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versuchen. ES ist t« Interesse des öffentlichen Friedens I ja sehr wünschenSwerth. daß die. Papstwahl im Sume der! Mäßigung ausfällt, daß man nichl gerade die zornige und kämpfende Leite de« PapstlhumS in den Vordergrund stellt, wenn man überhaupt Versöhnung will. Aber unsere Aus gabe ist es nicht, uns mit diesen Dingen zu beschäftig«. Unsere Aufgabe kann es nur sein: wenn uns gemeldet wird, daß eine Papstwahl vollzogen sei, unsererseits zu prüf«, ob sie unserer Ueberzeuguug nach vollstä«- big legitim vollzogen sei, so daß der Gewählt« nach unserer Lastcht berechtigt ist, in Deutschland diejenigen Rechte zu üben, die einem legalen Papst ohne Zweifel beiwohuev." Der König von Württemberg ist am 14. aus San Remo nach Stuttgart zurückgereist und die Königin hat sich nach Nizza begeben. Das -sterreichifche Abgeordnetenhaus schloß endlich gestern die Generaldebatte über den Zolltarif. Zu General rednern wurden Auspitz (gegen die Vorlage) und Skene (für die Vorlage) gewählt. Caronine beantragte die Ein setzung einer achtzehngliedrigen Kommission behufs Er sparungen im Staatshaushalt. — Was die Stellung Oesterreichs zur Papstwahl betrifft, so hat sich darüber Graf Andrapy edensalls schon vor mehreren Jahren in einer Delegations-Susschuß-Sitzung geäußert. Er eröffnete den Delegationen, daß das Wiener Kabinet sich gleichzeitig an die päpstliche Kurie und an die italienische Negierung gewendet hab«, um die llebeczeugung anszusprechen, wie nothwendig es sei, daß bei der nächsten Papstwahl Unregel- mäßigkeiten, wenn sie auch nur formeller Natur wären, auf daS sorgfältigste vermieden werden. Dem Vatikan gegenüber — erklärte er — fei insbesondere betont worden, die Richtbeobachtung der kanonischen Vorschriften bei dieser Wahl könne leicht zur Folge haben, daß die Mächte die Anerkennung der Rechtmäßigkeit des Wahlaktes versagen; es verdiene wohl erwogen zu werden, daß Schwierigkeiten, welche aus einer solchen Differenz hervsrgingen, den Inte ressen der katholischen Kirche selbst abträglich sein müßten. — Es wird sich kaum verkennen lassen, daß diese An schauungen und Aeußerungen der österreichisch-ungarischen Regierung mit dem Standpunkte der Bismarcksschen Er- ÜLruug fast völlig übereinstimmt. Die ituliemsche« Blätter füllen jetzt selbstverständlich ihre Svollen mit Betrachtungen über den Tod Pius IX. Jin offiziösen „Diritto" gelaugt Guerriere-Gonraga zu nach stehender Schlußbetrachtung. „Die Tugenden Pius' IX., seine Anlagen, die Zeiten, in denen er den päpstlichen Thron bestieg, die Dispositionen seines Geistes, sowie seiner Zütgeuoffeu, alles dies hätte die ersehnte Umwandlung deS PapstthumS, die Versöhnung der nationalen Souveränität urrt derjenigen der Päpste glücken lasten müssen. Eine grausame Erfahrung heilte uns von diesen Illusionen ; und der Tod Pius IX., welcher demjenigen Victor Emanuels bald folgte und den ersten Monat der Regierung des Königs Humbert kennzeichnet, ermahnt uns, daß alle italienischen Patrioten die Wichtigkeit und Bedeutsamkeit der neuen historischen Periode, in welche wir eintreten, nicht verkennen dürfen. Schaaren wir uns sämmtlich um die bürgerliche und konstitutionelle Monarchie und achten wir vorsichtig und muthig auf die Nachstellungen und Ge fahren in einer Frage, deren Größe und Schwierigkeiten erkannt und entschloss« ins Auge gefaßt werden wüstend — Die „Gazetta uffiziale" veröffentlicht ein Dekret, durch welches die Einberufung »es Parlaments auf den 7. März verschoben wird. — Die Kongregation der Kardinäle hat di« Geschäftsordnung für da» Konklave berathen. — Al» ein Zeichen, wie sehr König Hnmbert be müht ist, die Traditionen seines BaterS zu pflegen und sich die Sympathien der Bevölkerung zu erhalten, mag dienen, daß König Humbert während der ganz« Zett der Krank heit Garibaldis sich über den Zustand deS alten Helden hat telegraphisch unterrichten lasten und sodann persönlich an Garibaldi seine Glückwünsche zur Genesung ge richtet hat. Ja Frankreich war schon vor einigen Tagen die Rede davon, daß England die französische Regierung ersucht habe, sie möge ihre Flotte an der Kundgebung von Konstantinopel Theil nehmen lasten, Frankreich aber habe nicht darauf «ingehen wollen. Dieses Gerücht wird jetzt bestätigt, und Herr Wadington mag um so mehr mit seiner Ablehnung zufrieden sein, als die englische Demonstration wieder zr nichts zu werden scheint. Zum Konferenzprojekt finden wir in einigen Pariser Blättern eigenthümliche Bemerkungen; sie sagen, es sei nicht in Frankreichs Interesse, zu einem europäischen Kongreß mitzuwirken, der nach Art des Wiener Kongresses die Aufgabe haben würde, den Zustand Euro- pa's auf Grund der vollbrachten Thatsachen und für lange Jahre endziltig festzustellen ; denn dann würde Frankreich unter Anderm auch dazu helfen, daß die Gebietsverluste, die es selbst erlitten, vom europäischen Rath für endgiltige Grundlagen der europäischen Gestaltung erklärt würden. Man sieht hieraus, daß der alte Geist, welcher die gegen wärtige Stellung Deutschlands und seinen GebietSbestand nicht als endgiltig anerkennen will, noch immer im Stillen ebt und bei paffenden Gelegenheiten auch laut wird'. Wie die «glische« Staatsmänner das Einlenken ver- tehen, nachdem sie ihre Nasen etwas zu weit in Form von Panzerschiffen im Orient vorgeschoben haben, beweist die Antwort Derby's auf eine vorgestern im Parlament von Granville gestellte Anfrage wegen des Einlaufens englischer Schiffe in die Dardanellen. Derby sagte nach einigen ein leitenden Floskeln: Das britische Kabinet habe angezeiot, daß es im Begriffe stehe, einen Theil der Flotte nach Kon stantinopel zu senden zum Schutze der Person und des Eigenthums britischer Unterthanen, deren Sicherheit nach den dem englischen Kabinet zugeganzenen Nachrichten ge fährdet sei. Rußland beabsichtige einen Theil seiner Trup pen zeitweilig nach Konstantinopel genau zu demselben Zwecke zu entsenden, mit dem einzigen Unterschiede, daß der Schutz Rußlands, wenn nöthig, auf alle Christen aus gedehnt werde. Die englische »utz die russische Re gierung würden somit eine Pflicht der Humaniät erfüllen, die beiden gemeinsam eigen sei, und es könne dieser Akt daher, da er seiner Natur nach ein friedlicher sei, nicht den Charakter gegenseitiger Feindseligkeiten annehmen. Derby fügte seiner Mittheilung hinzu, die Depesche Gort- schakoff's sei versöhnlich und nicht ohne eine gewisse Unter lage; allein er müsse doch sagen, das britische Kabinet könne nicht zugeben, daß der Fall einer militärischen ve- etznng der Stadt Konstantinopel selbst mit demjenigen )er Entsendnng von Kriegsschiff« nach einem Hafen unter halb der Stadt gleichbedeutend sei. Diese Anuchl habe er auch in seiner Antwortsdepesche auSgedrückt. — Aus eine wettere Anfrage Dunsay'S erklärte Derby, nicht die ge- sawmte englische Flotte, sondern nur ein Theil der selben habe die Dardanell« pasfirt. La» geschah im Ober- Haake'. Im Unterhause zttgte Gladstone au, daß er die Regierung darüber interpeluren werde, wie Oesterreich seine Interessen gegenüber Rußland definirt habe. Im Verlaufe der Debatte suchte die Opposition namentlich zu erfahren, ob die britische Regierung die Besetzung Konstanti nopels durch die Russen als Kriegsfall ansehe, vermochte jedoch keinen Aufschluß zu erlangen. — Die Re gierung wird auch schön blechen lassen, einen Kriegsfall daraus zu machen. Die in der Auflösung begriffene Türket hat mittelst einer Botschaft des Sultans das Parlament aufgelöst. Motivirt wird diese Maßregel durch die gegenwärtige Lage der Dinge. Der Lultan dankt für erwiesene Dienste und spricht die Hoffnung aus, ein neues Parlament bald etn- berufen zu können. ES wird, wenn es geschieht, etwa- kleiner sein, als das bisherige. Vom Landtage. Die erste Kammer berieth in ihrer gestrigen Sitzung Abth. 6 des Ausgabebudgets, bas Departement des Kultus und öffentlichen Unterrichts betreffend, sowie über Pos. 6 und 9 des außerordeutlichen Staatsbudgets und die königl. Dekrete Nr. 14, 15 und 18. Die Kammer trat nach längeren Debatten den Beschlüssen der zweiten Kammer zu Posi 62 bis 66l> in der Hauptsache bei, lehnte jedoch den Beitritt zu dem von der zweiten Kammer angenommenen Antrag auf Vorlegung eines Gesetzentwurfes über die zur Regulirung durch Gesetz geeigneten Verhältnisse der Uni versität emstimmig ab. Bei Pos. 66 o wurde die Ver handlung abgebrochen und auf heute vertagt. — Die zweite Kammer, deren Sitzung Staatsminister Frhr. v. Könneritz und geh. Finanzrath Meusel beiwohnten, beschloß auf Vor trag rhrer beiden Finanzdeputationen (Referent Abg. vr Minckwitz) ohne Debatte, bei der mittelst königl. Dekrets über die Begebung der durch das Gesetz vom 6. Juni 1876 geschaffenen 3prozentigen Rente und über die dafür ver einnahmten Beträge den Ständen gemachten Mittheilung Beruhigung zu fassen, und genehmigte sodann den Gesetz entwurf wegen Beschaffung der zur Deckung der außer ordentlichen Bedürfnisse der Finanzperiode 1878/79 nöthigen Summe von 60 Millionen Mark durch Ausgabe 3prozen- tiger Rentenanleihe mit einer von den Deputationen bean tragten formellen Aenderung, ertheilte auch der Staats - regierung die von derselben erbetene Ermächtigung, bis zu dem Betrage von 60 Millionen Mark neben der Begebung 3prozentiger Rente auch mit Ausgabe übertragbarer, nach einer bestimmten Zeit wieder einzulösender Schatzscheine vorzugehen, dergestalt jedoch, daß die zuvorgedachte Summe durch den Gesammtbetrag der auf diesem doppelten Wege zu beschaffenden Mittel in keinem Falle überstiegen wird. Auf Anfrage des Referenten erklärte Staatsminister Frhr. KeuMeton. A l t e n e i ch e n. Bou Tlaire von Blümer. «Fort'etzmiz., Und doch waren sich die Beiden nicht so unähnlich, als es auf den ersten Blick erschien. Edith war zwar größer und kräftiger gebaut als die Generalin, aber ihre Hände und Füße waren von derselben Schönheit der Form, ihre schlanke Gestalt besaß dieselbe Biegsamkeit, ihre braunen Augen hatten dasselbe Aufleuchten wie die blauen der Mutter, und wenn ihre Züge nicht so fein, ihre Farben nicht so zart, ihre Bewegungen nicht so maßvoll waren, so war dafür ihr Blick und Lächeln geistvoller, der Ausdruck ihrer ganzen Persönlichkeit bestimmter, bedeutender. Lady Graham nannte sie „be»u6kul", im Durlach'schen Kreise wurde sie beinahe unschön gefunden, und sie war es, wenn sie wie jetzt in erzwungener Ruhe dasaß, das Auge nicht aufschlug, und die Last düsterer Gedanken auf der Stirne trug. Aber bei dem geringsten Anstoß, einem Worte, das sie interessirte, einer Begegnung, die sie anregte, einem Blick, der sie erwärmte, verschwanden die Wolken und ihr ganzes Wesen erschien dann wie im Licht und Gluth ge taucht. Heute fehlte dieser Anstoß. Mit düsterem Gesicht stand Edith vom Tische auf, und während die Mutter mit dem Brautpaar in den Salon zurückkehrte und der General den Knaben befahl, sich zum Spaziergange zu rüsten, eilte sie in ihr Zimmer und ließ die Thür so heftig hinter sich zufallen, daß sich der Stiefvater auf's Neue zu einem un willigen Stirnrunzeln veranlaßt fühlte. Eine Weile ging das junge Mädchen im Zimmer hin und her, aber Koffer und Reisetaschen verengten den Raum ; sie trat an'S Fenster und sah in den Garten hinunter. Ein melancholischer Anblick. Ringsumher die schwärzlichen Hintermauern der Nachbarhäuser, denen das blätterlose Rankengewirr des wilden Weins nicht zur Zierde gereichte ; in der Mitte des kleinen Gebietes ein Nußbaum mit nackten, knorrigen Zweigen, darunter ein paar kahle Blu menrabatten und hier und da ein Rosen- oder Flieder- strauch, von dessen Zweigen sich die letzten braungrlben Blätter lösten. Daneben zeigte ihr die Erinnerung den Park von Woodhouse, der auch im Winter schön war mit ftmen Gruppen immergrüner Bäume, seinen weiten Rasen flächen, dem schimmernden Teiche und der Fernsicht über Wiesen, Dörfer und Waldparzellen. „Jst's nicht eine Thorheit um das Heimweh," dachte ie; „für mich wenigstens, die ich eigentlich keine Heimath habe. Im Hanse des Stiefvaters bin ich doch nur ge duldet." Wie gewöhnlich, wenn sie bewegt war, fiel ihr ein Dichterwort ein, das ihre Empfindungen zusammenfaßte, und unwillkürlich flüsterte sie die Rückert'schen Verse vor 'ich hin: ..Richt» Schlimm'«- gibt's aus Erden als zu wissen, Daß, weun Du gehst, Dich Niemand wird vermissen." Aber dann tauchte das Gesicht eines Mannes vor ihr auf und sah sie mit großen blauen Augen vorwurfsvoll an. „Ich glaube, die deutsche Luft macht mich sentimental," sagte sie lächelnd zu sich selbst, indem sie mit der ihr eige nen Kopsbewegung die Locken zurückwarf, und als wollte sie durch Thätigkeit dem Grübeln ein Ende machen, schloß ie Koffer und Reisetaschen auf und begann mit Eifer aus- supacken. V. Wit bei dem ersten Wiedersehen, hatte Eckhardt auch bei den folgenden Besuchen Alles ausgeboten, die Groß mutter zum Aufgeben des Erbschaftsprozesses zu bestimmen; aber sie war unbeugsam geblieben wie das erste Mal. „Laß es gut sein," sagte sie endlich; „Du quälst mich und änderst nichts ... es ist Gewissenssache für mich; ich darf nicht zurücktreten." Eckhardt schwieg eine Weile. „Gut, ich muß mich fügen," gab er dann zur Antwort ," aber nicht wahr, Du erlaubst mir, Dir zu helfen, wie und wo es irgend möglich ist. Dafür hilfst Du mir dann wieder in Göllhausen. Es ist arg vernachlässigt; Dein klares Auge und Deine feste Hand sind mir sehr nöthig, um die alte Ordnung zurückzusühren." Er hatte den rechten Weg zum Herzen der alten Frau gefunden; ordnen, helfen, sich dem Enkel nützlich machen, diese Aufgabe besiegte selbst ihren hochmüthigen Abscheu vor dem Gelde des Krämers. „Gewiß, wenn Du mich nöthig hast und ich hier fertig bin, will ich mit Dir gehen," erwiderte sie. „Was jedoch Deine Hilfe betrifft, so weiß ich nicht, wie das werden soll . . . Wie willst Du Deine Ansichten meinen Plänen unterordnen? wie Dich dazu verstehen, ein willenloses Werkzeug zu sein? Nur als Werkzeug, als Gehilfen kann ich Dich annehmen, nicht als stillen Widersacher." „Großmama, was ich übernehme, pflege ich ehrlich durchzuführen," erwiderte der junge Mann mit erzwun gener Ruhe, aber die Röthe, die dabei über sein Gesicht flog, und das Aufblitzen seiner Augen sprachen überzeu gender als seine Worte zu der stolzen, alten Frau. Sie reichte ihm die Hand und das Bündniß war besiegelt. Aber trotz aller Ehrlichkeit hatte Eckhardt nur auf Rathgeben und Abmahnen verzichtet; er hoffte noch immer, daß sich die Freifrau durch den Bescheid, den sie von Sach verständigen erhalten mußte, zum Fallenlassen des Rechts streites bestimmen lassen würde und erbot sich, die alte Dame zu begleiten, als sie beschloß, ihre Besuche bei Richte« und Rechtsgelehrten am folgenden Tage zu beginnen. Den ersten Besuch machte die Freifrau bei dem Prä sidenten von Besserone, durch dessen Hände ihr Prozeß in zweiter Instanz zu gehen hatte. Der Wagen, in dcm Eckhardt die Großmutter abgeholt, hielt vor einem stattlichen Hause, stattlich waren Flur und Treppe, stattlich der Diener in Frack und weißer Halsbinde, der die Besucher in das Zimmer des Herrn führte, am stattlichsten der Präsident selbst, ein blonder, korpulenter Herr von einigen fünfzig Jahren, der dnrch Steifheit ersetzte, was ihm an Länge abging, und sich wunderbar darauf verstand, mit den Hellen, scharfen Augen auf Alles in der Welt herabzusehen, auch wenn es ihn bedeutend überragte. Aber in dem Anstande der Freifrau lag, als sie sich in das Sopha niederließ, das der Präsident mit gnädiger Handbe wegung bezeichnete, etwas so Würdevolles, und aus ihren Augen sprach eine so ruhige Herrschgewohnheit, daß der Präsident ihr gegenüber den Ton nicht anschlagen konnte, in dem er mit anderen, seines Rathes oder seiner Hilfe bedürftigen Menschenkindern zu sprechen pflegte. „Bitte, Herr von Alteneichen, nehmen Sie Platz," sagte er. indem er auch für sich selbst einen Sessel herdeischob; „erlauben Sie mir die Frage, ob Sie es sind, der mit Fritz Besserode, meinem Bruder, um den Kauf von Göll hausen, in Unterhandlung steht?" Eckhardt bejahte; das Gesicht des Präsidenten wurde freundlicher. „Gut, daß Sie hier sind," sagte er; „mündlich wird sich Alles, was dem Abschluß noch entgegen stand, schnell beseitigen lassen. Aber davon später . . . jetzt zu Ihnen, meine gnädige Frau. Vor Allem muß ich um Entschuldi gung bitten, daß ich Sie zu dieser frühen Morgenstunde herbemüht habe . . . aber mein Tag ist so vollständig in Anspruch genommen . . ." „Ich habe um Entschuldigung zu bitten, daß ich Sie belästige," antwortete die Freifrau in einem Tone, der durchaus nicht der einer Bittenden war. „Mein Enkel hat Ihnen geschrieben, um was es sich handelt?" „Um einen Erbschaftsprozeß, über den ich das Nähere freilich erst durch die Akten erfahren müßte," sagte der Präsident. „Gestatten Sie mir, Ihnen die Sachlage in wenig« Worten mitzutheilen," fuhr die Freifrau fort. „Mem Rechtsbeistand hat, wie mir scheint, einen falschen Stand-