Volltext Seite (XML)
und Tageblatt Amtsblatt für die könialiche» und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. ^203. 187« Freitag, den 1. Schtemder. Inserate werden bi» Bor mittag» 11 Uhr für nächste Nr. ange nommen u. die ge spaltene Zeile »der deren Raum mit 18 Pf. berechnet. Inserate find stet» an die Expedition. Frotscher'sche Buch handlung, zu sende«. WFmliergerÄMger vr. Leidesdorf nbir Liilkn Murad wie durch Absendung der Flotte nach der Besika-Bai habe ändern. Anknüpsend an die vorstehend ihn danieder. Ec murmelte, als er davon zuerst vernahm, ,Unter dem heuchlerischen Vorwand, Basis zu begründen, auf der er allein begründet werden seit Jahren dasselbe Spiel gespielt und trägt allein die sie sich in der Erlangung von Nachrichten über die von den Türken in Bulgarien verübten Grausamkeiten habe zu Schulden kommen lassen und rügte den Mangel eines raschen und energischen Handelns seitens der englischen Ver treter in der Türkei. Mord, Verstümmlung, Nothzucht, Das englische Ministerium hat also nicht allein eine Schlech tigkeit, sondern auch, waS noch viel schlimmer ist, eine kolossale Dummheit begangen. Die Erbitterung hierüber dere Krankheit ihren normalen Verlauf haben muß und Nach dieser Probe muß man gestehen, daß die Wrener daß dazu die Frist von drei Monaten mir nicht als zu Blätter entweder ihren Lesern sehr wenig Denkkraft zutrauen, niedrig angesetzt erschien. Hat sich bis zu der Zeit die oder selbst keinen Ueberfluß daran besitzen, sonst könnten sie Krankheit nicht gehoben, so sind wir berechtigt, sie für unmöglich Siege bezweifeln, die sie auf derselben Seite noch unheilbar zu erklären. An ein „volirium 'i-cml,n»"I vurch Schilderung oes Kampfplatzes ganz detaillirt beschreiben, ist nicht zu denken. Er wäre dann entweder schon todt Der erwähnte Berichterstatter schließt mit der Bemerkung: oder längst wieder hergestellt. Aber die drei Monate sind „General Tschernajeff Hal schon viele Vorschläge zur Anszeich- unerlätzlich, was auch die hohe Politik dazu sagen mag. nung seiner Ossisiere nach Belgrad geschickt. Auf telegraphischem Ich weiß, daß es hier verschiedene Strömungen gibt, ver-lWege wurden Oberst Kosta Pcotrk und der russische Oberst schiedene Parteien, denen sowohl Heilung wie Heilbarkeit iKomarvff, gegenwärtig Ches des Generalstabs der ver- je nach ihrer Färbung genehm wäre oder nicht. Aber mit I einigten Morava- und Timok-Armee, zu serbischen Generalen meiner HeiikunN läßt sich keine Politik treiben. Ja der! ernannt. Beiden gratulirte der Fürst persönlich zu ihre? Stadl spricht man vom bevorstehenden Thronwechsel. ES! neuen Stellung. Die Majore Gruic und Popovic wurden ist möglich, daß «ich derselbe binnen Kurzem vollzieht. Ob lauf demselben Wege zu Oberstlieutenants ernannt. ES damtt der Tmkei ^eholsen ist, wage ich nicht zu entscheiden.! stehen noch verschiedene Avancements bevor, besonders in -so wett tch den Sultan und fernen Bruder kenne, scheintlden Reihen der russischen Offiziere, welche auher- nnr der Erstere beiweitem vorzuziehen zu sein. Er ist gut-f ordentliche Bravour geze.gt haben." heute auf das Schlachtfeld, um das Terrain, welches so viel Blut gekostet, zu besichtigen. Das Feld war noch mit zahlreichen türkischen Leichen bedeckt; die meisten gehören deil regulären Truppen (Nizams) an, nur eine geringe Zahl, kaum 10 Prozent, waren Redifs. Von Tscherkessen fand man nur etwa dreißig am rechten Morava-Ufer. Diese wilden Truppen sollen, wie es heißt, sehr ungerne in Ge meinschaft mit den Nizams kämpfen. Da die Zahl der Gefallenen sehr groß und auf weites Gebiet verstreut ist, konnte man heute kaum etwas über die Hälfte be graben. Von serbischen Offizieren, welche die ganze Zeit auf dem Schlachtfelde waren, (wie wäre dies möglich, wenn die Türken Sieger blieben?) wird die Zahl der gefallenen Der Engländer muß einsehen, daß Untreue ihren I herzig, abendländischen Einflüssen zugänglich und nicht ohne eigenen Herrn schlägt, daß Englands Machtstellung viel Verstand, während Abdul Hamid zu sehr vousich bester gewahrt worden wäre, wenn England statt Völker- genommen ist, um einstweilen für einen guten m.n-. zukünftigen Herrscher gelten zu können. Doch dies sind nicht mörderische Sonderpolitlk zu treiben, sich den Bestre-^^ne Sachen. Mir lag es ob, die Heilbarkeit festzustellen; bungen der übrigen Mächte angeschlossen hätte, jch habe sie, wie oben, präzisirt. Was die jetzige äußerliche Dann wären Vasallenstaaten unter türkischer Oberhoheit körperliche Beschaffenheit Murad's anbetrifft, so ist sie sehr so ward ich herbeigerufen". undzwanzig Geschützen schweren Kalibers ausgerüstet war, , „Bei meiner Ankunft ließ ich im Palaste aller zur Ec- los. Sie kamen etwa hundert Meter vor die Schanze und kann, dn Basis geordneter Rechtszustände'der Beobachtung nothwendigen Vorkehrungen mußten aus dieser Entfernung dreimal unter dem Regen - - - - - — - u v e>treffm und beschäftigte mich mehrere Tage lang in völliger von Kugeln und Kartätschen retirrren. (Aber nach dem ...... c , Abgeschlossenheit von dec Außenwelt ausschließlich mit dem Lügen-Telegramm aus Konstantinopel erbeuteten ja die Schuld der furchtbaren Zustände, wie sie m den Donau- unr vorgelegten Probleme. Das Resultat meiner Be l Türken eine Schanze nach der anderen.) Hier lagen die Provinzen bestehen. Diesmal aber gelang das alte Spiel obachtungen ist Ihnen mit dem Schlußsätze des veröffent-1 Leichen auch haufenweise beisammen. In der Schanze be- nicht, die Schuld des jüngsten furchtbaren Blutbades. Mit lichten Bulletins bekannt geworden. Daß man nicht das sand sich die Brigade deS Belgrader Kreises unter dem allem seinem Treiben erreichte England nur das Gegen- ^n die Oeffentlichkeit gebracht, begreife ich nicht, da Kommando des Bruders des gewesenen Kriegsministers 's M'.k es Nickls enthielt, was dem Publikum hätte vorenthalten Pcotic Der junge Hauptmann Ziwan Prvlic blleb auf tgeft von dem, was es anstrebte, und schuf aus dem Auf- werden sollen. Ich will Ihnen nicht die Details über des dem Platze; eine türkische Kugel ging ihm durch den Kopf, stand einer einzigen Provinz einen allgemeinen Aufstand, Sultans Befinden, die Zahl seiner Stuhlgänge u. s. w An dieser Stelle wurden no o zwei andere tüchtige Offiziere der die Türken aus Europa hinauszuwerfen droht. Hätte angeben. Ich kann Ihnen nur sagen, daß ich eine Heilung verwundet. Die Belgrader Brigade hat aber auch in ihrem England sich ehrlich den Bestrebungen der für möglich erachte, daß diese Heilung aber wie jede an- Widerstande Großes geleistet." anderenMächteangeschlossen, so würde der Auf- > d»e Krankheit ihren normalen Verlauf haben muß und, Nach dieser Probe muß man gestehen, day die Wiener stand in Herstellung garantirter Rechtszustände, in einer unter dem Schutz der europäischen Mächte stehenden Re form geendet haben. Statt dessen verlangte es, die Mächte sollten sich mit den hohlen Reformversprechungen begnügen, wie sie die Pforte schon so oft gebrochen, mit anderen Worten, es suchte die Provinzen wieder wehrlos der tür kischen Slavenpeitsche zu überliefern. Dadurch verliert England nun nicht allein seine Macht und seinen Einfluß im Orient, sondern es brandmarkt sich auch selbst mit dem Brandmal des schmachvollsten Verrathes an der Civilisation und der Freiheit, es belastet sich mit dem Unrecht einer verrätherischen Politik vor ganz Europa, und tritt dem Rechtlichkeitsgefühl der eigenen Nation gegenüber. Lin amrrikanisches Vrlheil über die englische Orieulpolttik. Es darf gewiß als ein sehr charakterisches Zeichen zwischen Volk und Negierung in England betrachtet werden, daß, während vom Kabinet aus den Türken jedweder Vorschub geleistet wird, englische Parlamentsmitglieder mit vollen Taschen nach Belgrad reisen, um die Gegner der Türkei zu unterstützen. Auch ist es wohl noch in Erinnerung, welche Vermtheilung die englische Politik unlängst noch i^ im englischen Parlament ihren vollen Ausdruck ge- im Londoner Unterhause fand. Der Deputirte Evelye ^^11. Die Minister standen vor der eigenen Volksver- Ashley war es welcher die Angelegenheit auf's Tap^ brachte. Er warf der Regierung Saumselrgkert vor, welche Handlungen des englischen Unterhauses lautet derselbe fachen, war nicht mehr. Schon der Tod des Oheims warf wie folgt. Es geht doch Nichts über türkische Unverschämtheit! Ein Berichterstatter der „Dtsch.Ztg." hatte am 25. August Münchhausen würde sich im Grabe umdrehen, wenn er eine Audienz bei vr. Leidesdorf in Konstantinopel und wüßte, wie sehr ibn die Türken im Lügen übertreffen, erzählt darüber Folgendes Kommt da gestern ein Regierungstelegramm aus Konstan- . , Den Keim zu der Krankheit des Sultans findet tinopel, welches die Niederlage der Türken vor Alexinatz Brandstiftung und andere Verbrechen, welche die viel ge- Or. Lcidesdorf in dessen Vergangenheit. Wie alle Türken, für erfunden erklärt und gleichzeitig sagt, die türkische schmähten Vandalen entehrt haben würden, konnten unge- mit denen der Doktor bis jetzt in Berührung gekommen, Armee hätte bisher ununterbrochene Erfolge vor scheut unter den Augen der englischen Regierung von den!leidet auch Murad an jener nervösen Erschlaffung,!Alexinatz gehabt und die dortigen Verschanzungen — Türken verübt werden. Daß England dafür verantwort!^ ^er beständige Genuß körperlicher sogar auch ein (warum nicht gleich ein ganz Dutzend?) zu hinterlassen pflegt. Von außen kommende Geschütz — genommen. Da hört denn doch Alles auf! sei, argumentirte der Redner aus der bekannten Weigerung, g^n in Folge dessen entweder wirkungslos! Das Telegramm ist vom 30. August datirt, an welchem dem Berliner Memorandum beizutreten ; denn dadurch, so- vorüber, oder sie packen den Organismus in einem weit Tage die Türken längst bis vor Nisch mrückaeworfen waren. ' ' ' - !ausgedehnter» Maße, als den gewöhnlichen Sterblichen.! Wir sind in der That neugierig, was die durch und durch Die erste außergewöhnliche Ausregung dieser Art war die! türkenfreundlichen österreichischen Blätter zu diesem kolossalen „Unter dem heuchlerischen Vorwand, man müsse die nur die Worte: „Jch habe es verschuldet" und sank türkische Integrität aufrecht halten, hatte das Ministerium säst besinnungslos nieder Sett dieser doppelten Unthat M R°-" d. A B-rb.r-,-n durch die sie die Donaufurstenthümer mederzutreten und! Auge, da die Schauergestalten der Ermordeten beständig deren Rechte zu vernichten beabsichtigte. Englische Kriegs- vor seinem Geiste einherschwanklen. Mit Mühe und Noth I Türken auf 30Ä bis 4000' geschätzt, da"man während der schiffe, englische Transportschiffe, englische Waffen und lag er den Pflichten seiner Stellung ob, ließ sich Freitags Schlacht Hunderte von Wagen mit Leichen und Geldlieserungen standen den Türken zu Gebote, es war Zur Moschee schleppen und empfing oie Besuche seiner und Verwundeten vom Schlachtfelde in der Rich- iaktisck eine Intervention so sckamlos wie sie die nerüde ^^Etiger Minister. Da sich aber sein Zustand beständig tung nach Nisch transp ortiren sah. Auch die . s' ww sie die perfide verzimmerte und die Politik einen thatkraftigen Herrcher serbischen Verluste sind nicht unbeträchtlich. Am schlimmsten englische Polttik nur je zu Tage gefördert. In einem 1^ verlangen schien, wandte man sich nach auswärts um! (amen die Türken während des dreimaligen Sturmes davon, wahren Wahnsinn suchte das Ministerium alle Bemühungen endgiltigen Ausschluß über die Natur der Krankheit, „und Ganze Brigaden gingen auf eine Schanze, welche mit vier- der nordischen Mächte zu vereiteln, den Frieden auf der"" ---- -— - ------ -— mit Selbstverwaltung an der Donau geschaffen worden, günstig. Er besitzt noch eine gewaltige Muskulatur, sowie 'einen anständigen Embonpoint. Sein Kinnbart ist grau, aber da er sich denselben erst vor Kurzem hat wachsen lassen, fragt es sich, ob er nicht schon früher grau gewesen. Murad ist ein Sechsunddreißiger und in diesem Alter sind Ergrauungen eben nicht selten, selbst wenn das man nur die Türken ermuthigt. erpe auyergewoynucye Auslegung dieser nrr war vre türkenfreundlichen österreichischen Blätter zu diesem kolossalen Diesen letzteren Gedanken finden wir in einer ameri- Gefangenschaft " der M d zu Lebzeiten sagen werden. Wollen sie doch so wie so nicht , argwöhnischen Onkels gehalten ward. Vertraut mit der!an die serbischen Waffenerfolge glauben, wobei ihnen natür- kanrschen Zeitung des Wettereren verarbeitet, und es wird I türkischen Geschichte, wußte er sich beständig in Lebens-Usch mitunter wunderliche Dir^e passiren. So lesen wir für unsere Leser nicht ohne Interesse sein, den Artikel gefahr und beschäftigte sich ausschließlich mit den düstern! h^ute beispielsweise in dem einen Wiener Blatt, daß es kennen zu lernen, weil er zeigt, wie man in Amerika die Bildern früherer Thronerben, denen ihre Anrechte den Tod noch ganz zweifelhaft sei, wer sich den Sieg vor Alexinatz Politik des Dreikaiserbundes und das „Berliner Memoran- ^"getragen. Aus dieser Niedergeschlagenheit wurde er durch ^schreiben dürfe. Und auf derselben Seite desselben Blattes dum- b-urch-m. D« in d-, d-r Sx-M - „ Ida man ihn gcwaltiain aus dem Bette scheuchte, den Thron,! nnterm 2o. Aua. aus dem Laaer vor Alerlnatz: „Ich ama enthaltene Aufsatz ist allerdmgS zum Theil in Ausdrücken I ^n sein Oheim verlassen, und sah einem bessern Schicksal ' ' - — - '' ' — " verfaßt, die im politischen Leben der alten Welt als par-1 entgegen, obgleich seiner Natur der ganze Vorgang wenig lamentarisch nicht anerkannt werden. Wir batten uns je-1 behagte. Da erfolgten jene Mordthaten, der „Selbstmord" doch nicht für berechtigt, in der Fassung irgend etwas zu ^s Sultans und bald darauf die Meuchlung der Minister erwäbnten Ner- Hause Mldhat Paschas. Der Mann, der chn im Kark w ynren -»er-j^ Dolma - Bagdsche erwartete, um ihn zum Sultan zu vergangene Leben nicht so stürmisch gewesen wie das deS Sultans." Damit war die Audienz zu Ende. Vom Kriegsschauplätze.