Motette in der Thomaskirche. Sonnabend, den 3. Februar 1877, Nachmittags Uhr. Zwei Motetten von Niccolo Jomelli (1714—1774) Neapel. In monte Oliveti oravit ad patrem: Pater! si fieri potest transeat a me calia iste. Spiritus quidempromp- tus est caro autem in- firma. Fiat voluntas tua. Hosanna filio David! Benedictus qui venit in nomine domini, o rex! rex Israel! Hosannainexcelsis! Am Oelberg fleht er zum Yater: Yater, ist es möglich so gehe dieser Kelch an mir vorüber. Stark ist der Geist und duldet gern, mein Fleisch aber ist schwach. Dein Wille soll geschehen. Preis sei dem Sohne David’s! Preis ihm der kommt im Namen des Herrn, o König! Hosanna in der Höhe! Herr, höre mein Gebet, Psalm 55, 2—9. 8-stimmige Motette v. E. F. Richter. Herr, höre mein Gebet, und verbirg dich nicht vor meinem Flehen. Merke auf mich und erhöre mich, wie ich so kläglich zage und heule, dass der Feind so schreit und der Gottlose drängt; mein Herz ängstet sich in meinem Leibe, und des Todes Furcht ist auf mich gefallen. Furcht und Zittern ist mir angekommen, und Grauen hat mich überfallen. Ich sprach : 0 hätte ich Flügel wie Tauben, dass ich flöge und etwa bliebe! Siehe, so wollt ich mich fern weg machen und in der Wüste bleiben. Ich wollte eilen, dass ich entrönne vor dem Sturmwinde und Wetter. Herr, höre mein Gebet!