123 XI. Versuche, um Metalle mit Hilfe der Elektrolyse ihrer Salz lösungen auf den Fasern zu fixiren. Schon längst hatte man versucht, Metalle, welche an der Luft sich nicht verändern und welche man zu dünnen Blättchen oder zu feinem Pulver ver arbeiten kann, auf Zeug oder Papier zu fixiren. Unter den Metallen z. B. von weisser Farbe haben wir Silber und Zinn. Silberblättchen werden mit telst eines trocknenden Firnisses fixirt, den man auf diejenigen Stellen des Zeuges aufdruckt, wo das Silber haften soll, während es mit Hilfe einer Bürste von den nicht gefirnissten Stellen wieder entfernt wird. Man kann auch das papierdünne Metallblech auf das mit Harzpulver überstreute Zeug oder Papier legen und einen mit Gas erwärmten, die Zeich nung in erhabener Form darstellenden Druckmodel darauf drücken, wodurch das Harz an denjenigen Stellen schmilzt, welche von den erhabenen Stellen des Models berührt werden. An diesen Stellen haftet nachher das Silber an. Auf chemischem Wege niedergeschlagenes, höchst fein zertheiltes Zinn wird mit Albumin oder Casein aufgedruckt, worauf man ihm noch den natürlichen Glanz ertheilt. Geschlagene Goldblättchen oder Goldpulver, echte und unechte, können ebenfalls, sei es mit Albumin oder Casein oder mit einem öligharzigen Firniss, befestiget werden. Meine hier tabellarisch zusammengestellten elektrochemischen Resultate möchte ich bloss als Beispiele einer zwar schon längst begonnenen, aber noch nicht über den Anfang hinausgekommenen Versuchsreihe be trachtet wissen. Farbe des ' Baumwoll- j zeuges Natur des , Elektrolyten! Nummer des! Versuchs | Färbung des mit dem Elektrolyten getränk ten zwölffach zusammengelegten Zeug- muster positiven Elek an der negativen trode Weiss Bleiacetatlösung 1. Bleiplatte, unten liegend. Nur eine Spur von Blei abgelagert. Bleiplättchen, oben liegend. Graues Blei abgelagert, 1 neben glitzernden unter 1 dem Mikroscope sehr schö- [ nen Bleicryställchen. Nach 1 dem Waschen war das Blei | am positiven Pole ver schwunden, während am negativen noch ein leise bleigraues Viereck auf den obersten Zeuglagen zu sehen war. Weiss Alkalische Bleiacetatlösung 2. Bleiplatte, unten liegend. Gelbbraune bis dunkel braune Färbung nebst bräunlichgelbem Saume und einem weissen, wohl aus Bleicarbonat bestehen den Niederschlage. Diese Färbungen blieben trotz tüchtigem Waschen an der Faser haftend. Beim Umkehren der Pole trat grauschwarze Färbung ein. Bleiplättchen, oben liegend. In den oberen Zeuglagen und besonders auf der obersten, dem negativen Elektrodenbleche nächsten Zeugfläche, war graues Blei abgelagert. Beim Um kehren des Stromes wurde der Niederschlag braun und ringsherum zeigte sich canarienvogelgelbe und orangegelbe Färbung.