Wir tragen, begleiten dich Hin zum rettenden Eiland! Auch der Grimm des Vaters Poseidon Wird gelinder, Ferner und leiser verrollen die Donner, Lang und mächtig ziehen die Wogen, Dort erscheinen schon Ufer und Waldung — Er ist gerettet! Giesse, Athene, Ihm die müden Wimpern schliessend, Auf die Augen süssen Schlaf! Zweiter Theil. V. Penelopes Trauer. Penelope. Hellstrahlender Tag, 0, warum erweckt mich dein heiliges Licht Aus sanft betäubendem Schlummer? Ach, wie bescliieden die Götter doch mir Vor allen Weibern unsägliche Noth Und stets sich häufende Trübsal! Zuerst verlor ich den herrlichen Gatten Kuhmlos, den tapfern, löwenbeherzten, Der hoch aufragte vor allen Achäern — Und jetzt auch rafften den Sohn, den geliebten Die Stürme dahin, und nichts erfuhr ich, Da er mich verliess, den Vater zu suchen! Um ihn erzittert das Herz mir, ich bange, Dass ihm ein Unfall irgend begegnet, Dem Hort meines Lebens! Mein Augenlicht, Du einzig im Leid mir gebliebener Trost! 0 Atrytone, Tochter des Allbeherrschers Kronion: Hat Odysseus dir je Reichliche Opfer verbrannt im Palast, 0 so gedenke nun dess! Rett’ mir den trautesten Sohn Vor den trotzigen Freiern daheim, Vor den dräuenden Stürmen draussen! Und du, Helios, Bringer des Licht’s, Sieht dein Alles erschauendes Auge