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P o st e u. Brand Frauenstein Grohhartmöds. Lichtenberg Sayda Abgang vom Postamte am Babnhose nach )Nachm. 2", Ab. tv" > Personenpost Nachm. 5 Personenpost wie Brand fr. 6 Botenpost Ab. 9" Personenpost Abgang von der Stadtpost. expedition 30 Min. früher. Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun in Freiberg. Fahrplan der Etsenbahnzüge ihm einen guten Morgen zu wünschen und nm Bezahlung der Zeche auf Grund der eingegangenen Wette zu ersuchen. bestimmen, daS dann hauptsächlich der Blatlbenutzung wegen ge pflegt und entsprechend mit sehr in das Kraut treibendem Dünger, namentlich Jauche, behandelt wird. Die Fahrten von Abends 6 Uhr bis 5 Ubr 59 Min. früh find durch fettgedruckte Ziffern angegeben * bedeutet Eilzug. * Ein Distanztrunk. Ein Wetttrunk aus Zeitdistanz ging dieser Tage in einer Pilsener Bicrhalle zu Prag vor sich Ein Prager Bürger war nämlich mit einem anderen die Wette eingegangen, Laß er von 2 Uhr Nachmittags bis 2 Uhr Morgens, also bis zur Sperrstunde, 36 GlaS Pilsener austrinlen werde. Es wurde ein ordentliches Preisrichterlollegium eingesetzt, besten Mitglieder von zwei zu zwei Stunden abwechselnd die Kontrole übten, und über die Zeit, in der jede Halbe Bier in die Kehle des Trinkers verschwand, ein genaues Verzeichniß führten. Um 11 Uhr Nachts war in regelmäßigen Intervallen das dreißigste Glas zurückgelegt. Der Freund deS Trinkers, der die Wette eingegangen, entfernte sich darauf mit dem ironischen Wunsche, ihn morgen gesund wieder zu finden. Das Wetttrinken nahm darauf seinen Fortgang. Um 2 Uhr, zur festgesetzten Schluß stunde, halte Ler Trinklustige 42 Glas zu sich genommen, und erschien des andern Tages Wohlgemuth bei seinem Freunde, nm Schafft die Thalerscheine fort! Mit Ende dieses Jahres verfallen die meiste« unserer papienttn Geldwerthzeicheu und wer sich vvr Verluste« schützen wist, der suche sich ihrer nicht erst im letzten Augen blicke, soudcru sobald als möglich zu entäußern. Ankunft beim Postamte am Bahnhöfe von sr. 6^, Nachm. 2> Per- i sonenpost 1 fr. 9^ Prrsonenpoü wie Brand A 7^„ Botenpost Nachm 2" Personenpost Ankunft bei der Stadtpost- expedüion 3" Min. später. Stenographische Literatur. DaS vom Kgl. sächs. stenogr. Institut zu Dresden hcrauS- gcgebene und verlegte, vou I). C Bruno Rotter redigirte 1876er statistische Jahrbuch der Schule Gabels- berger's, weiches 16, Bogen stark zum Preise von 4 Mark durch alle Buchhandlungen bezogen werden kann, enthält mancherlei Interessantes. Auf das auch typographisch reich auSgeftatlele Werk selbst verweisend, ist die erfreuliche Thalsache von allgemeiner Bedeutung, daß die deutsche Kurzschrift in 249 Vereinen von zusammen 11,365 Mitgliedern gepflegt wurde und in diesem System 21,116 gegen 18556 Personen im Vorjahre, und zwar 16883 deulich, 4233 nach srcmdsprachizen Ueberlragungcn unter richtet wurden, davon nämlich: 1139 böhmilch, 40 dänisch, 38 kroatisch, 10 finnisch, 2 französisch, 1 griechisch, 1234 italienisch, 10 lateinisch, 850 polnisch, 20 rumänisch, 186 russisch, 32 schwedisch, 14 serbisch, 657 ungarisch. Von deutschen Lehrmitteln hatten in Oesterreich-Ungarn zufolge des daselbst vielfach bekämpften LehrmittclzwangeS Kühnelt 1183, Faulmann 1157, im deutschen Reiche Albrecht 2275, die Prcisschrist 2115, Ractzsch 1933, Fischer 1175, Krieg 917 Mal, von fremdsprachigen Lehrbüchern Markevils ungarisch, Noü italienisch, tecnopis cesly böhnnsch, PosinSky polnisch die größte Verwendung. Die Literatur wurde um 91 neu rcsp. wiederholt aufgelegte Schriften vermehrt und die Bibliotheken stiegen auf die Zahl von 399 mit 25,802 Werken in 33,106 Bänden. Sais Telegraphen-Station, Burgstraße Nr. 247, 1. Etage, täglich geöffnet von srilh 8 bi« Abend» S Uhr. Sparkasse täglich geöffnet von 9—12 Uhr Bor- und von 2—5 Uhr Nachm ltag». Aktienbad. Wannenbäder von 8 Uhr Morgen« bi« 7 Uhr Abend« An Sonn- und Feiertagen Morgen- 8 bis Nachm. 1 Uhr. Irisch-RömischeBä der nur an den Wochentagen Mittag« lS bi» Abend» 8 Ubr, Mittwoch» und Sonnabend- von 18 bi« 6 Uhr. (Dienstag« und Donnerstags nnr für Frane».) Russische und Douchebäder nur an de» Wochentage» Vorm. 9 bis Nachm. 5 Uhr. (Dienstags und Donnerstag« our für Frauen.) VrrRischtrs. * Zur Warnung! Hier ein Beispiel, erzählt das „Leipz. Tgbl", wie man dem Strafgesetzbuch verfallen kann, ohne eine Ahnung davon. Ein wohlhabender und sehr rechtlicher Baucr- gutSbesitzcr verkauft ein überzählige? altes Pferd; bald darauf hört sein Knecht in Ler Nacht ein Pferd vor dem Gehöfte hin und her lausen, öffnet daS Thor und findet das verlauste Pferd. Ler Herr befiehlt ihm, das Thier, damit cS nicht im Freien bleibe, in den Stall zu führen und zu süttcrn. was auch geschieht. Andern TagS läßt er dem Manne, der cs ihm abgekausi, sagen, er möge daS ihm wieder zugelaufene Thier abholen lassen. Dieser aber kommt in den nächsten Tagen nicht; denn er hat das Pferd einem Dritten verkauft, und Lieser Dritte ermittelt, daß der betreffende Gutsbesitzer es unterlassen Hal, Lem Schultheißen als, Ler OrlSbchörde Anzeige zu machen, daß ihm ein Pferd zugelaufen sei; er stellte sosorl einen Strafantrag bei dem SlaatSanwalt. Eine Ordnungsstrafe wegen übersehener Anmeldung hat der Gutsbesitzer allerdings verwirkt, — daß er aber wegen wider rechtlicher Aneignung fremden Gutes in Kriminaluntersuchung gezogen wird, — das will dem alten braven Mann nicht in den Kops, eS ist ihm ein Entsetzen Tag und Nacht! — Sehe sich Jeder in ähnlichem Falle vor und unterlasse nie die sofortige Anzeige bei der Behörde! * Die Reise um die Welt in achtzig Tagen wurde von einem Briese aus solgende Art zurückgelegt: Ein amerikanischer Kanlee wollte sich die Uebcrzeugung verschaffen, wie lange ein Bries zu dieser Reise bcnölhige. Zu diesem Zwecke adreisirte er von New- Kork aus einen Bries an Lie Postagcntur der Bereinigten Staalen zu Kokohama in Japan „via Brindisi". In diesem Briese war «in zweites Schreiben an seine (des Absenders) eigene Adresse mit dem gleichzeitigen Ersuchen an Len Postageulen von Kokohama «ingcschloffcn, den letzteren Brief mit dem ersten Dampfboole vi» San FranziSco nach Len Vereinigten Staalen Weiler zu be fördern, woselbst er nach genau achlundachlzig Tagen einlangte. Tie Tour und Zeitdauer war folgende: Abgang von New-Kork am 13. Mai l. I; England 11 Tage von hier über Brindisi, Aden (via Suez), Ceylon, Singapore und Hong-kong nach Polohama 49 Tage, wo er für den nächsten Tag Dampfer- anschluh fand und in 19 Tagen San Francisco erreichte, von dort gelangte der Brief nach 9 Tagen, am 9. August, nach New- Kork in die Hände des Absenders zurück. Jules Verne's Phan tasie ist durch die Post nahezu verwirklicht. Familien-Nachrichten. Geboren: Ein Knabe: Herrn Bernhard Wagner in Chemnitz. — Ein Mädchen: Hrn. A. E. L. Bess:ll in Dres den. Hrn. Julius Schneider in Zwickau. Hrn. Hans v. Trebra- Lindenau in Neuftädtel. Hrn. Wilhelm Kunze in Berthelsdorf. Berlobt: Hr. Anton Tränkner mit Frl. Teutonie Schäfer in Dresden. Hr. Kaufmann Arno Möckel in Bautzen mit Frl Lina Zeidler in Dresden. Hr. LouiS Heinrici in Zwickau mit Frl. Johanne Deuster in Merzig a. d. Saar. Getraut: Hr. Franz Treusch in Leipzig mit Frl. Anna Müller aus Bottmersdorf. Gestorben: Hr. Mechauikus und Optikus R. W. Lehmann in Dresden. Frau verw. Musikdirektor Sorge geb. Schreiber in Dresden. Berichte der Produktenbörse. Dresden, 6. Dezember. Weizen pro >000 Kilogramm: weiß lokr 210—225 M., braun toko 184—2i6, neuer 177 —208 Mark. Roggsr ls!o 1'15-.77 M. Gerste 185-192 M. Hafer loko 160-177 Mari Erbsen, KoLwaure , Futtcrwaare 140-010 Mark', Wicker M. — Spiritus pro 10 Liter a >00 g loko 45,50 B Weizenmehl: KarseranSzng 4I Mark, GcieSleiauSzug 36 M-, Bäcker, mundw.eht 27 Mark, GrieSlrrmundmehl 21 M., Pohlmebl i9 Mark, Nr. 0 34.00 Mark, Nr. 1 27 Mark, Nr. 2 21 Mark; Roggenm-Hl-, Nr.O 27 Mark, Nr. 1 24 Mark, hausbacken 25,00 Mark. Witterung: Schnee mit Frost. Geschäftsverkehr: Ruhig. Berlin, 6. Dezember Weizen loko 175—215 M. G., Dezember 201 50 M. G., April-Mai 213,50 M. «., 1000 gek. —. Roggen loko 156,50 M. Ä. Dezember >56,50 M. G., Dez.-Jan. 156,50 M. G., April-Mai 157,50 M. G.. 6,000 gek. fester. Spiritus loko —,— M. G D-z-Jan. 46.20 M. G„ April-Mai 48,60 M. G., Mai-Juni 48,90 M. G., 30,000 gek., —. — Hafer loko — G., Dezember 155.00 M. G., April-Mai 165,50 M. G. Wetter: Kalt. Abfahrt von Freiberg nach Ankunft iu Freiberg ro» Z3<»* INi, 8», 7,10», 1 Annaberg 7, 10-, I", 5", S". Bodenbach L"",10-r,1»-,4'»,8'.lÖ-. zsn* 7»» so-i >a" 4-- 1 5'*, 8^, >9". ' 's Chemnitz >7, 9'»*, 10», t", 2", l 5", 8"*, 9". 7, gin* zi», 2",Z 5", 8"*, 9" s Dresden 7", 10". 1'«, > 4", 5'*, 8', 1«". 7, 10-, 2". Eberbbach und TcishcnncrSdorf Frankenberg und Hainichen )1", 4", 8». 7, 1"°, 4", 8'. j - j7, 10», 1", 5", 9". Z3N* 7-i 10", 1»" 1 4". 5'». s Gera >9"'*, 10', 1", 2", 5" I 8"*, S". ' 7, 10-, 1", 2", 5",, 8"*, 9". s Görlitz 7-», t 4", 8', I«". 7", 10", I»", 4". 7, 16', 2-», 5". Greiz 9'"*, 10-, 2", 5" 9". Karnen; >0". 1»». z»»* 7-, , Leipzig über >9'»*, ,0'. 1", L" 4". 5'*. s Ebemnitz-Borna L-lpZig über -Noffen l 8"*, 9". 7"', 11 ", 2", 5»" Es"j (nur Li« Noffen).' s j!1">, 4", 8". 7»", 2", 5^, 6'». Leisnig, Döbeln 8>», il'o, 417 8" '0-, 9". ' 7, 4". Lugau 7"', 2". 6". Me'tzeu N'", 4", 8". 82k» ItLtt 4'»2 Mulda H5N yrn EjSv AZO* jO", 1 Oelsnitz, Lister, Lger j2", 5", 8"*, 9". 5-n* ,0", 4". Olbernhau, Marienberg Zwickau, Planen u. Hof jlO». 2", S". S"*, 7", 10", 1>", 4", 5'*, 8' (nur bis Reichenbach) >9'»*, 10', 1"(nur»<m > Reichenbach), 2", 5". I 8"*. 9". 7'«, 11", 5'", a>". Riesa üb.Döbeln 8", 1I">, 4" 8" " 5"*, 7". 10". 1»", „ 4". 5". Rochlitz u. Penig .gen* 10-, g»» l 8"*, 9". " 7, 10', 2", 5" (nur bi« Zittau, Reichen- >10" (nur von Zittau) Zuiau). brrg,Grobschöu I t", 4", 8'. und er hatte so ernst ausgesehen. Wie, wenn er Wort hielte? war es zu spät? sollte sie nicht lieber in der elften Stunde umwenden? Die Gouvernante erschien wieder „Der Wagen wartet-, Sir Peter ist in seinem Studir- zimmer." Ginevra stand unschlüssig, ein Wort von Miß Herncastle mußte jetzt entscheiden. Es wurde gesprochen. „Sehen Sie nochmals in den Spiegel, Mylady, ist es nicht reizend? Mrs. Everleigh wird vor Neid vergehen." Das Bedenken schwand, der Würfel war gefallen. Von dem Moment hielt Ginevra jeden Gedanken von sich ferne. Sie huschte hinaus durch den Garten, wo im Schatten der Bäume der Wageu wartete. Einen Augen blick später raste sie fort mit Windeseile — auf dem Wege zum Verderben. Nirs. Everleigh's Empfangssalon schwamm in einem Lichtmeere. Nonnen, Dämonen, Briganten, Indianer, historische und theatralische Größen wogten durcheinander. Rauschende Musik ertönte, jedes Auge war geblendet von Licht und Glanz. Der kleine Page zog allgemeine Aufmerksamkeit auf sich. Wo aber war Lara? Eine Stunde war verflossen, und noch immer war er nicht erschienen. Unter der seidenen Maske glüthe Zornesröthe. Was hielt den Major auf? Plötzlich berührte sie eine Hand. „Blick auf, treuer Page, Pud bewillkommne Deinen Herrn". Lara stand in malerischer Tracht vor ihr. Sie aber hatte des Majors Stimme nicht erkannt. „Nein, tadeln Sie mich nicht, Ginevra, ich konnte nicht früher erscheinen. Kommen Sie, lassen Sie mich Sie zum Tanze führen." Zum ersten Male konnte sie sich in des Majors Schritt nicht finden. „Was ist's heute?" fragte sie ängstlich, „die Stimme klingt mir fremd, wir tanzen nicht so gut, wie gewöhnlich, nehmen Sie die Maske ab." „Der Page darf dem Gebieter nicht befehlen, erst bei Tische werde ich mich demaskiren." Ein Domino verfolgte sie beständig. ES war ein herrliches Fest. Lara und der Page trennten sich nie, ob sie nun tanzten oder wandelten, und sicher, unabweisbar wie das Fatum folgte ihnen der schwarze Domino. Sie gelangten in ein schwach er leuchtetes Zimmer, wohin die Musik nur leise drang. „Wie heiß und lärmend es ist," flüsterte der Page, „ich muß die Maske einen Augenblick abuehmen." „Soll ich Eis holen?" Sie nickte. Die Larve lag in ihrem Schoß. Mit blitzenden Augen betrachtete sie der Domino aus dem Schatten der Palmen. Beide warteten vergebens auf Lara's Wiederkehr. Die Zeit verging. Das Zeichen zum Souper ertönte. Die Masken drängten sich zu Tisch: Lara kam nicht. Voll Zorn und Ungeduld wartete Ginevra. Was sollte das bedeuten. Endlich erhob sie sich, nahm die Maske vor und begab sich ebenfalls in den Speisesaal. Das Gelächter, die Aufregung hatte den Höhepunkt erreicht, Alles war demaskirt, man machte die erstaunlichsten Entdeckungen. Lara war nirgends zu sehen. Ein Dutzend Stimmen riefen seinen Namen, Niemand wußte, was aus ihm geworden. Zürnend blickte Lady Dangerfield um sich. Welcher Anblick entlockte ihr plötzlich einen Schreckens ruf, und trieb das Blut ihr aus den Wangen. Sie hatte unter der Menge Sir Peters Gesicht gesehen. Nur einen Moment, dann verschwand es. 20. Kapitel. Einer Nacht Verhängniß. Als Graf Ruisland seine väterliche Vorlesung dem Major gegenüber beendet hatte und sich nach O'Donnell umsah, fand er ihn nicht mehr. Der Offizier war fort, war heim geeilt in die „silberne Rose." Der Mann, mit dem er am Bahnhofe gesprochen, war vor ihm dort und saß in vertraulichem Gespräch mit Lanty Lafferty auf einer Bank. O'Donnell schritt vorüber, ohne den Fremden zu be achten. Lanty putzte mit erneutem Eifer die Reitstiefel seines Herrn. „Der Teufel hole die Stiefel, mau kamt ihnen den rechten Glanz nicht beibringen. O selige Stunde, wenn ich den Tag sehe, wo das Soldatenspielen vorbei ist und ich wieder im O'Donnell-Schlosse bin." „Ihr Herr ruft, Mr. Lafferty", bemerkte jetzt der Fremde. Lanty eilte mit den Stiefeln davon. „Schließe die Thüre, Lanty. Ich sehe, Du hast mit dem Menschen unten schon Bekanntschaft gemacht." „Nur um die Zeit hinzubringen, gnädiger Herr." „Kannst Du ein Geheimniß bewahren?" „Auf mein Wort, von Ihres Vaters Sohn hätte ich diese Frage nicht erwartet. Verübten Sie je einen Streich, den ich nicht wußte, staken Sie je in einer Patsche, die ich nicht bester kannte, als das Vaterunser, und scbwätzte ich je aus? Wahrhaftig, es herrscht wenig Glauben in der Weh wenn man solche Fragen an mich stellt." „Gut, Lanty, ärgere Dich nicht, ich weiß, daß Du e« kannst und vertraue Dir. Geh' diesen Abend ruhig in Dem Zimmer, aber nicht zu Bett. Um halb zwölf Uhr. wenn die Stadt schläft und in der Wirthschaft Alles zu Bette ist, nimm die Schuhe zur Hand, schleiche Dich aus dem Haust und erwarte mich an der Straßenecke. Dort wirst Du auch den Fremden treffen, denn ich brauche Euch Beide. Hast Du je vön einem Resurrektionisten gehört?" „Kein Wort; ist's zum Esten oder Trinken?" „Nein, es ist ein Mann, der Gräber öffnet, Leichen stichst und sie an Studenten zum Seziren verkauft." „Der Herr schütze uns!" „Der Mann, mit dem Du gesprochen, ist ein solcher vou Profession." Der Hauptmann verlor beinahe Ernst und Würde ob Lanty's Schreckensgesicht. „Fürchte nichts, Dich wird er nicht zur Sektion verkaufen, aber Du sollst höflich mit ihm sein, weil ich ihn von London mitbrachte, um ein Grab zu öffnen, und Du mußt ihm da bei behilflich sein." „Ein Grab -- öffnen? o Gott!" „Sei Du ganz ruhig, es wird keine Leiche gestohlen oder verkauft. Ich habe Grund, anzunehmen, daß hier ein großer Betrug verübt wurde, woraus viel Unheil entstehen mag. Um das zu verhindern, öffne ich daS Grab und sehe, was der Sarg enthält. Verstehst Du mich?" Verstehen! Lanty starrte entsetzt seinen Herrn an. In nächtlicher Weile ein Grab öffnen, um den Inhalt deS Sarges zu sehen. Alle Teufeleien der Vergangenheit schwanden im Lich« dieses Unternehmens. „Ich kann's nicht weiter erklären, und Du brauchst's auch nicht zu wissen. Sei bei der Hand, wie gesagt, bleib nüchtern, mach keinen Lärm und sei um Halo zwölf Uhr an dem bestimmten Platz. Nun geh und sage keiner Seel« ein Wort." (Fortsrtzung folgt.)