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Lokale- und Sachfisches. Freiberg, den 22. Dezember. — Da es wiederholt vorgekommen, daß Zuschriften, welche für unser Blatt bestimmt waren, an eine falsche Adresse gelangten, so bitten wir nnsrre Herren Korrespon denten wie jeden Einsender von Inseraten u. s. w., stets ihre Briefe unter der Aufschrift „»««tbrrxvr (nicht „Tageblatt") zu senden. — Am heutigen Tage Vormittag 11 Uhr fand in der hie sigen Igl. Amtshauptmannschaft die Verpflichtung sämmtlicher Standesbeamten des amtshauptmannschaftlichen Bezirks statt. — Nach dem nunmehr offiziell festgestellten Ergebnisse der Landtagswahl im 15. ländlichen Wahlbezirke erhielt Herr Ritter gutsbesitzer Lcutritz auf Deutschenbora 914, Herr ErbgerichtSbesttzer Knäbel in Niederschöna 278 Stimmen. Herr Leutritz Hai also mit der ganz bedeutenden Majorität von 636 den Sieg im Wahl kampfe davon getragen. — Bei der gestern in der k. AmtShauplmannschaft stattgc- habten Bezirksausschutzsitzung wurden genehmigt: 1. das OrtSstatut von Dorfchemnitz; 2. das Gesuch der Gemeinde Niederbobritzsch um Einziehung des von Oberbobritzsch nach Hilbersdorf führenden Weges, des sogen. Häuersteges, des Tännichiweges, des köhlerwegeS und des ViehwegeS; 3. das Gesuch der Gemeinde LanghennerSdorf um Genehmigung zu Erhebung einer Gebühr für Erinnerung rückständig ge lassener Königlicher, Parochial- und Gemeinde-Abgaben; 4. das Gesuch Ferdinand Jäger'- in Grotzvoiglsberg nm Kon zession zum Betriebe der Schankwirthschast in der zur Halte stelle Grotzvoiglsberg an der Nossen-Freiberger Eisenbahn gehörigen Restauration (diese Genehmigung wurde jedoch nur bedingungsweise crtheilt); 5. da- Regulativ wegen Erhebung von Abgaben zur Gemeinde- kaffe von GastwirthschastS- und Schankbctrieb u. s. w. und Nachtrag zu dem Regulative: die Zuflüsse der Armenkasse in Kämmerswalde betr.; 6. das Gesuch des BezirksstratzemneisterS Mank in Sayda um Restitution der Kosten für Haltung eines Fuhrwerks während seiner Krankheit ans dem Bezirksvermögen. — Dagegen lehnte der Bezirksausschuß ab: 1. das Gesuch des Gasthossbesitzers Richter aus Naundors um Nichtanrechnung der Vergnügungen geschloffener Gesell schaften an den nach tz 4 dcS Tanzregulativs fre'gegebenen Tanztagen; 2. das Gesuch des Besitzers des „Kronprinz" in Brand um die gleiche Begünstigung; 3 das Gesuch Franz LouiS Hanbold'S in Krummenhennersdorf um Konzession zum Bier- und BrannNveinschank; 4. das Dispensationsgesuch Karl Wilhelm Lange s in Hallbach wegen Abtrennung mehrerer Parzellen von dem von ihm erkauften Gute Fol. 61 des Grund- und HypothekenbuchS für Dörnthal; 5. das Gesuch Friedrich Ferdinand Preitzler's in Dittersbach um Konzession zum Kleinhandel mit Branntwein und anderen Spirituosen. — Ferner wurde daS Gesuch Wilhelm Ehre gott Hennig'S in Deutsch-Einsiedel, eine von ihm angelegte Neu anlage betr., weiterer Erörterung anheimgegeben; der Rechen schaftsbericht auf 1875 und Haushaltplan auf 1876, daS Bezirks vermögen betr., sowie die Mittheilung von der erfolgten AuSloosnng königlich sächsischer, zum Bczirlsvermögen gehöriger Staatspapiere entgegen genommen und der Entwurf einer Geschäftsordnung für den Bezirkstag acceptirt. Bezüglich des Berichts über die Frage, ob und diesfalls welche öffentliche Wege zu BezirkSstrahen zu erklären seien, beschloß der Bezirksausschuß, vor der Hand von BezirkS- straßen ganz abzusehen, dagegen aber überlastete Gemeinden bei Straßen-Neubanten, kostspieligen Korrektionen und Unterhaltungen durch Beiträge zu unterstützen. Zwei andere Gegenstände, den Entwurf eines AnlagcregulaiivS für den Bezirk der AmtSlaupt- mannschast Freiberg und die Einziehung des sogenannten Leichen steinweges zwischen Weigmannsdorf und Berthelsdorf betr., wurden von der Tagesordnung abgesetzt. — Morgen (Donnerstag) findet Nachmittag 4 Uhr die Ehristbescheerung der armen Kinder auS der einfachen Volksschule <nck hiesigem KaufhauSsaale statt. — Wie wir gestern zu bemerken Gelegenheit hatten, glauben manche Hausbesitzer, daß das vor Eintritt des Thau- wetters erfolgte vollständige Befreien von Eis und Schnee aus obrigkeitlicher Anordnung beruhe. Dem ist — Wollen Sie auch den Brief geschrieben haben? fragte der Wittwer ironisch. Wollen Sie mich glauben machen, daß eine Dame an die andere so schreibt? O, Ihr Bemühen, eine Todte zu rechtfertigen, ist lobenswerth . . . aber, wahrlich, mein verehrtes Fräulein, ich bin nun ein mal mißtrauisch und werde nie glauben . . . Verzeihung, die Unterschrift M. L. . . . ist die des reichen Vetters, der sich ernstlich gegen meine Verbindung mit Philippinen sträubte. Und ich kenne nun den Grund. — Sie kennen ihn nicht! sagte Marie fest. Es ist wahr, der Vetter liebte Philippinen, er hatte sich selbst Hoffnung auf ihren Besitz gemacht, aber sie wies ihn zurück, weil meine Freundin Sie liebte. Die Aussicht auf das große Vermögen reizte die Gute nicht; sie hat nicht einen Augenblick geschwankt, als Sie, mein Herr, sie um ihre Hand baten. Ich will die Freundin völlig recht fertigen ... der Vetter ist noch vor Philippinen gestorben. — Wie, Lorenz ist todt? — Wissen Sie es nicht? — Ich habe mich grundsätzlich um die fernen Ver wandten nicht gekümmert. — Der Vetter ist todt; er würde sicherlich fein enormes Vermögen Philippinen testirt haben, wenn diese ihm ihre Gunst geschenkt hätte. Grollend auf die Arme ist er aus der Welt geschieden und sein Reichthum ist in fremde Hände ubergegangen. Verzeihen Sie dem Manne, er war stets kränklich und gereizt. fragte^ Haß! bas Porträt meiner Frau zugesendet? nicht so und zur Aufklärung bemerken wir kurz, daß viele Haus besitzer ihre Trottoirs vor Eintritt des ThauwetterS auS freiem Antriebe reinigen, um ihre Keller n. vor dem sehr überflüssigen Wasser zu schütze», daß aber, wenn letztere« geschieht, die Polizei behörde zur Vermeidung der unebenen Trottoirs und der besseren Passage halber den übrigen Hausbesitzern das Reinigen aufgeben mutz. Wir wiederholen wörtlich die betreffende Stelle aus der von der Stadipolizeibehörde wiederholt schon erlassenen Bekannt machung. Sie lautet: Die Hausbesitzer find verbunden, während des Winter- nicht nur die von Zeit zu Zeit aus den vor ihren Häusern und Baustellen gelegenen Trottoirs entstehen den Erhöhungen (Kämme), sondern auch etwa entstandene Vertiefungen zeitig entfernen zu lassen, so daß der Fuhpfad immer eben bleibt. Ebenso haben die Hausbesitzer bei eingctretener Glätte zu streuen und beim Eintritt von Thauwetter den Fußweg in der Länge ihrer Gebäude und Baustellen von Schnee und Eid zu befreien re. — Manche Hausfrauen ziehen e- vor, sei e- au- Bequem- lichkeit oder au- irgend einem anderen Gründe, Asche an höchst feuergefährlichen Orten zu sammeln und später erst, wenn ein ge wisse- Quantum beisammen ist, in das ausgestellte Aschebehältniß zu schütten. Was aber diese unvorsichtige, übrigens strafbare AnsbewahrungSweise für üble Folgen hat, welch großes Unglück au? solcher entspringen kaan, bedenkt man in keiner Weise und mögen deshalb diese Zeilen für etwa Schuldige als Warnung dienen. Unsern geehrten Lesern in Mulda, Lichtenberg, Frauen stein u. s. w. diene zur Nachricht, daß der „Freiberger Anzeiger" jeden Tag mit dem 4 Uhr 52 Min. von hier nach Mulda ab gehenden Bahnznge versandt wird, also am Abende des Ausgabe tages bereits von den dortigen Postanstaltenzu beziehen ist. — Eine von, k. Gesammtministerium erlassene Verordnung sagt: Nachdem durch Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers die seither von der preußischen Bank unter der Unterschrift dcS lönigl. preußischen Hauptbankdirektoriums — und zwar sowohl die in Thalerwährung, als dir in Reichswährung — ausgestellten Banknoten vom 1. Januar 1876 an in allen rechtlichen Be ziehungen als Noten der ReichSbank zu betrachten sein sollen, so findet daS k. sächs. Gesammtministerium für unbedenklich, daß bei denjenigen Staatskassen, welche zeilher schon ermächtigt waren, preußische Banknoten anzunchmen, rücknchtlich der auf mehr als 25 Lhlr. lautenden Thalernoten der königl. preußischen Bank unter denselben Voraussetzungen und Bedingungen wie zeither, hiermit bis auf anderweite Anordnungen sortgesahren wird. — Nicht uninteressant sind folgende Mittheilnngen der geographisch-statistischen Abtheilung des großen General stabs. Ein General kommt im Friedensstande in Deutschland aus 1385 Mann, in Frankreich auf 1315, in Belgien auf 1068, in Oesterreich auf 1360, in Italien auf 1557, in Rußland auf 668 Manu. Ein Stabsoffizier kommt in Deutschland aus 213 Mann, in Frankreich auf 172, in Belgien auf 140, in Oesterreich aus 208, in Italien aus 192 Mann. Im Januar 1874 hatte Preußen inkl. der Kontingente Norddeutschlands (erll. Sachsen), Baden, Hessen, sowie Elsah-Lothringen und für gemeinschaftliche HeereSeinrichlungen: 15,070 Osfizierc, 1316 Aerzte, 125 Auditeure, 217 Geistliche, 3404 VerwaltungSbeamte, 525 Roßärzte. Unter den Offizieren befanden sich 72 Generale der Infanterie, Kavallerie oder GcnerallieutenantS, 152 General majore, 309 Regimentskommandeure oder Stabsoffiziere im Range derselben 1143 Stabsoffiziere, 2897 Hauptleute und Rittmeister, 10,464 Premier- und SekondelieutenantS. Sachsen hat 1159 Osfiziere, 100 Aerzte, 11 Auditeure, 11 Geistliche, 239 Verwaltungsbeamte, 38 Roßärzte, Württemberg: 903 Osfiziere, 77 Aerzle, 9 Auditeure, — Geistliche, 189 Ver waltungsbeamte, 26 Roßärzte. Das Manquement an Unter offizieren in Preußen beträgt noch 4365, aber der Zuwachs von unten herauf hat begonnen, die Kapitulanten haben sich vermehrt. Helbigsdorf zahlte am 1. d. M. in 183 Haushaltungen: 753 Seelen, mithin 42 mehr als 1871. Auf die von der Handels- und Gewerbekammer in Dresden bei den deutschen Zettelbanlen und Landeshauplkasscn gehaltene Umfrage sind bis ans einige wenige Ausnahmen die Rück äußerungen eingegangen. AuS den meisten derselben ist zu er kennen, daß die zur Ausgabe vou Papiergeld Berechtigten ernstlich bemüht sind, das Interesse des Publikums bei der durch Gesetz gebotenen Einziehung und Enlwcrlhung ihrer Noten, soweit nur irgend thunlich, zu wahren. Die Ausstellung fester Schluß termine der Einlösung ist freilich nothwendig, wenn nicht die Durchführung der Markrechnnng und Goldwährung über Gebühr — Ebenfalls ich, Ihre ergebene Dienerin. Ich setzte voraus, daß es Ihnen eine Weihnachtsfreude bereiten würde . . . darum trennte ich mich von dem Bilde, daß mir Philippine vor vier Jahren als Weihnachtsgeschenk übersandte. Dem trauernden Wittwer, so glaubte ich, könne eilt anderer Gegenstand nicht genehm sein. Haßler hielt den Kopf mit beiden Händen. — Ich begreife, ich fasse nicht Alles! rief er. Wäre nur der Brief nicht, der von Liebe spricht! Und auch diesen wollen Sie geschrieben haben ? — Ja, mein Herr! Ich bin es der Ehre meiner tobten Freundin schuldig, daß ich feierlich diese Erklärung abgebe. Fassen Sie bessere Ansichten von Ihrer Gattin, sagte Marie mit bewegter Stimme; sie ist Ihnen treu gewesen bis zum letzten Athemzuge. — Das kostbare Geschmeide, der Brief . . . — Genügt Ihnen mein Ehrenwort nicht? fragte Marie stolz und würdevoll. — Sie sind gut, Sie sind edel, Sie bieten Alles auf, die Schwächen Ihrer Freundin zu verdecken ... geben Sie mir volle Aufklärung über den Brief ... Sie wollen ihn großmüthig auf sich nehmen ... meinen Schmerz hat die Zeit und der Zweifel, den ich leider hegen mußte, gelindert. Wollen Sie, daß ich der Verstorbenen ohne Groll gedenke, so gebeil Sie mir Aufklärung. Ich werde ruhiger sein, wenn ich die Verirrung Philippinens, an die zu glauben ich gezwungen bin, irgend wie entschuldigen kann. Durch Ihren Mund werde ich das reuige Bekenntniß meiner Frau hören, und ein Gebet an ihrem Grabe soll hinaus hinausgeschoben und erschwert werden soll. Auf Grund der von den Zettelbanken und Staatskassen ertheilten Auskünfte ist im Bureau der Handels- und Gewerbekammmer eine Liste der gesammten deutschen Banknoten, sowie deS StaatspapiergeldeS nebst Angabe der EntwerthungStermlne und der sonst maß gebenden Daten ausgearbeitet worden, welche in der auf heute angesetzten Versammlung der Dresdner Kammermitglleder vorge- legt werden soll. Diese Liste wird jedenfalls gedruckt und noch vor dem Weihnachtsfeste dem Publikum zugänglich gemacht werden. Darüber, ob in dieser Angelegenheit zum Schutze deS verkehr» treibenden Publikums noch weitere Maßnahmen ergriffen, insbe sondere, ob von der Kammer eine Jnkaffostelle für daS zur Einlösung aufgerufene Papiergeld auf kurze Zeit errichtet werden' soll, wird sich die Kammer in der erwähnten Sitzung schlüssig machen. In Cossebaude bei Dresden wurde am 20. Dezember früh ein unbekannter Mann schwer verletzt auf dem Bahngleise ausgefunden. Wahrscheinlich hatte derselbe auf einen bereits im Gange befindlichen Zug springen wollen und war dabei unter den Zug gekommen, Dem Manne war ein Bein abgefahren und ein Arm stark beschädigt. Ein an Schwermulh leidender Agent in Leipzig machte gestern Vormittag in eine« Gartengange der großen Funkenburg den Versuch, sich mittelst eines Revolverschuffes in die Brust daS Leben zu nehmen. Man fand ihn daselbst schwer verletzt, aber noch lebend vor und brachte ihn mittelst SiechkorbeS in- Krankenhaus. Bei der Ergänzungswahl im 25. ländlichen Wahlkreise ist der Rittergutsbesitzer Schmidt auf Hainichen (bei Borna) mit einer Majorität von 92 Stimmen zum Abgeordneten der II. Kammer wiedergewählt worden. In Bautzen wurde am 19. aus der Schießwiese hinter der Schießmauer ein Soldat erhängt vorgefunden. Alle Wiederbe lebungsversuche blieben vergeblich. VolkswirHschaftlichts. Die am 15. d. M. stattgefundene Generalversammlung des Hänichcner Steinkohlenbau-VereinS beschloß, auf weitere Schadenansprüche an die Verwaltungsorgane, dir dem Vereine aus der Entweichung de- früheren Direktors Beck er wachsen, zu verzichten, wenn dieselben die KnappschaftSkaffe und den Reservefonds ersetzen. Die Verwaltungsorgane haben sich nämlich bereit erklärt, für diesen Schaden in Höhe von 62,700 Mark auszukommen. Die Muldenthal-Papierfabrik (vorm. Schmidt und Mehnert) zu Freiberg hat in Folge ungünstiger Konjunkturen und lokaler Verhältnisse im 1874—75er Betriebsjahre nur 410,574 Kilo oder 69,337 Kilo Papier mehr als im Vorjahre produzirt. Der in Höhe von 48.032 M. bezifferte GeschästS- gewinn soll zur Konsolidirung de- Unternehmens auf Abschreibungen verwendet «erden. Die Sozietäts-(Waldschlößchen)Bierbr auerei wird gutem Vernehmen nach auf da- Jahr 1874—75 eine 8»roz. Dividende vcrtheilen können. Die Lausitzer Maschinenfabrik »orm. I. F. Petzold in Bautzen hat im 1874—75er Geschäftsjahre keine günstigen Ergebnisse aufzuweisen, waS wesentlich durch di« den hohen ArbeitSlohnkosten gegenüberstehenden herabgedrückten Verkaufs preise veranlaßt worden ist. Außerdem wirkte der anhaltende Mangel an Betriebswasser nachtheilig und traten sonst noch mehr fache unerwartete Verluste ein, so daß einschließlich der erfarder- lichen Abschreibungen und deS Delcrederekomo- ein Gesammtverlust von 33,000 M. ergiebl. An Dampf- und anderen Maschinen, Mühleneinrichtungen, Gußwaaren rr. wurden 411,879 Kilo produzirt und 238,316 M. fakturirt. Von den» auf 150,000 M. nornürten -ypotheken-Darlehn konnten restliche 60,000 M. noch nicht ausgenommen, vielmehr mutzten Banquierkredite in Anspruch genommen «erden. Bilanz 822,012 M., Gewinn- und Verlustkonto 51,790 Mark. London, 20. Dezember. (Tel.) Die Abendblätter melden die Zahlungseinstellung der Firma Lawton und Head, indisches Haus, hier, Queen Victoria Street. Die Passiva werden auf 190,000 Psd. Sterl, angegeben, doch sollen die vorhandenen Aktiva, wie es heißt, beträchtlich sein. ihr meine Verzeihung ankündigen. Können Tie es, so vermitteln Sie diese traurige Angelegenheit ... geben Sie mir den Glauben an Philippinen, an die Frauen überhaupt zurück! Marie nahm ihren Platz wieder ein. - Mein Herr, sagte sie mit dem Takte der feingebil- deten Dame, ich kann jeden Zweifel aus Ihrer Seele ver scheuchen, ich kann es, wenn Sie mich unterstützen wollen. Sie zweifeln an Philippinen, Sie zweifeln an den Frauen überhaupt ... es sind dies Gründe, die meine Bedenken, mich Ihnen rückhaltslos mitzutheilen, aufheben. Aber mehr noch, Herr Haßler ... Sie haben sich mit meinem Ehren worte nicht begnügt. — Verzeihung . . . — Lernen Sie besser von uns Frauen denken! Wir lassen nur dann die Schätze unseres Herzens an daS Licht treten, wenn man gewaltsam den einhüllenden Schleier zerreißt, wenn wir es nicht verhindern können. In diesem Falle stehe ich, und Sie werden meine Stellung zu wür digen wissen, vollkommen zu würdigen wissen, nachdem Sie mich gehört haben. Zuvor aber wende ich mich an den Mann, an den Wittwer meiner Freundin, die das Ge heimniß, dessen Enthüllung sie und mich zu Ehren bringen soll, mit sich in das Grab genommen hat Ich betone es, Philippine weiß Alles, was Sie jetzt hören werden. Ihr Geist umschwebt uns an diesem heiligen Abend, und sie wird mir verzeihen, wenn sie hört, daß ich den Verdacht einer perfiden Vermittlerin von mir abwälze. Zuvor ver lange ich ein Versprechen von Ihnen. (Forts, folgt.)