da» zweite Glied der Dyas, der Zechstein, durch die kalllager von Geithain und Tautenhain vertreten ist. Besonders merk würdig ist im Bereiche der in Rede stehenden Sektion die mächtige vulkanische Porphyrtuffmass« deS weithin sichtbaren Rochlitzer BergeS mit seinen schon seit dem 10. Jahrhunderte in Betriebe befindlichen großen Werksteinbrüchen. Von den vier Sektionen, welche den Steinkoblendistrikl Zwickau umfassen, Zwickau, Lichtenstein, Ebersbrunn und Kirch berg, find bis jetzt die Sektionen Zwickau und Lichtenstein erschienen. Auf ihnen ist das Terrain zwischen Werdau und Lichtenstein, d. t. zwischen der oberen Pleiße und dem Lungwitz bache geognostisch dargestellt. Wir finden in diesen beiden Sek tionen außer dem alle Höhen und theilweise auch die Gehänge bekleidendes Diluvium und einigen Partteen deS Unteroligocäns (Sande, Kiese und Thöne der Braunlohlenformation, besonder» im Harthwalde zwischen Zwickau und Krimmttzschau) vorzüglich di« Skinkohlenformation und am ausgedehntesten da» gewöhnliche Deckgebirge der letzteren, da» Rothliegende vertreten. Die kar- bonischen Ablagerungen in der Gegend von Zwickau gehörm der obern Steinlohlenformation und zwar sowohl der Zone der Sigil- larien, wie derjenigen der Farn« an. Man unterscheidet drei übereinander liegende Flötzzüg«, die zusammen bi» ungefähr 400 Meter Mächtigkeit haben und von denen der untere da» Seegengottesflötz, da» tiefe Planitzer Flötz und das Rußkohlen- flötz nebst diversen Bergmitteln und besonder» klein« Einlagerungen von Kohleneisenstein enthält. Dem mittleren Flötzzuge (Zone der Farne) gehören das Schichtenkohlenflötz, da» Zach- und da» Lehe- lohlenflötz und dem oberen Flötzzuge die vier übrig«» Flötz« an. In dem Gteinlohlengebirge und dem Rothliegenden finden sich, wie auch in andern Sohlendistrikten, Ein- und Auslagerungen von Relaphyr und Melaphhrmandtlstein, wie auch von Quarz porphyr und Pechstein. Der Ouarzporphhr de» mittleren Roth- iegende« bet Zwickau hat m«hrmal» durch Auffindung von Kupfererzen in ihm ein besondere» Interesse erregt. Bekannt ist auch der Pechstein von Neudörfel mU seinen Felfitkugeln. Der Zechstein ist in SeKion Zwickau nur durch zwei kleine Vorkomm nisse von Platiendolomit bei LangenretnSdorf vertreten. Besonderes Interesse hat noch auf Sektion Lichtenstein der Ab hang das GranulitgebirgeS in der Gegend von Kuhschnappel bei Station St. Egidien. ES solgm dort aus das untere Roth- liegende nebst dem eingelagerten Porphyr- und Porphyrtuff die archäischen Formattonen deS Quarzitschiefers und des GranuliteS schnell aus«inand«r, wenn man vom Bahnhof Egidien nach Tirsch- heim und der Satze (schon auf Sektion Glauchau) wandert. Den einzelne» Sektionen der neuen geologischen Sart« von Sachsen find die entsprechenden Sekttonender neuen topographischen Karte von Sachsen zu Grunde gelegt, welche zum Theil behusS der geologischen LandeSuntersuchung, zum Theil für andre Zwecke von der topographischen Abtheilung deS königl. fächs. Generalstabs unter Direktion des Herrn Obersten Vollborn hergestellt wird. Diese Karte erscheint in Blättern von 4 Meter Breite und Länge und in einem Maßstabe von 1 : 25000, sodaß rin Kilometer gleich 4 Zentimeter wird und auf einem Blatte ca. 2^/» Quadratmeilen Terrain dargestellt find. Die ganze Karte von Sachsen nebst den GrenzdistriKen wird 156 Blätter umfassen. Die Bodenerhebungen find auf diefer Karte durch Linien gleicher See- Höhe (Niveaulinien oder Aequidistanten) von je 10 Mtr. Höhen unterschied dargestellt, so daß die Böschungen des Terrains leicht mit dem Zirkel gemessen werden können. Zur Darstellung der Verbreitung der in den einzelnen Ge genden vorkommenden Gesteine dienen paffend gewählte Farben und Schraffirungen, die durch den sehr sauberen Farbendruck der rühmlichst bekannten Firma Giesecke und Devrient in der über sichtlichsten Weise veranschaulicht werden. — Der den einzelnen Sektionen beigegebene erläuternde Text giebt eine für wissenschaft liche, wie für praktische Bedürfnisse vollkommen hinreichende Be schreibung der auf den Karten dargestellten Gesteinsformationen, ihren Einlagerungen und ihrer Verknüpfung. Der Preis eines Blattes der Karte nebst Tert ist nur 2 Mark. Nur SeKion Chemnitz, welche» in zwei Blättern erschienen ist, kostet mit Text 3^ Mark. — Behörden wie Privatpersonen, Gewerbtreibende und Landwirthe, höhere Schulen und wissenschaftliche Institute mancherlei Art werden aus dem genaueren Studium der neuen geologischen Karten, namentlich der ihnen benachbarten Sekionen, große Vorthetle ziehen können und ist daher die möglichst aus gedehnte Verbreitung der Karte, di« durch den billigen Preis der einzelnen Sektionen befördert wird, sehr zu wünschen. o. r'. Telegraphische Depesche». Berlin, 3. Jimmr. (W. T. B.) Briefsendungen rc. für S. M. Schiff „Medusa" sind vom 4. d. Mts. ab- bis auf Weiteres nach Curayao zu dirigiren. — S. M. GlattdeckS-Korvette „Augusts", 10 Geschützt, Kommandant Korv.-Kapitän Hassenpflug, hat Sidney am 1b. September 1877 Nachmittags verlaffen und ist am 4. Oktober vor Nukualofa auf den Tonga-Inseln zu Anker gegangen. Wie«, 3. Januar. (W.T.B.) Die „Polit. Korresp." meldet au» Bukarest, daß schon vor einiger Zeit türkischer- seit- vertrauliche Anknüpfungen im russischen Hauptquartte* wrgen des Waffenstillstandes versuchtwerden, jedoch resultatlos geblieben seien. Im russischen Hauptquartier ist die Ansicht vorherrschend, man müsse ein entsprechendes Aequivalent für die Vorthetle erhalten, welche die Pforte durch den Waffenstillstand erlangte, der der Organtsirung der türkischen Streitkräfte zu statten käme. Wien, 3. Januar. (W. T. B) Nach einer Meldung der „Presse" aus Sistowa vom 2. d. sind seit gestern alle Donaubrücken auf das linke Ufer geschafft worden. Tscher kessische Deserteure berichten bei dem Corps Gurko, daß das türkische CorpS bei Sofia Mangel an Lebensmitteln und Winterkleidern habe. Dasselbe zählt 27,000 RedifS und BaschibozukS und 3000 Tscherkessen. Ptft, 3. Januar. (W. T. B.) Bei der Neujahrs gratulation bei Tisza gab die liberale Partei demselben ihr Ver trauen kund. Tisza erwiederte, indem er an den Pa triotismus appelltrte, er werde die baldige Lösung der schwebenden AuSgletchSfragen mit aller Macht nur mit Hilfe der Majorität und der Legislative anstreben und ver sprach dies unter langanhaltenden Eljenrufen. Rom, 3. Januar. (W. T. B.) Der König empfing heute Morgen Gambetta. Depretis gab Gambetta zu Ehren ein Dejeuner. Gambetta reiste Nachmittag- ab.