Preislied aus .,Die Meistersinger von Nürnberg“ von Richard Wagner gesungen von Herrn Dr. Gum. (Zum ersten Male.) Morgenlich leuchtend in rosigem Schein, von lilüth’ und Duft geschwellt die Luft, voll aller Wonnen nie ersonnen, ein Garten lud mich ein, — dort unter einem Wunderbaum, von Früchten reich behängen, zu schau’n im sel’gen Liebestraum, was höchstem Lustverlangen Erfüllung kühn verhiess — das schönste Weib, Eva im Paradies. — Abendlich dämmernd umschloss mich die Nacht; auf steilem Pfad war ich genaht wohl einer Quelle edler Welle, die lockend mir gelacht: dort unter einem Lorbeerbaum, von Sternen hell durchschienen, ich schaut’ im wachen Dichtertraum, mit heilig holden Mienen mich netzend mit dem Nass, das hehrste Weib — die Muse des Parnass. Huldreichster Tag, dem ich aus Dichter’s Traum erwacht! Das ich geträumt, das Paradies, in himmlisch neu verklärter Pracht hell vor mir lag, dahin der Quell lachend mich wies: die, dort geboren, mein Herz erkoren, der Erde lieblichstes Bild, zur Muse mir geweiht, so heilig her als mild, ward kühn von mir gefreit, am lichten Tag der Sonnen durch Sanges Sieg gewonnen Parnass und Paradies! Billets zu 1 Thlr. sind in der Musikalienhandlung des Herrn Friedrich Kistner und am Haupteingange des Saales, Sperrsitze zu 1 Thlr. 10 Ngr. nur an der Kasse zu haben. Einlass 6 Uhr, — Anfang halb 7 Uhr, — Ende nach halb 9 Uhr, Das 7. Abonnenten t-C'oneert ist Donnerstag den 1. December 1870. Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzig.