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für Riesa, Strehla und deren Umgegend. 45. Freitag, den 7. November 185Ü. »! — >>> > >> Ucbcr die Lebensgefahr durch Kohlendämpfe. In jedem Winter kommen Betäubungsfällc, nicht selten mit tödlichem Ausgange vor, welche durch gehörige Vorsicht t«> der Bcbaidlung der Etüden- nnd Backöfen bätien verhütet werten können, und allein dadurch herbeigcführt werden, »asi die bei dem Verglimmen der Kohlen entstehenden schädlichen Dämpfe sich in die bewohnten Räume verbreiten. Diese Dämpfe, Kohlen dun st oder Ko hl en dampf genannt, sind unsichtbar und meistens auch für den Geruch nicht bemerk lich, aber eben desibalb um so gefährlicher, während der gewöhnliche Rauch sehr bald durch den Geruch und durch die bei tende Enpsintung in den Augen bemerkt wird. Der Kohlendunst oder Koblendanipf ist ein Gemenge sehr verschiedener Lustarten und entsteht, wo Brennmaterialien unvollständig verbrennen (glimmen, sehwälen), daher bei ungenügendem Luft zuge und bei zu geringer Erhitzung ter Brennstoffe. Dies geschieht . I > hei Kohl en decken, weil durch den langsamen Abzug des stlauches und durch die über den glimmenden Kohleu sich bildende Aschendecke der Zntriit von frischer Luft sehr behindert wird; in Stuben- und Back ölen, wenn durch das Echliesien der Klappen oder durch Verstopfung der Züge mit Nuß das Abziehen der schädlichen L»n verbir.lcrt, oder durch scsies Echliesien der Einfeucrungsthüren und der Thüren de« Aschcnfallcs tcr Zutritt kalter Lus: während des Brennens abgehalten wird. 3l bei Anwendung von Brennmaterial, welches feu ch t oder z u v icl A schc hinterläsit, wie nesseS Holz, Abgang« von Flachs, feuchte oder erdige Steinkohlen, wie Staubkohlen, Sandkohlen, Kohlengrus, und dergleichen. 4) im Anfänge des EinseucrnS oder bei neuem Ausschütten der Brennslolle, indem in beiden Fällen letz tere noch nicht die erforderliche Hitze erlangt haben. Tie von innen gebeizten Stubcnöscn, die eine Klappe im Rauchrohre haben, sind am sorgfältigsten zu über wachen, weil die Kobirndämpse. welche sich nach dem Echliesien der Klappe noch erzeugen, nicht abziehen können, und s» 'durch die Einfeuerungs- unk Aschcnfallössnung in die Stube trete». Aber auch die von aussen geheizten Stubcnöfen. bringen Gefahr, wenn alle Ocssnungcn gut geschlossen werden, während noch Kohlen darin glimmcn; die '«ingesperrten Kohlcndeimpse treten dann durch die Fugen des Ofens in die Stube, wie namentlich bei den sogenannten Berliner Lesen. Dasselbe sinket bei den in bewohnte Räume eingebauten Baeiöscn Statt. Man wird daher am besten sich schützen, wenn man den Abzug aus dem Ofen nach außen so lange nicht hindert, al« noch etwas im Ofen glimmt ; daher sch icsie man die Klappe im Rauchrohre gar nicht und verhüte das Zufallen derselben. Tic Wärme, die dadurch verloren gehen könnte, ist namentlich bei eisernen Oefen nicht so beträchtlich, älö man zu glaubet» pflegt. Da überdies! ein guter Sehlusi der Einseucrungs- und Aschenfallstküpcn ebenso die Wärme in der Stube erhält, alS die geschlossene Klappe des Rauchrohres, so sorge isian für ersteren und lasse letztere, die so gefährliche Klappe, ganz weg. Kohlenbecken sind in geschlossenen Räumen immer schädlich, da sich alle von ihnen aussteigcnden Dämps« in die Stube oder Kammer selbst verbreiten müssen; man vermeide sie daher gänzlich. Während ter Rauch Hutten und Augcnbreunen erzeugt und den Albem beengt, bringt das Einathmen einer Lust, welche Kohlendunst oder Kohlcndampf enthält, Eingenommenheit des Kopfes. Schwindel, Kopfweh, Ilmneblung der Augen, Schlafsucht, ein Gefühl von Beängstigung und allgemeinen, »»Wohlsein, wohl auch llcbclkcit und Erbrechen hervor. B«i tangerem Verweilen in solcher Lutt tritt Betäubung, Ohnmacht, Scheintod, auch der Tod selbst ein. Besonders gefährlich vird eine solche Luft den Schlafenden. Fühlt man sich ohne sonstige Krankheit in einem geheizten Zimmer unwohl, so verlasse man c's sogleich oder öffn« die Fenster, untersuche den Ofen, ob die Klappe geschlossen ist, ob noch glimmende Kohlen Unter der Asche find u. s. w. 'Er krankte oder Scheintotste bringe man sogleich in die Luft oder wenigstens in ein anderes Zimmer, oder öffne, wenn dis« uichl schnell genug geschehen kann Fenster und Thüren, um einen Lustzug zu erzeugen; lüfte Halsbinden, Gürten Mieder und alle fcslanliegcntc Kleidungsstücke, bringe den Körper, wo möglich in eine sitzende Stellung mit hcrabhängenben Bei nen, spritze kaltes Wasser auf Gesicht und Brust, bürste oder reibe Füsie und Hände, und rufe schleunigst einen Arzt hev- bei. Bis dieser ankommt, trinke der Erkrankte etwas starken schwarze» Kaffee; dem Ohnmächtigen oder Scheintvdten lass« uian den Dunst oder Brodcm von heisicm starken Kafseeaufgust cinalbme». B e k a n n t m a ch n n g der Königlichen Amtbhanptmannschaft zn Meißen, die diesjährige Rckrutiruna betreffend. Die Messung nnd körperliche Untersuchung der im Jahre 1836 gcboruen und demnach.fin diesem Jahre militärpflichtigen Mannschaft, sowie die audcrwcite Prüfung, der bei der diesjährigen RcLrutirung wiederum gcstcllpflichrigcn Dienstrescrvisten ans den Altersklassen 18; j nnd 18?-K soweit sich diese Mann schaften innerhalb.des hiesigen amtshauptmannschafllichcn Bezirks aufhatten und angenieldet haben, sol! äu folMtdsu Tagen und Orten vprgcnvmmcn werden, und zwar: . '' ' am 29. November und 1. December 1836 , , . aus den Ortschaften des König!. Gcrichtsamtcs Meißen, . - in dem Gasthause zum Hirsch'in Meißen, ' . ü .-ff ' ' — - -h- - - . .-u. "... <lk!.l