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Tagesschau. Freiberg, 15. August. Die Rede des preußischen UnterrichtSminifters, Herrn v. Puttkimer, in Köslin bei Einweihung des dor tigen neuen Gymnasiums giebt der Preffe im Nachbarlande viel Stoff zu Betrachtungen. Der eigentliche Hergang der Sache ist folgender: Als beim Festmahl der erste Toast auf den Kaiser verklungen, erhob sich der Provinzialschul- rath Herr Wehrmann und sprach etwa Folgende-: „Einem Manne, der durch seine seltene Energie und seinen fak un fehlbaren Scharfblick höchst Bedeutendes auf dem Gebiete de- Schulwesen- geleistet, find wir zu tiefstem Danke ver pflichtet, dieser Mann ist der ehemalige Kultusminister Herr Dr. Falk." Nach einer Aufzählung der Verdienste Falks um da- Schulwesen fuhr der Redner fort: „Doch auch dem neuen Herrn Kultusminister find wir zu leb haftem Danke verpflichtet; — (hier folgte eine Aufzählung der durch Herrn v. Puttkamer verfügten Geldbewilligungen zu Schulzwecken verfchiedenster Art, für welche im Ganze« 28000 Mark angewiesen find) — also auch ihm gilt es, unsere Dankbarkeit zu beweisen, Herr v. Puttkamer lebe hoch!" — Hierauf ergriff Herr v. Puttkamer daS Wort zu folgender Rede: „Ich muß, auf die Wort» meines Herrn Vorredners zurückkommend, den Dank ablehnen. Nicht ich, sondern Herr Or. Falk hatte alle jene Anordnungen bereits ge troffen; ich hatte nichts weiter zu thun, als meinen Namen zu unterzeichnen. Ich schätze Herrn vr. Falk ; er ist ein strebsamer, begabter Mann, aber ich muß es von vornherein bemerken, daß ich nicht auf dem Standpunkte meines Herrn Vorgängers im Amte stehe, daß ich nicht mit seinen politischen und nicht mit seinen religiösen Ansichten über einstimme Erwarten Sie von mir nicht zu viel! Mit demselben Pflichtgefühle, das unseren kaiserlichen Herrn beseelt, werde ich mein Amt verwalten und es nieder legen, wenn ich mit Denen, die mich dazu berufen, mit meinem Kaiser und dem Fürsten Bismarck, nicht mehr im Einvernehmen sein sollte." Soweit Herr v. Puttkamer. Seine Rede schloß ohne Toast und wurde von der Festversammlung mit etwas be- klomwemm Beifall ausgenommen. Die B-Völkerunq Kös lins ist durchweg gemäßigt liberal, und der angesehenste Theil der Bürgerschait, Beamte, Kaufleute, Aerzte, Rechts anwälte, Pfarrer u. s. w. waren bei dem Diner zugegen. Der angeblich bevorstehende Rücktritt des Grafen Andraffy würde vom Standpunkte der deutschen I nte - ressen gewiß zu beklagen sein. Gerade die Persönlichkeit des Grasen hat wesentlich zu der Aussöhnung zwischen dem neuen Deutschland und Oesterreich beigetragen. Ein klastisches Zeugniß hiefür besitzen wir in einer Aeußerung des Fürsten Bismarck, welche im Reichstage am 19. Febr. 1878 gefallen ist Die fragliche Aeußerung lautet: „Unsere Beziehungen zu Oesterreich find die der Gegenseitigkeit, voller Offenheit und des gegenseitigen Vertrauens, was eine große Seltenheit ist, namentlich nach den Vorgängen aus Zeiten, wo andere Parteien in Oesterreich noch mächtiger Warr», als sie dies heute find. Nicht blos von Monarch zu Monarch, nicht blos von Regierung zu Regierung — nein, ich stehe persönlich mit dem Grafen Andraffy zu meiner Freude und zu meiner Ehre in demjenigen freund schaftlichen Berhältniß, welches ihm die Möglichkeit giebt, mir jede Frage, die er für notwendig hält im Interesse Oesterreichs. offen zu stellen und er hat die Ueberzeugung, daß ich ihm die Wahrheit antworte, und ich habe die Ueber zeugung, daß er mir die Wahrheit über Oesterreichs Ab sichten sagt In den früheren Zeiten, die dem Herrn Vorredner (Windthorst-Meppen) gefallen mögen, war es anders; da habe ich österreichische Kollegen im Bunde mir gegenüber gehabt, denen habe ich gesagt: es ist mir gleich- giltig, ob Sie reden, oder ob der Wind durch den Schorn stein geht, ich glaube kein Wort von dem, was Sie sagen." Kaiser Wilhelm ist gestern Nachmittag 5 Uhr zu Wagen von Großbeeren kommend, wohlbehalten in Babelsberg ein getroffen. Se. Majestät wurde bei der Ankunft von den kronprinzlichen Herrschaften und deren Kindern, von dem Prinzen Karl und von dem Erbprinzen und der Frau Erb prinzessin von Meiningen begrüßt. — Prinz Wilhelm von Preußen wohnte gestern Vormittag dem anläßlich der Säkularfeier des Gymnasiums in Kassel stattzehabten Fest- gottesdienste, sowie dem sich daran schließenden Schulakte bei. Bei dem letzteren sprach der Prinz seine Freude da rüber aus, daß er der Anstalt persönlich seine Glückwünsche >abe darbringen können und überreichte sodann die dem Direktor Vogt und dem Oberlehrer Riedel vom Kaiser ver liehenen Ordensauszeichnungen. Sodann trat der Prinz die Weiterreise nach Potsdam an. Der Fürst von Waldeck und der Prinz Alexander von Hessen haben der Festfeier des Gymnasiums ebenfalls persönlich beigewohnt. Auch in Oesterreich sind jetzt die Würfel zu Gunsten der Konservativen gefallen, denn das Kabinet Ta affe bedeutet einen vollständigen Systemwechsel. Mehr als in «dem anderen Staate hat sich in Oesterreich der Gegensatz zwischen der rechtshistorischen Auffassung und der modernen Anichauung vom Staate lebendig erwiesen. Da ist es immer, als sehe man die Eimer auf und nieder schweben, und steigt der eine Eimer, so muß der andere sinken. Diese beiden Systeme stehen in der Verfassungsgeichichte neben einander wie Doppelsterne, von welchen immer nur einer siuchten kann. Der Streit ist ein alter ; das zurückgetretene Ministerium suchte bei der Interpretation der Verfassung doch nur die Traditionen Schmerlings zu verwirklichen, allerdings wie dies der Dualismus nothwendig machte, mit Beschränkung dieser Traditionen auf ZiSleithanien. Nun steigt wieder einmal der andere Eimer in die Höhe, es siegt die Politik, welche den Ausgleich mit den Czechen und auf diesem Wege den inneren Frieden an strebt. Man kann die Ueberzeugung haben, daß Graf Taaffe stets bemüht sein wird, strenge auf dem Rechts- boden zu bleiben, daß er nur mit Zustimmung der Reichs raths-Majorität seine Aenderungen staatsrechtlicher Ver hältnisse ins Werk setzen wird. Aber andererseits ist es auch keineswegs gewiß, daß das Vorhaben des Grafen Taaste gelingen wird; mehr noch als die Opposition der Deutschen kann die Ungenügsamkeil der Czechen, önnen die kühnen Ansprüche der Polen seinen Bemü ¬ hungen gefährlich werden. Und wenn Graf Taaffe schei tert, dann kommt die bedenkliche Frage, wer sein Nachfolger werden wird und für welches System er der Vorläufer geworden ist. Man kann also recht wohl die logische Noth wendigkeit des jetzt sich Vollziehenden anerkennen, man kann, frei von aller Leidenschaft, die Bestrebungen d«r Grafen Taaffe in gerechter Weise beurtheilen, man kann lebhaft den inneren Frieden wünschen und dennoch ist eS unmöglich, sich der Bedenken hinsichtlich der Zukunft zu entschlagen. — In Serajewo sind zufolge amtlicher Er hebungen 1476 Häuser abgebrannt und 146 Soldaten ver unglückt, der Werth-Verlust wird bis SO Millionen geschätzt. Ein Theil der durch den Brand betroffene» österreichischen Unterthanen kehrt in die Heimath zurück. Nach Meldungen itatieuischer Blätter hätten die Aerzte dem Papste angerathen, dm Sommer in Perugia zuzubringen. Der Papst habe deshalb die KardinalSkongregatiou um ihre Ansicht befragt. — Wie die „Agenzia Stefani" wissen will, hätte, da der deutsch-italienische Handelsvertrag mit Ende des Jahres «bläust, die italienische Regierung mit der deutschen Verhandlungen eingeleitet, bei denm es sich hauptsächlich um die Einfuhrzölle auf italienische Sckerbau- produkte handelt. In Frankreich hat das amtliche Blatt jetzt das neue Gesetz zur Errichtung von Seminarien für Volksschullehrer und Lehrerinnen veröffentlicht. Im Prinzip soll jede- De partement, und zwar binnen vier Jahren, mit je einem solchen Seminar versehen sein: doch kann der Präsident der Republik ausnahmsweise gestatten, daß zwei benachbarte Departements sich zur Gründung und zum Unterhalt ge meinsamer Anstalten dieser Art zusammenthun. Die Kosten fallen den Departements zur Last, welche dafür aus der vor einiger Zeit errichteten allgemeinen Schulkaffe auf 31 Jahr« Vorschuß nehmen können. Die neuesten Aufhetzungen einiger russischer Blätter gegen Deutschland und den Leiter der deutschen Politik waren veranlaßt worden durch einen Artikel der Times, in welchem es unter Anerkennung des von dem Fürsten Bismarck auf den Verlauf der Derhandlunpen des Berliner Kongresses geübten Einflusses heißt: „Es ist beachtenS- werth, daß, so enge auch seit einem halben Jahrhundert die Beziehungen zwischen Rußland und Preußen gewesen sind, doch, so oft während dieser Verhandlungen ein be stimmter Gegensatz zwischen den Ansprüchen der westlichen Mächte und Rußlands im Orient hervorgetreten ist, Deutsch land unter dem Einfluß des Fürsten Bismarck schließlich den Ausschlag zu Gunsten des Westens gegeben hat." Dieser letzte Satz, bemerkt dagegen die Norddeutsche Allge meine Zeitung, stehe mit den Thatsachen und den Kongreß- Verhandlungen in dem flagrantesten Widerspruch. ES bleibe nur die Annahme übrig, daß der Verfasser des Artikels keine Ahnung von den Kongreßverhandlungen habe, oder daß er es als Engländer den Interessen seines Lande- entsprechend finde, zwischen Rußland und Deutschland zu Hetzen. Auf dem Throne. Roman von Clarissa Lohde. (66. Fortsetzung.) Bei der überaus großen Zahl von Anhängern, welche die Pattei deS AbbS v Eichgeld vorzüglich in den unge bildeten Klaffen besaß, mußte diese Ausficht auf Erfolg wachsen, wenn der König, an dem man seiner humanen Tugenden wegen auch in diesen Klaffen mit Liebt hing, sich hinreißen ließ, Etwas zu thun, was ihn dieser Liebe verlustig machte. Schon war durch sein Verhältniß zu Franziska diese Liebe erschüttert worden. Es galt jetzt, ihn vor fernerer Unbesonnenheit zu hüten, auf die seine Feind« voll Schadtnftrude hofften. — Mit wahrer Herzens angst beobachteten daher die Getreuen ihren Königs der in gewohnter Verschlossenheit Keinem unter ihnen einen Ein blick in sein Inneres gestattete. Aus seinem ganzen Wesen sprach aber so deutlich das tiefe Leid, unter dem er litt, daß ihnen kein Zweifel mehr über die Kraft und Stärke seiner Gefühle für Franziska bleiben konnte. Schon beriech man, ob es unter diesen Umständen nicht durch die Klug- heit geboten sei, der Neigung des Königs eine Konzession zu machen. Jede Opposition mußte den König bei seinem jetzigen Gemüthszustande nur »ehr zum Widerstande reizen, während rechtzeitiges Nachgeben ihn vielleicht am ersten veranlassen konnte, dem wohlüberlegten Rache der Freunde ei» williges Ohr zu leihen. Vielleicht gelang es ihren Be mühungen, des Königs Glück vor den Augen der Welt zu verbergen und ihm in stiller Geborgenheit den Genuß desselben zu sichern. In all' diese Erwägungen und Pläne hinein fiel, Alles wieder über den Hamen werfend, die Nachricht von deS Königs plötzlicher Abreise nach dem Seeschloffe. Niemand hatte von derselben eine Ahnung gehabt, selbst nicht die Königin, die in den letzten Tagen sich besonders liebevoll ihrem Sohne gegenüber gezeigt, ja ihm selbst einen Besuch in seinem Schlöffe gemacht hätte, um ihm persönlich ihre Theilnahme über die letzten unangenehmen Ereignisse aus zudrücken. Von den Gegnern der hohen Frau wurde dieses liebenswürdige Entgegenkommen allerdings nur als ein Akt kluger Vorsicht bezeichnet, der jeden Verdacht einer Antheilnahme an d^m Komplot von ihr ablenken sollte. Der König hatte mit gebührender Hochachtung dieses Zeichen mütterlicher L ebe entqegengenommen und noch am Abend vor seiner Abreise der Königin einen Gegenbesuch gemacht, bei welcher Gelegenheit die hohe Frau an dem Sohne eine ungewöhnliche Erregtheit und Unruhe bemerkt haben wollte. Der König war nur in Begleitung seines Kammer dieners abgereist und batte zurückgelaffen, daß er in weni gen Ta^en zurückkehren werde. Dennoch erregte dies« Nachricht, da bekannt war, daß di« L-ternau sich im See schloffe aufhalte, unter des Königs Anhängern allgemeinen Schrecken, während dessen Feinde in Vorahnung ihres Tri umphes sich heimlich vergnügt die Hände rieben. — Ein mal wieder in der Nähe der gefährlichen Schönen — so meinte man — würde der junge Monarch, seiner Leiden schaft folgend, aller Klugheit vergessen — ja man raunte sich behutsam zwar, aber doch mit dem Zweck der Verbrei tung, das Gerücht in die Ohren, der König beabsichtige im Seeschloffe sich mit der Sternau im Stillen trauen zu lassen, um dann nach vollendeter That dem Willen des Volkes Trotz bietend, sie als seine Gattin in die Hauptstadt zurückzuführen. Niemand ahnte, daß der König, obwohl er ähnliche Pläne, wie wir wissen, bereits in sich erwogen, doch in diesem Moment von ganz anderen Sorgen und Zweifeln erfüllt war, die ihn aus der Residenz fortgetrieben, um mit eigenen Augen zu schauen, wie es im Seeschloffe stand. Der König hatte durch das Hofmarschallamt die Nachricht von dem Tode des Kastellans Sternau erhalten — kein Wort von Franziska selbst. Sogleich war ein Telegramm als Zeichen des Beileids nach dem Seeschloffe abgesandt worden, dem der König einen längeren Brief an die Ge liebte voll der Versicherungen seiner innigen Theilnahme und unveränderlichen Liebe hatte folgen lassen. „Wenn ich nicht sogleich selbst zu Dir eile," so hatte er geschrieben, „um Dir in dieser schweren Zett zur Seite zu stehen, meine süße Franziska, so weißt Du, daß ich nur der Nothwendigkeit folge, welche mir die Rücksicht für Dich auferlegt, den Schmerzen dieser Stunden nicht noch die Bitterkeit böswilligen Geschwätzes hinzuzufügen. Sobald die Beerdigung Deines guten Vaters, den ich so gern noch um seinen Segen für unsern Herzensbund gebeten, vorüber ist, werde ich Dich durch einen sicheren Boten in eine ländliche Zurückgezogenheit leiten lassen, die ich für Dich ausgesucht habe, und in welcher ich Dich, ohne beobachtet zu werden, werde sehen können." Auch auf dieses Schreiben war keine Antwort erfolgt. Immer räthselhafter wurde dem Könige dieses Schweigen, immer ahnungsvoller wuchs die Furcht in seiner Seele empor, Franziska könne unter der Macht des Schmerzes erliegen, vielleicht gar bedenklich erkrankt sein, und er weile fern und sei außer Stande, die Geliebte durch die Kraft seiner Liebe aufzurichlen, ja sie dem Tode streitig zu machen, wenn dieser so grausam sein sollte, seine kalte Hand nach so viel Jugend und Schönheit auszustrecken. Die Nachricht, daß die Konteffa Mario und der Jäger Burdach gleichfalls am Bergsee weilten, diente nur dazu, des Königs Unruhe noch zu steigern. Er sah Franziska von Feinden umringt, verzweifelt, einsam, sehnsüchtig nach ihm verlangend und doch in ängstlicher Scheu nicht wagend, ihn Herbeizurusen. Was konnte, was durste ihn da noch zurückhalten, zu ihr zu eilen, selbst auf die Gefahr hin, einen Schritt zu thun, den man in der Welt im gegen wärtigen Augenblick als einen unklugen bezeichnen würde? Können da die Erwägungen der Klugheit, die Anforde rungen des eigenen Interesses, selbst wenn dieses Interesse einen Königsthron betrifft, noch milsprechen, wenn da- Theuerste bedroht ist, wenn das Leben des geliebtesten Wesens auf Erden auf dem Spiele steht? Fest entschlossen, keinen Einwendungen, und wenn sie auch von der wohl wollendsten Seite kämen, Gehör zu geben, führte der König ganz in der Stille seine Absicht aus, ohne irgend Jeman den vorher von derselben zu unterrichten. Es war der Tag nach der Beerdigung des Kastellans, an welchem der König sich auf den Weg begab. Schon unterwegs, an der letzten Bahnstation, von der aus der König sein« Dampsyacht zur Fahrt über den See benutzen wollte, erhielt er durch einen dort anwesenden Polizeibe amten die Mittheilung von des Leibjägers jähem Ende. Er beklagte den Tod dieses Treulosen nicht; aber dennoch berührte ihn die erhaltene Nachricht unangenehm, sie er schien ihm wie der erste Schatten, der vom Seeschloffe au- auf seinen Weg fiel; was würde noch kommen? — Der König wagte nicht, nach Franziska zu fragen, und wenn er auch gefragt, hätte ihm hier Niemand etwas Bestimmte- über sie sagen können. Sie war von einigen Bewohner« des Ortes, die zu dem Begräbniß deS Kastellans herüber- gefahren, bei demselben gesehen worden — mehr wußte man nicht von ihr. Mit klopfendem Herzen sah der König nach kurzer Fahrt die Thürme seines SeeschloffeS über den grünen Wassern des See's sich erheben. — Wie freundlich und schön lag es da! — vom Blau deS Himmels umsäumt — von der Blüthenpracht des Frühlings umwoben — ein Ott voll heiterer Lieblichkeit, wie geschaffen zum seligen Träumen im Anne der Liebe und deS Glücks! — Und doch, wie viel Trauer mochte sich während der letzten Tage in seinen Mauern verborgen haben, wie viel Thränen deS Schmerzes mochten von ihr an dem Sarge des Manne- vergossen sein, den man am Tage vorher, wie der König vernommen, zur letzten Ruhestatt geleitet hatte? — Von Minute zu Minute wuchs des Königs Unruhe — endlich, als das Schiff längs des Parkes der Landungsbrücke zu steuerte, verließ er, der brennenden Sonne nicht achtend, das schützend« Zeltdach - und dicht an das Bugspriet tretend, ließ er in fieberhafter Spannung den Blick über die breiten, kiesbestreuten Wege gleiten, die gleich sonnigen Linien durch das Grün der Bäume sich wanden; — über all glaubte er Franziska's Gestalt zu erspähen — fi« auf einem ihrer Lieblingsplätze zu entdecken. (Fors. folgt.)