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der legitimistische Deputirie Bandry Aston die Aufmerk samkeit der Regierung auf einen Artikel des Journals „Reveil", worin die Katholiken beschuldigt werden, sie seien Verschwörer und schürten zu einem Kriege mit dem Aus lande. Dufaure gab zu, der Artikel sei heftig und erklärte, eS liege aber seitens der Regierung kein Grund vor ein- zuschreiten, es bleibe den Beschuldigten überlasten, selbst die Initiative zu gerichtlicher Verfolgung zu ergreifen. — Ein vorgestern in Paris abgehaltener Ministerrath beschäftigte sich mit de? Modalitäten, welche durch die Betheiltgung der deutschen Kunst in der Pariser Ausstellung noth wendig werden. — Der Minister des Aeußern, Waddington, legte dem Ministerrath eine Depesche des Grafen Saint- Vallier auS Berlin vor, welcher amtlich die Einberufung eines europäischen Kongresses zur Regelung der Orient frage nach Berlin anzeigt. Die Betheiligung Frankreichs ist sicher, trotz des Versuchs mißvergnügter Chauvinisten, auf Waddington im Sinne des Fernbleibens einzuwirken. Im euglischeu Oberhause lenkte, wie gestern bereits telegraphisch erwähnt wurde, der Herzog Argyll die Auf merksamkeit auf die Verträge der Jahre 1856 und 1871 und beantragte, die betreffs Griechenland geführte diplo matische Korrespondenz vorzulegen. Argyll erklärte, die Türkei sei die einzige der Signalurmächte, welche die Ver träge gebrochen habe, dieselben seien daher als thatsächlich aufgehoben zu betrachten; Argyll sprach dann weiter seine Befürchtungen für die Unabhängigkeit der Türkei aus. Im Laufe der Debatte erklärte der Staatssekretär der Kolonien, Carnarvon, die Türkei habe allerdings die Verpflichtungen des Vertrages von 1856 nicht ausgeführt, aber Rußland habe seine Verpflichtungen ebenfalls nicht beobachtet, es sei daher nöthig, daß jede Regelung sorgfältig geprüft werde, damit sie nicht nur praktisch, sondern auch von Dauer sei. Die Herrschaft der Türkei könne nicht wieder her gestellt werden, die Ersetzung derselben sei in einer graduellen Besserung ihrer Unterthanen und der verschiede nen Racen zu suchen. — Lord Derby gab hierauf eine ge schichtliche Uebersicht über die Verträge von 1856 und 1871 und hob sodann hervor, der durch die Verträge von 1856 und 1871 beabsichtigt gewesene Zustand habe aufge hört, dennoch müsse die englische Regierung sie als bin dend erachten, bis Europa ein neues System sanktionirt habe. Wenn man diese Verträge jetzt als Ausgangspunkt nehme, so würde dies nur geschehen, um davon abzuweichen. Unter den allgemeinen Prtnzhnen, mit denen England zur Konferenz gehen würde, sei auch der Wunsch, daß die Lö sung der orientalischen Frage in europäischem, nicht in exklusive russischem Sinne erfolge, daß, soweit die Umstände dies gestatten, sie die Elemente der Stabilität und Dauer haftigkeit besitze und daß, soweit es die Umstände zulassen, die Ansprüche der verschiedenen Raffen und Konfessionen ziemlich gleichmäßig abgewogen würden. Es seien bei dieser Frage io viele Interessen involvirt und es beständen so viele Schwierigkeiten, daß die Unterhändler keine leichte Aufgabe haben würden. Die Regierung werde ihr Mög ¬ lichstes thun, um eine befriedigende Lösung herbeizusühren, allein es wäre unmöglich, vorher sagen zu wollen, welches Resultat dieselbe haben werde. Der Herzog von Argyll zog nach diesen Erklärungen seinen Antrag zurück. Das HauS vertagte sich hierauf. In Rutzlsad soll die Stimmung, welche sich in der Armee kundgiebt, des Krieges müde sein. Man schreibt darüber aus Giurgewo: Alle, General wie Gemeiner, haben den Krieg herzlich satt. Der Nachschub neuer Truppen dauert ununterbrochen fort, es sind dies jedoch, wie man sich bei mehreren Trains persönlich überzeugen konnte, nur Ersatzmannschaften. Immer mehr tritt es zu Tag wie ungeheuer auch jetzt noch in den letzten Monaten d Verluste der Ruffen waren. Man spricht nicht gern davon in einem unbewachten Augenblicke gab jedoch der Dirigent der Krankentransporte die Zahl der aus Bulgarien Eva- cuirten auf 111,OM Mann an. — Einem Schreiben aus Petersburg entnehmen wir Folgendes: Die Demonstratio nen in London erregen Petersburg in hohem Grade. Man hat Lord Beaconsfield alle nur möglichen Konzessionen ge macht und will nicht weiter gehen. In keiner Weise be droht Rußland die englischen Interessen, es hat den besten Willen, mit England in Ruhe und Frieden zu leben. Aber der Krieg, sollte er in ungerechter Weise von Lord Beaconsfield hervorgerufen werden, wird nicht mehr ge fürchtet. Man würde sich in das Unvermeidliche fügen, aber sich nicht scheuen, Kaperbriefe auszutheilen und da durch dem englischen Handel schweren Schaden zufügen. Uebrigens sind an den russischen Küsten alle Vorkehrungen getroffen, um englischen Angriffen zu begegnen. Von den in Europa freigewordenen Truppen würden zahlreiche Ba taillone in Mittelasien Verwendung finden. Rußland hat kaum fünf Millionen mohamedanischer Unterthanen, England mehr als fünfundzwanzig Millionen und dazu hundertund zehn Millionen Hindus, welche der englischen Herrschaft nur mit Widerstreben gehorchen. Lord Beaconsfield ist zu klug, zu vorsichtig, um Alles auf das Spiel zu setzen. Äus -em Reichstage. In der gestrigen Sitzung des Neichtages fand die zweite Berathung der Stellvertretungsvorlage statt. Abg. Wirth zog zunächst den von ihm gestellten Abänderungs antrag zurück. Abgg. Beseler und Frankenstein be gründen ihre Amendements, Abg. Grävenitz legt den Standpunkt der Konservativen dar, welche die Vorlage unverändert annehmen wollen. Abg. Kleist-Retzow wünscht die Schaffung eines selbständigen Reichsfinanzamts und er klärt sich gegen alle Veränderungsanträge. Fürst Bismarck tritt nochmals für die unveränderte Annahme der Vorlage ein. Das Gewünschte sei nicht stets das Erreichbare. Was en Gedanken des Vorredners anbelange, daß die ganze Reichsverwaltung direkt durch die preußischen Ministerien u führen sei, so war das in den ersten Jahren des Be tehens des Reichs möglich, nicht mehr aber bei der weite ¬ ren Entwickelung der Verhältnisse. Der Reichskanzler geht rann auf die Entstehung der Verträge mit den Regierungen bezüglich Gründung des Reichs zurück und weist auf die Schwierigkeiten bei der Organisation der Reichsbehörden anler steter Schonung und Berücksichtigung der Ansprüche der Einzelregierunqen hin. Der Bundesrath erwies sich als das geeignete Organ, um allen Ansprüchen Rechnung zu ragen; man solle die bereits beseitigten Schwierigkeiten nicht noch einmal aufthürmen. Fürst Bismarck ist erfreut, daß die allgemeinen Wünsche sich in Schaffung eines Reichs- Finanzamts begegnen, und auch darüber herrsche im Bun desrath Einigkeit, daß der preußische Finanzminifier die Reichsfinanzen leite. Wenn er den preußischen Finanz- minifter als seinen natürlichsten Stellvertreter bezeichnet -ab«, so war dabei maßgebend, daß dieser Minister im Ministerium natürlich bedeutsamen Einfluß habe. Fürst Bismarck bittet nochmals, von Amendements möglichst ab zusehen und die alte Erfahrung zu beherzigen: das Bessere ist des Guten Feind; man möchte es vermeiden, die Vor lage nochmals an den Bundesrath gelangen zu lassen und das dort mühsam zu Stand gebrachte nicht nochmals in Frage stellen (Beifall). Abg. Beseler zieht sein Amende ment zurück. Abg. Lasker gtebt zu, daß einzelne Amendements eine Verbesserung bezweckten und vielleicht herbeiführen könn ten, die Hauptsache aber sei das Zustandekommen des Ge setzes- Lasker weist entschieden die Unterstellung zurück, als habe seine Partei die Vorlage als Thüre betrachtet, durch welche sie in die Regierung zu gelangen vermöchte. Der Antrag des Abg. Schneegans sei inopportun, den politischen Werth des Gesetzes erblicke er in der mit demselben gegebe nen Möglichkeit der Ausbildung fernerer Organisationen in Zukunft. - Der sächsische Minister von Nostitz-Wallwitz sagt, er schließe sich der Ueberzeugung des Vorredners an, daß das Gesetz auch in unvollkommener Gestalt eine Grund lage bilde, die dem Reiche eine gute Verwaltung verbürge, wenn derselbe aber angedeutet habe, daß da- Gesetz zu Reichsmtnisterten führen werde, müsse er dem entgegen treten; er stehe in dieser Beziehung auf dem Standpunkte Baierns und Württembergs bei der ersten Lesung. Hin sichtlich der Begrenzung der Reichsämter mit Stellvertretung konstatire er, daß der Bundesrath hierbei von der nämlichen Auslegung ausging, welche Abg. Bennigsen den Motiven unterlegte. Der Entwurf enthalte nicht unerhebliche Zuge ständnisse seitens der Einzelstaaten, die man nicht verkennen solle. Die Einzelstaaten waren dabei von höheren politi schen Rücksichten geleitet; es sei unmöglich, daß die Reichs ämter sämmtlich und immer von preußischen Ministern ver waltet würden. Zu dem Reichskanzler könne man das größte Vertrauen haben; derselbe habe zwar als Vorstand des preußischen Ministeriums viel geleistet, aber berühmt gemacht hätten ihn seine Leistungen als Reichskanzler Abg. Hänel spricht für sein Amendement, Abg. Reichensperger für das Amendement Frankensteins, Schneegans für sein Amendement (der Stellvertreter des Reichskanzlers für Elsaß-Lothrtngen hat seinen Amtssitz in Straßburg). Fürst Bismarck erklärt: Wenn ich das Amendement Schneegans' an dieser Stelle abzulehnen bitte, so geschieht es nicht, weil ich gegen dessen Tendenz bin, sondern weil ich wünsche, Fragen von solcher Tragweite nicht bei dieser Gelegenheit mit abgemacht zu sehen. Ein Ministerium für Elsaß- Lothringen besteht bereits, es fragt sich nur, ob man das- selbe nach Straßburg verlegen kann oder soll. So lange nicht ein eigener Landesherr in Elsaß - Lothringen residirt, muß doch dauernd die Verbindung mit dem Zentralpunkt des Reichs erhalten bleiben, da der Minister für Elsaß- Lothringen Beamter der Bundesregierungen ist, in deren Namen die Reichslande regiert werden. Ich gebe nicht die Hoffnung auf, daß wir noch einmal eine selbständige Landes- Vertretung Elsaß - Lothringens haben, die dem deutschen Reiche genügende Bürgschaften zu geben vermöchte. Augen blicklich würde ich mich nicht dazu entschließen können, in Elsaß-Lothringen diese Einrichtung zu treffen, aber ich gebe diese Hoffnung nicht auf und wollte mehr eine ermuthigende als ablehnende Antwort ertheilen. Zur Zeit kann ich nur rathen, den Antrag Schneegans abzulehnen. — Die De batte wurde geschloffen und der Antrag Frankensteins ab gelehnt, der Antrag Hänels gleichfalls abgelehnt. Das Zentrum beantragt in 8 1 d-r Vorlage die Worte „auf Antrag des Reichskanzlers" zu streichen. Der Antrag des Zentrums wurde unter namentlicher Abstimmung mit 201 gegen 79 Stimmen abgelehnt. Die 88 1 und 2 wurden unverändert angenommen, die Debatte über 8 3 wurde auf >eute vertagt. Lokales und Sächsisches. Freiberg, 9. März. — In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten ertheilte das Kollegium nach einem Bericht des Herrn Wunder wald Namens der Rechnungsdepulalion über die Leihtaffenrechnung auf das Jahr 1875 Juftifikation, trat sodann einstimmig dem Ralhsbeschluffe, die Kaufhauslokalitäten zu dem künftigen Dienstag, 12. März, Abends halb 8 Uhr stattfindenden Stiftungsfest der Turnerfeuerwehr unentgeldlich zu überlasten, bei, gleichzeitig eine Mittheilung der Einladung des Kommando der Turnerfeuerwehr und Wachlfchaar zu diesem Feste entgegennehmend. Bei einer Mittheilung des Stadtrathes, daß alsbald ein Rechnungswert über die Kosten des Realschulbaues an das diesseitige Kollegium ge langen werde, hatte es sein Bewenden. Verschiedene Rechnungen, IeuilleLon. Alteneichen. Bon Claire von Glümer. (Fortletzuug.l Aber jetzt war sie ja nicht mehr einsam! Mit Walther von der Vogelweide sagte sie: „Wollt ihr wissen, was die Augen sein, Womit ich ihn sehe durch alle Land? Es sind die Gedanken im Herzen mein, Damit schau ich durch Mauer und Wand." Aber dies innere Schauen verstärkte die Sehnsucht und trieb Edith endlich von ihrem Lager auf. Konnten sie und Eckhardt nicht bei einander sein, so wollte sie sich we nigstens gegen ihn auSsprechen. Geräuschlos hüllte sie sich in ihren Morgenrock, schlich in ihr Stübchen zurück, zün dete die Lampe an, und saß bald mit glühenden Wangen über die Briefblätter gebeugt, die Eckhardt auf seinen Ju bel und seine Klagen Antwort geben sollten. „Auf die Frage, wann und wo wir uns sehen können weiß ich Dir nichts Bestimmtes zu sagen," schrieb sie zu letzt. „Komm' und versuche, ob Du zu mir dringst. Will Mama, daß wir uns kennen lernen, so muß und wird sie auch Gelegenheit dazu geben." Am nächsten Morgen, beim Durchlesen ihres Briefes war Edith zwar nicht mehr so fest von der Richtigkeit dieser Annahme überzeugt, aber sie kouvertirte die Blätter, indem sie sich zum Trost das Goethewort wiederholte, daß in allen Dingen Hoffen besser ist als Verzweifeln. Während sie adressirte, kam Melanie in Hut und Mantel in's Zimmer. , „Soll ich den Brief mitnehmen?" fragte sie, und als Edith in sichtlicher Verlegenheit dankte, fügte sie spöttisch hinzu : „Kannst ihn mir geben, ich weiß doch, an wen er ist." Edith zuckte nur die Achseln. „Ich weiß auch, daß Du ihn diese Nacht geschrieben hast," fuhr Melanie in gereiztem Tone fort. „Ich sah Lichtschein durch die Thürritzen und stand auf, um zu sehen, was es gäbe... da saßest Du am Schreibtisch, so vertieft, daß Du nicht einmal hörtest, als ich die Thür aufmachte." „Und das hat Dir verrathen, an wen ich schrieb . . . es ist bewunderungswürdig!" sagte Edith, indem sie ihren Brief in die Tasche steckte. Melanie hatte eine schnöde Antwort auf den Lippen, aber sie bezwang sich. - „Du wirst es bereuen, meine Hilfe verschmäht zu haben," sagte sie ruhig. „Ich habe es mit Dir und Alteneichen gut gemeint." Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer. Edith wußte nicht, was sie davon denken sollte: Me lanie, die ihr von jeher feindlich gewesen war, wollte ihr jetzt hilfreich die Hand bieten, während Anna, ihr Idol, eine geradezu abweisende Stellung gegen sie und Alten eichen einnahm. Welchen freundlich-kühlen Morgengruß hatte sie ihr heute geboten, als ob nichts auszugleichen, keine Verständigung nöthig wäre. — Ediths Augen füllten sich mit Thränen. Sie wußte noch nicht, daß wir armen Menschen fast jedes neue Glück mit dem Verlust von etwas Gutem, Schönem, Unersetzbarem bezahlen müssen. Im Laufe des Vormittags ging auch Edith aus, fand Gelegenheit, ihren Brief zur Post zu geben, und die Hoff nung, daß Eckhardt Abends kommen und zum Thee bleiben würde, begleitete sie durch den Tag. Aber Hans beredete Braut und Schwiegermutter, mit ihm ins Theater zu gehen, und der General begab sich in seinen Klub. Unter solchen Umständen wurden Herrenbesuche, wi» Edith wußte, ein für alle Mal abgewiesen. So saß sie denn, nachdem Mama mit dem Brautpaar fortgefahren war, traurig im Boudoir und stickte an dem Tischteppich, den der General von Frau und Töchtern zu Weihnachten bekommen sollte. Plötzlich rief Melanie im Salon: „Edith, hier ist Besuch für Dich!" und als Edith, von freudiger Ahnung durchzuckt, schnell dem Rufe folgte, trat Eckhardt auf sie zu und streckte ihr beide Hände entgegen. „Wunder und Zeichen! Cerberus hat Sie hereinge- laffen . . ." sagte Edith, die unter dem neckischen Ton ihre Bewegung zu verbergen sucht«. „Er hatte durchaus keine Lust dazu, aber als er mir knurrend den Eingang wehrte, kam mir eine gütige Fee zu Hilfe," antwortete Eckhardt nnd deutete auf Melanie. „Ja, ich habe Wilke gesagt, wir wünschten Herm von llteneichen in WeihnachtSangelegenheiten zu sprechen," fiel fielanie ein. „Doch, das magst Du besorgen — ich werde Deinen Platz am Stickrahmen einnehmen." Mit diesen Worten ging sie in's Boudoir, der Thür vorhang fiel hinter ihr zu und Edith und Eckhardt waren allein. „Ich kann es noch immer nicht fassen, daß wir Melanie dies Zusammensein zu verdanken haben!" sagte Edith im Lauf des leisen Liebesgesprächs, zu dem sie sich auf das vom Boudoir entfernteste Sopha zurückgezogen hatten. „Ohne sie hätten wir uns heute schwerlich gesehen . . . Du glaubst nickt, wie rathlos ich war ... wie ungeschickt ich mich fühle." „Gott erhalte Dich so!" rief Eckhardt. „Wir find Beide nicht dazu geeignet, uns das Glück zu erschleichen und zu stehlen. Laß uns den Heimlichkeiten ein Ende machen, laß mich gleich morgen mit Deinem Stiefvater sprechen." „Es wird uns nichts helfen," antwortete Edith. „Was Mama gesagt hat, schrieb ich Dir und Papa ist immer ihrer Meinung . . . aber wie Du willst." Dieser Ausdruck der Fügsamkeit in Edith's Munde hatte etwas Berauschendes für Alteneichen. „Wenn Du so sprichst mit dem Ton und Blick, werde ich nie anders wollen können als Du," sagte er; „wenn überhaupt noch von Wollen die Rede ist. Mir kommt eS vor, als wäre Alles nur Müssen, süßes, seliges Müssen." „Grübler, Grübler, laß dein Fragen, Um das Wie und das Warum." So saßen sie bei einander, ernst und übermüthig, zärt lich und neckisch, hoffend und bangend und vergaßen Welt und Zeit, bis Melanit erschien und meint», sie thäten wohl, sich für heute zu trennen. „Morgen Nachmittag zwischen drei und vier Uhr haben wir auf der Leine und Friedrichstraße Allerlei zu be-