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und Tageblatt. 31. Jahrgang. Freitag, dm 25. April. Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden zn Freiberg nnd Brand. Verantwortlicher Redakteur Julins Braun in Freiberg. -A « a Erscheint jaden Wochentag Abends 6 Uhr für den andrim Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 25 Pf., v 717. zweimonatlich 1M. 50 Pf. u. einmonatl. 75 Pf. Inserate werdm bis Vormittags 11 Uhr angcnom- a men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile 1 oder deren Raum 15 Pfennige. » v. Abonnements aus de» «»Ä ibeigestanden, gefaßt und nachdem Grundsätze„Mitgefangen, und hat sogar, einen bloßen Helfershelfer der dortigen Wucherer-Sippschaft, der denselben mit Rath und That eines Statthalters mit dem erforderlichen Hofstaat lieber zwei Oberpräsidenten von dem Schlage des Herrn von Möller in der Metropole des Reichslandes residtren sehen möchten. Ob alle diese Fragen bereits ihre Antwort ge funden haben werden, wenn den Straßburgern im Spät sommer dieses Jahres die Ehre und Freude eines Kaiser- besuchs zu Theil wird, muß abgewartet werden. Aus Anlaß der großen Manöver soll Kaiser Wilhelm in der mitgehangen", gleichfalls hinter Schloß und Riegel gebracht. Es ist das ein Geschäftsmann, der sogar den Titel eines Doctor juris führte, sich aber bereits in seinem früheren Wirkungskreise seines Amtes und Titels der Art unwürdig seiner Beträge; Leipzig bringt 1950, Chemnitz 1150, Dres den 940 Mk. auf, Stollberg immer noch 66 Mk., während Städte wie Zwickau, Glauchau, Bautzen, Zittau in den .wunderschönen Stadt" selbst sein Hauptquartier nehmen. Listen der Gesellschaft durch ihre völlige Abwesenheit glän- betheiligen (es sind dies nach der Mitgliederzahl geordnet: Chemnitz. Dresden, Leipzig, Freiberg, Plauen, Meerane, Markneukirchen, Stollberg; die Zahl der Mitglieder fällt von 307 bis auf 17), nimmt Freiberg die vierte Stelle ein sowohl nach der Zahl seiner Mitglieder wie der Höhe Das österreichische Kaiserpaar begeht heute eine schöne, erhebende Familienfeier. Am 24. April sind 25 Jahre verfloßen seit der Vermählung des Kaisers Franz Joseph mit der Kaiserin Elisabeth, der Tochter des Herzogs Maxi milian Joseph in Baiern. Das hohe Paar blickt an seinem Ehrentage auf ein Vierleljahrhundert reinen häuslichen Glückes zurück. Drei Kinder sind der Ehe entsproßen. Di» älteste Tochter, die Erzherzogin Gisela, ist vermählt mit dem Prinzen Leopold von Baiern; auf den hochbe gabten Kronprinzen Rudolph schauen uüt dem Kaiser die Völker des Kaiserstaats mit Liebe und Vertrauen, und mit dem dankbaren Rückblick auf die Vergangenheit verbindet sich ein hoffnungsvoller Ausblick in die Zukunft. Aber die Jubelfeier ist mehr als ein Familienfest, sie gestaltet sich die Amtsrichter nach Einführung der neuen deutschen Justiz- den dentsäien Neickülanden von der ihnen durch die Zivil-Prozeßordnung den oen oeuislyen NeilManoeN. reichsländischen Winkel-Advokaten gegenüber eingeräumten Die elsaß-lothringischen Verfaßungswehen sind nochIRögnitz einen möglichst ausgedehnten Gebrauch werden immer nicht beendigt und neben denselben laßen allerlei I machen müßen. Personalfragen, ebenso wie die Hoffnungen und Befürch-I Kr die Monate Mai «n» Juni werde» von sSmmtliche» Postaustatten wie von der Einziehung einiger überflüssiger Bezirks-Präsidien, womit bis 31. März — noch günstigere Erfolge aufzuweisen hat man in Colmar gelegentlich der Versetzung des Herrn von Mr unsere Bertreterschaft, als alle vorangehenden seit b--« -imn Ankng gemach! A-üMg-n «mahmm Personalien sind vorlausig glerchgiltig, auch sind sie noch I Summe 460 Mark am 5. April an die Kaßenverwaltung nicht ganz gelöst, und die bezüglichen Kombinationen der in Bremen eingeschickt worden sind; die Rechnung über reichsländischen Prehpropheten erscheinen einfach aus der Ausgaben und Einnahmen nebst den Belegen haben Herr n„st a»griffe«. Sparkaßenverwalter Bousson und Herr Buchhändler r « -r - n-rc -r - Greul zu prüfen die Güte gehabt und die Richtigkeit des Es gtebt in den antonomisiischen Kreisen des Elsaßes ^ünen Rechnungswerkes bescheinigt. In den beiden Vor ökonomische Leute, welche die ganze Statthalterfrage nur! jähren sind nur 418 und 435 Mark abgeschtckt worden, als eine reine Ftnanzangelegenhett ansehen, und statt Die Mitgliederzahl hat trotz vielfacher Veränderung sich stetig auf der Höhe zwischen 160—170 gehalten. Unter den acht sächsischen Städten, die sich an der guten Sache «mm»-»«»- M-rk s« Kd. idn -m- d„l,m Sm» -M-M angenommen. § * ^'" stoßen. Leider hat das gewerbsmäßige Verhandeln vor - .... Gericht ohne Titel und Beruf dazu in den Reichslanden LXPVUllIVN I seit der Annexion eine auffallende Ausdehnung genommen, ÜV8 „k'fvidvl'gv!'^NlvigvN U. ^LgkblLll." zum großen Schaden der prozeßführenden Parteien, so daß Das werden herrliche Feste werden, auf die sich Straßburgs zen. Wir können uns des Ehrenplatzes, den unsere im Bürgerschaft aus mehr als einem Grunde freuen kann Ganzen doch nicht wohlhabende Stadt etnnimmt, mit vollem Rechte freuen, und dürfen wohl hoffen, daß die Die alte Stadtumwallung finkt nach und nach m Schutt die der Tod oder Wegzug in die Reihen unserer und Asch», und der neue Mall mit seinen zahlreichen Mtglieder reißt (ausgetreten aus anderen, uns un- Bauten, Erkern und Thürmchen erscheint dem unkundigen bekannten, Gründen sind seit Bestehen der Bertreterschaft Auge von den jetzigen Stadtthoreu aus fast wie eine nur zwei noch hier lebende Personen), immer ausgefüllt Md-!-, am ,-MM HMMt lich Achm«. du-« »» , offen haben, wo es edle, gemeinnützige, patriotische Unter- An den innerpolitischen und gewerblichen Angelegenheiten I nehmungen zu unterstützen gilt ; ist ja doch auch das Opfer, des Reichs nimmt man inzwischen in weiten Kreisen des das für diese Sache zu bringen ist, verhältnißmäßig klein, Elsaßes lebhaften Antheil. Während man im Reichstage schon mit 1'/, Mark Beitrag wird man Mitglied; die noch nicht mit sich einig ist, in welcher Weise man den Mie der an m . l. - r n -Q I Von >866 bls I. Jan. 1879 sind durch die Rettungsböte Wucherern von Profession zu Leibe gehen soll, ist in längs der Ostsee- u. Nordseeküste errichteten Stationen Straßburg das Terrain binnen kurzer Frist durch das (jetzt 72) nicht weniger als 1033 Personen von energische Vorgehen der Kriminal-Justiz auf Grund der sicherem Untergang gerettet worden; wie viel Thränen, älteren französischenWuchergesetzgebungvondiesenSchmarotzer- wie viel Noth ist dadurch den Angehörigen erspart wordenl pflanzen der modernen Gesellschaft ganz gründlich gesäubert "Das Jahr l878, so heißt es in dem letzten Bericht, ist WE-. E.W- -A h»- d!.s« -,.-°!h«mU^ Menschenfreunde haben jetzt hinter kühlen Mauern Zeit brüchiger eine so niedrige Zahl an Seeunfällen auf, wie und Muße genug, über die zweifelhaften Wohlthaten, das verfloßene, welches seinen Grund mit darin hat, daß welche sie zahlungsunfähigen Schuldnern durch wucherische der schlechten Frachten halber ein großer Theil der Schiffe Darlehen geleistet haben, ernstlich Gewißenserforschung zu bereits im Spätsommer ihre Fahrt einstellte; es haben kalt?»- d-r sink,.» baher auch die Stationen der Gesellschaft nur selten Ge- Geldbußen gar mcht zu g-denkeu, ^HM, im Dienste der Humanität lhätig zu sein, j em Einzelnen zu der Gefängnißstrafe als bittere Pille Zg Personen sind im letzten Jahre durch Rettungsstationen zugegeben worden ist. Die Justiz geht aber noch weiter I gerettet und zwar sämmtlich an der Nordsee ; davon 31 durch tettungSböte und 5 durch Raketenapparat und Rettung» .. >oot zusammen. Aber auch 27 Personen haben ihren Tod rn den Wellen gefunden; im Hinblick auf die geringe Zahl von Seeunsällen ein sehr hoher Prozentsatz und schmerzlich berührt es den Leser, wenn sich ihm die Ueberzeugung auf drängt, daß ein Theil dieser Unglücklichen gerettet worden wäre, wenn er das Herankommen der Rettungsböte abge wartet hätte." Wir schließen mit der Hoffnung, daß stch die bisherigen Mitglieder auch im neu begonnenen Verwaltungsjahr oer guten Sache treu beweisen und, wo dies möglich, der Sr- ellschast neue Mitglieder zuführen werden, wie dies im verflossenen Jahr ein neuetngetretener Herr in dankenS- werthester Weife gethan hat. Zeigen wir Binnenländer, daß wir unserer Brüder, die an der fernen Nordküste für das Heil und die Ehre unseres großen Vaterlandes Leben und Gesundheit auf's Spiel setzen, um gefährdete Menschen leben zu retten, nicht vergeßen, daß wir vielmehr die In teressen, welche die Schifffahrt mit dem Binnenverkehr ver binden. als solidarifche unsehen. Prof. vr. Bernhard Richter, Vertreter. (Roßplatz 97 c.) Tagesschau. Freiberg, 24. April. Der Aufenthalt des Kaisers Wilhelm in Wiesbaden dauert voraussichtlich nur bis Ende dieses MonatS; am 1. Mai kehrt der greise Monarch nach Berlin zurück, um der am 2. Mat stattfindenden großen Truppenbesichtigung »eizuwchnen. — Einigt Blätter meldeten, am Sonnabend habe der Bundesrath beschloßen, nicht blos die Trans portkosten, sondern auch die Kosten für Aufstellung, Rei nigung und Instandhaltung der australischen Ausstellungs gegenstände zu übernehmen. Diese Nachricht wird heute fffiziöserseits für irrthümlich erklärt. Der Bundesrath beschloß noch gar nicht über den Kostenpunkt und will demnächst auch nur darüber beschließen, ob der Reichstag um die Bewilligung der Kosten anzugehen sei. Ein bisher gefaßter Bundesrathsbeschluß beschränkt sich aus die Ab endung eines Kommissars zunächst nur für die Sidney'sche Ausstellung, worüber dem Reichstage noch eine Vorlage zugehen wird. — Der Landesausschuß für Elsaß-Loth- ringen nahm gestern in dritter Lesung den Gesetzentwurf, betreffend die Ausführung des Zivilprozeßes, der Konkurs- und Strafprozeßordnung, an. Die Schlußworte des Prä identen Schlumberger sagen nach Aufzählung der erledig ten Berathungsgegenstände, es sei von Neuem der Wunsch nach staatlicher Selbständigkeit Elsaß-Lothringens aus den im Reichstage erfolgten Erklärungen laut geworden. Er hob hervor, daß die Angelegenheit im Wege der Gesetz gebung geregelt werden wird; „wir hoffen, daß die zutreffen den Maßnahmen den Wünschen des Landes entsprechen und bet Neuordnung unser verehrter Oberpräfident berufen sein wird, auch fernerhin dem Lande seine hervorragenden Dienste zu leisten." Der Oberpräfident erwtederte: Ihr» freundlichen Gesinnungen für mich beantworte ich mit dem Danke dafür, daß Sie wirksam halfen, das Reichsland bis zu dieser Etappe seiner eigenen Entwicklung und seiner Rückkehr zum deutschen Mutterland» zuzuführen. Ich füge den Wunsch hinzu, daß Ihre Nachfolger in der neuen Organisation in gleichem Schritt und gleichem Tempo stch dem Ziele nähern mögen, daß Elsaß-Lothringen ein selb ständiger Bundesstaat im deutschen Reiche werden möge. Ich erkläre die sechste Session des Landesausschußes für geschloßen. tungen in gewißen Beamtenkreifen die augenblickliche DeUÜcke GeKAckM KUr RettUNtt Situation als eine sehr peinliche erscheinen. Als That- zur Zerrung fache wird gelten dürfen, daß die Reichslande einen „Statt-1 Schiffbrüchiger. Halter" bekommen mag der nun v. Manteuffel oder Gras ^en Herren und Frauen Mitgliedern der G-sellscha Stolberg heißen. Logische Konsequenz davon ist jedenfalls wird es erfreulich sein zu hören, daß das abgelaufene Ver der Abgang des Oberpräsidenten. Fernere Thatsache: waltungsjahr 1878/79 — die Jahre laufen vom 1. April