0 b) Du wundersüsses Kind, von Th. Kirchner. Ich möchte wohl der Frühling sein, Der holde Fürst der Pracht, Da schloss’ ich dich in Rosen ein, Noch eh’ du dir’s gedacht, Und liesse nimmer dich heraus, Du süsse Königin, Bis dass du in dem Blüthenhaus Mir sagtest: ,,Nimm mich hin!“ Und war’ ich eine rothe Ros’, Ein Kelch voll Duft und Schein, Da fiel ich still in deinen Schoos, Du herzlieb’ Schwesterlein! Da schaut’ ich Deiner Lippen Zier, Und wenn ich sterben müsst’, Ich liesse nicht von dir, von dir, Bis dass du mich geküsst! Und war’ ich erst der gold’ne Traum, Da kam’ ich Nachts zu dir, Und auf des Mondenstrahles Saum Nahm’ ich dein Herz mit mir Und liess es nimmer weiter zieh’n, Bis dass du sprächst voll Glück: „Du hiesst mein Herz mit dir entflieh’n So gib mir dein’s zurück.“ Ich möchte wohl dein Liebster sein, Du wundersüsses Kind, Da schloss’ ich dich in Rosen ein, In Träume leicht und lind. Da pries’ ich deiner Augen Licht, Den hold erblühten Leib, Bis dass du riefst an meiner Brust: „Nimm hin dein selig Weib.“ C. O. Sternau. Solostücke für Violoncell, vorgetragen von Fräulein Wandersieb. a) Notturno von Fr. Grützmacher. b) „Stück im Volkston“ (Nr. 2) von Robert Schumann. Balletmusik aus „Feramors“ von Anton Rubinstein (zum ersten Male). a) Bajaderentanz. b) Lichtertanz der Bräute von Kaschmir. Billets zu 3 Mark, Sperrsitze zu 4 Mark sind im Bureau der Concert-Direction (Gewandhaus), sowie am Haupteingange des Saales zu haben. Einlass 6 Uhr. — Anfang halb 7 Uhr. — Ende halb 9 Uhr. Wegen des in nächste Woche fallenden Busstages findet das 6. Abon- nement-Concert erst Donnerstag den 25. November 1875 statt. Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzig.