Zweiter Theil. Vorspiel zu der Oper »Die sieben Raben« von J. Rheinberger, (Zum ersten Male.)J Coneertstück für Violoncell, componirt und vorgetragen von Herrn Bernhard Cossmann. (Zum ersten Male.) Lieder mit Pianoforte, gesungen von Frau Lawrowska. a) Lass mir dein Auge leuchten von Carl Reinecke. Lass mir dein Auge leuchten, Du süsses Liebchen fern ! Ich bin die finst’re Mitternacht, Du bist mein heller Stern. Was soll mir Frühlings Lust und Pracht, Wenn mir dein Auge nimmer lacht? — Lass mir dein Auge leuchten, Du süsses Liebchen fern. Lass mir dein Auge leuchten, Du süsses Liebchen fern! Ich bin gewandert weit und breit, Doch blieb der wilde Schmerz. So klag’ ich nun und allezeit, O stille du mein Herzeleid. Lass mir dein Auge' leuchten, Du süsses Liebchen fern. Adolf Strodtmann. b „Erlkönig“ von Franz Schubert. Wer reitet so spät durch Nacht und Wind ? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm. Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht ? — »Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht ? Den Erlenkönig mit Krön’ und Schweif ?« Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. — »Du liebes Kind, komm, geh mit mir ! Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir; Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand! Meine Mutter hat manch’ gülden Gewand.« »»Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, Was Erlenkönig mir leise verspricht ? —«« »Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind; In dürren Blättern säuselt der Wind. —« »Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn ? Meine Töchter sollen dich warten schön; Meine Töchter führen den nächtlichen Reih’n, Und wiegen und tanzen und singen dich ein. —« »»Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düstem Ort? —«« »Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau, Es scheinen die alten Weiden so grau. —« »Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt, Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.« —