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Er befand sich in heiterster Laune, als er gen Morecambe ritt. Die Zeit nahte, wo Scarswood Park in feilten Besitz übergehen sollte. „Nach dreizehn Jahren Feldleben in Indien wird der alte Herr wohl bald zn seinen Vätern versammelt werden," sagte sich Air. Dantree, „derlei blühend aussehende, kurz halsige Greise sind zarte Blüthen und zudem nimmt er sich der Tochter Verlobung so zu Herzen, daß er sichtlich dem Grabe zuwelkt. Wenn ich nur wüßte, welche Beziehungen zwischen ihm und der Wittwe obwalten? Es wäre nicht sehr wünschenswerth, wenn sie sich als seine Frau entpuppte und einen interessanten Erben pro- duzirte. Ich wollte, ich käme der Sache auf den Grund, bevor ich mit Miß Dangerfield am Altäre Ringe wechsle. Schließlich macht das freilich wenig aus, denu keine Bande vermögen mich zu fesseln. Welch' eilt Umschwung der Ver hältnisse in wenigen Monaten und nur Marie das einzige Hinderniß meines Glückes!" Als Miß Dangerfield am Abend nach dem Ritt nach Bracken Hollow den Salon betrat, war sie sehr überrascht, Alsdann bestieg der erste Religionslehrer der Anstalt, Or. Süß, das Katheder, um ein ergreifendes Gebet zu sprechen, welchem der gemeinsame Gesang des „Nun danket alle Gott!" folgte. Die Absicht der Schüler, dem Hrn. Minister eine Ovation zu bringen, wurde leider durch den eintretenden Regen ver eitelt. Desto dankenswerther war es, daß Se. Excellenz die Huldigung in der Aula annahm und durch die freund lichste Ansprache erwiderte. Nachmittags 2 Uhr vereinigte ein Festmahl im großen Saale des Kaufhauses, der für diesen Zweck mit Büsten und grünen Tannen dekorirt war, eine ansehnliche Zahl von Festtheilnehmern, wohl gegen 400 Köpfe stark. Die Klänge der Judelouvertüre, von der städtischen Kapelle wirkungs voll vorgetragen, leiteten das Mahl ein. Der erste Toast brachte Se. Excellenz der Herr Kultusminister v. Gerber: Als er bereits vor vielen Jahren von einem früheren *) Spezieller Bericht über dieselbe bleibt Vorbehalten. um die Uebergabe des Paniers, welches auf der einen Seite das Stadtwappen mit der Jahreszahl, auf der andern die Losung des Gymnasiums VIUDVDI. 8äpIKVI'Iäx. zeigt in einer dem ergreifenden Augenblicke höchst an gemessenen Weife auszusprechen. In wenigen Worten freudiger Rührung sprach der Rektor im Namen und Sinn seiner Kollegen und Schüler unter dem Hinweis darauf, daß die Fahne stets auch zur Erinnerung an die freundlichen Verbindungen unseres Gymnasiums mit der Stadt dienen solle, den herzlichsten Dank aus. Und nun wurde sie in die Aula zurückgetragen, wo die übrigen Schüler noch versammelt waren und inzwischen zum Andenken au das Fest den lateinischen Festgruß erhalten halten, welcher zugleich die Stelle einer größern Festschrift ver treten sollte, die besonderer Umstände wegen nicht hatte zu Stande gebracht werden können. Eine metrische Ueber- setzung brachte unser gestriges Blatt. Eine neue Ueberraschung bereitete ein Student, welcher als ehemaliger Schüler der Anstalt im Namen der Freiberger Gymnasiasten die sich jetzt auf der Universität befinden, in lateinischer Sprache drei blauweiße Schärpen für die Fahnenträger überreichte. Auch ihm sprach der Herr Rektor freudigen Dank aus. Sofort legten die erwählten Fahnen träger den neuen Schmuck au und trugen nun das stolze Panier hinaus, wo sich ein langer Zug von jetzigen und ehemaligen Gymnasiasten und anderen Freunden der Anstalt bildete, um sich unter Vorantritt der Musik und in Be gleitung der nicht anderweit in Anspruch genommenen Lehrer nach dem neuen Bau zu bewegen. Hier empfing die Kommenden in der einfach, aber schön geschmückten Aula eine ansehnliche Versammlung von Festgästen und Depu tationen anderer Gymnasien. Schon prangten auch in der Halle, geweiht dem Dienste der Weisheit und Tugend, Strebenden Geists Palästra in künftiger Zeil! Harrend der Lehrer, wartend der lauschenden Jugend, Thatst du die Thore auf, zum Empfange bereit, Liebender Mutter gleich, die mit heißem Verlangen Gatten und Kinder sich fchickt zu empfangen. Durch die Pforten sind geschritten Festlich wie zum Hausaltar, Bringen Worte frommer Bitten Als Geschenk der Weihe dar: Geist der Liebe, halt umschlossen Alle Herzen für und für; Deine Triebe, Gott entsprossen, Sind der Menschheit höchste Zier! Geist der Treue! Diese Stätte Sei durchweht von deinem Hauch, Daß aus's Neue sich verkette Fürst und Volk nach Völkerbrauch. Lobet den Herrn, den mächtigen König der Welten, Menschlichen Werks Beschützer und himmlischen Hort! lieber der Dome Bau und der Nomaden Gezeltcn Waltet der Ew'ge gleich mit erhaltendem Wort. Schirmend das Haus erheb' er die segnende Rechte! Ehre und Preis sei ihm von Geschlecht zu Geschlechte. Hallclujah, Amen! Die Einweihung unsers neuen Gymnnsinl- GMudes. Die gestrige Feier begann Vormittag 9 Uhr mit einem Mus der ehemaligen Gymnasiasten im großen Auditorium unter der erfreulichsten Theilnahme Hiesiger und Aus wärtiger. Den Anfang machte der Gesang: Die Stätt' ist heilig, da wir stehn Und soll uns heilig bleiben! Hier sahen gute Saat wir sä'n Und edle Früchte treiben. Wir schaun im Geist der Männer Bild, Die uns geleitet treu und mild, Und segnen sie mit Danken. Halle des Hauses und in der Aula selbst die theils durch Sammlungen der jetzigen Schüler theils durch andere Schenkungen erworbenen Büsten. Bald erschienen auch tu Begleitung des Hrn. Geheimrath vr. Gilbert Sr. Excellenz Hr. Kultusminister v>. v. Gerber, worauf der Mus mit einem Gesänge begann, der von vollem Orchester begleitet wurde. Nach diesem bestieg der Rector das Katheder, um nächst der Freude über das erreichte Ziel die Grundsätze auszusprechen, von welchen er nebst seinen Kollegen bei der Leitung des Gymnasiums im Geiste der Zeit ausgehen zu müssen glaube. Darauf überreichte Herr Stadtrath Beyer mit drei ehemaligen Schülern verschiedener Fakultäten die Urkunde für die sogenannte „Stiftung der alten Herren"*) und nach ihm entledigte sich Hr. Rektor vr. Müller aus Grimma seines Auftrags, im Namen der übrigen Gymnasien die herzlichsten Glückwünsche auszusprechen, denen das Zwickauer auch in Form einer Votivtafel Ausdruck verliehen hatte. Sowohl dem ersten als auch dem zweiten Sprecher wurde der gebührende Dank in angemessenen Worten aus gesprochen. Jetzt stimmten Chor und Orchester den schwung reichen Prössel'schen Hymnus an, welchen Hr. Musikdir. Eckardt mit Meisterschaft in Musik gesetzt hatte. Derselbe lautet: (Fortsetzung auS dein Hauptblatt ) „Ich weiß es nicht, aber freiwillig werde ich es nie Wiedersehen." Sie blickte auf zu ihm. Welch' düsterer Ausdruck ver unstaltete die schönen Züge. Und auf dem ganzen Heimweg tönte Hanuah's Worte wie eine Warnung ihr im Ohre wieder: „So falsch, als schön — so falsch als schön!" ihren Vetter Peter Dangerfield mit Mrs. Vavasor Schach spielen zu sehen. Seit dem Wortwechsel mit ihr war es das erste Mal, daß er das Haus betreten, sie kam freund lich ihm entgegen und bot ihm die Hand. „Willkommen in Scarswood, Vetter, ich fürchtete, Du hättest uns ganz vergessen. Verdanken wir Deinen Besuch verwandtschaftlichen Gefühlen oder Mrs. Vavasor's An ziehungskraft ?" „Vielleicht beiden und dem Wunsche, Dir meine Glück wünsche darzubringen." Er blickte nicht auf, als er sprach und sein Ton berührte Isabella unangenehm. „Du bist sehr freundlich", entgegnete sie kühl, „darf ich Euerem Spiele zusehen? Wer gewinnt?" „Natürlich ich; wir stammen von einem Geschlechte, das immer gewinnt, Bella." Aber Mr. Dangerfield irrte sich. „Matt!" rief Mrs. Vavasor nach wenigen Minuten. „Euer Geschlecht mag immer gewinnen, außer wenn es einen Vavasor zum Gegner hat." Jsabella's Auge funkelte. „Versuch's noch einmal, Peter, ein Dangerfield giebt nicht nach." „Mir scheint, ich bin Mrs. Vavasor nicht gewachsen." „Versuchen Sie's, Isabella", lachte Mrs. Vavasor, „rächen Sie die Ehre der Dangersield's; vielleicht sind Sie mir gewachsen." „Ich glaube, ich wäre es im Laufe der Begebenheiten. Meine Beharrlichkeit ist groß und wenn ich zu etwas ent schlossen bin, führe ich's gewöhnlich aus." „Das beweist Ihre Verlobung. Doch kommen Sie nun zum ernsten Kampf und wehe dem Besiegten!" In Wort und Ton lag höhnische Herausforderung, die schwarzen Augen leuchteten eigenthümltch. Es handelte sich um mehr, als bloßes Schachspiel. Einen Augenblick sahkn sich die Beiden fest an, dann begann die Partie. Die Herren näherten sich. Peter Dangerfield stellte sich hinter den Fauteuil der Wittwe, Mr. Dantree lehnte sich leicht an Jsabella's Sessel. Tiefe Stille herrschte, Män hörte das Anschlägen der Regentropfen an die Scheiben, das leise Knistern des Holzes im Kamine. Wer sollte ge winnen? Es schien die Wittwe, die ganz in Schwarz und Rolh gekleidet, an eine gefährliche Sirene erinnerte, gekommen, Unheil und Tod zu bringen. „Und doch glaube ich, daß Bella ihr mehr als gewachsen ist," dachte Dantree, „wie ruhig sie ist, ihr Puls schlägt nicht schneller, während die Augen der Feindin glühen." Und immer aufmerksamer verfolgten sie das Spiel. Isabella blickte lächelnd auf den Verlobten. „Ein ernster Kampf, nicht wahr, Gaston? Aber eine Dangerfield zieht den Tod der Niederlage vor." Mrs. Vavasor sah und hörte und immer mehr steigerte sich das Verlangen, zu gewinnen. Sie haßte Isabella i« dem Moment mehr denn je. Ihrer Mutter verdanke ich Alles, was ich je gelitten im Leben, sagte sie sich, und es ist ein Wunder, daß ich meine Rache so lange zähmen konnte. „O, ein falscher Zug, meine Gnädige, der Sieg ist mein!" Sie triumphirte zu früh; Isabella hatte den scheinbar falschen Zug nach reifer Ueberlegung gemacht, die Wittwe folgte und sah eine Sekunde später, daß sie sich geirrt. Nun funkelte Jsabella's Auge. „Matt," rief sie sich erhebend, „ich wußte ja, daß ich sie schließlich doch besiegen würde, Mrs. Vavasor." Das Mahl wurde angesagt, und Miß Dangerfield schritt an Gaston Dantree's Seite nach dem Spetsesaal. (Fortsetzung solgt.) Direktor zum ersten Male in jenen alten Räumen hemm geführt worden, welche heute verlassen sind, habe er sich zesagt, daß ein neues Gebäude entstehen müsse. Allen Männem, die an der Ausführung des Werkes mitgeholfen, tatte er herzlichen Dank ab. Ist lichten, sonnenhellen Räumen lasse es sich besser unterrichten, als in den ver lassenen dunklen. Unzweifelhaft werde das Gymnasium seinen alten Ruhm auch in dem neuen Gebäude fortpflanzen, so daß man nach Jahrhunderten mit derselben Pietät auf dasselbe blicken könne, mit der heute Abschied vom alten genommen ist. Die Uebersiedlung falle in eine günstige Zeit, denn vor ungefähr 10 Jahren habe sich eine den Gymnasien nicht gerade holde Strömung geltend gemacht. Die Fortschritte auf wirthschaftlichem Gebiete verlangten nach anderen Anstalten und ließen eine Reihe Realschulen entstehen, deren Berechtigung allerdings nicht zu birkensten sei. Aber nachdem diesem Verlangen Genüge geleistet, sei die Strömung der Zeit heute wieder eine andere, der humanistischen Richtung mehr zugewandte geworden. Ueber den Werth und die Bedeutung der Gymnasialbildung habe heute Vormittag Herr Rektor Franke so eingehend und in so vorzüglich erschöpfender Weise sich verbreitet, daß ihn zu sagen nur übrig bleibe: eine Anstalt, von einem so durch und durch tüchtigen Direktor geleitet und mit einem eb- vorzüglichen Lehrerkollegium versehen, müsse eine segens reiche Thätigkeit entfalten. Solle das deutsche Volk seinen Beruf erfüllen, an der Spitze der Kultur zu stehen, iso dürfe es keinen Augenblick die Sorge für seine humanisti schen Schulen vergessen ; an dem Tage, wo dies geschehen könnte, würde es seinen Beruf verlassen. Endlich bezeichnete der HerrMinister esals einglückverkündigendesEreigniß, daß das neue Gebäude das Wort „Albertinum" an seiner Stirn trage und schloß mit einem dreifachen Hoch auf den Pro tektor der Anstalt, Se. Majestät König Albert, in welches die Festversammlung begeistert einstimmte. Herr Rektor Franke schlug hierauf der Festversammlung vor, mittelst Telegramms an Se. Majestät ein ehrfurchtsvolles Glückauf zu richten, was sofort geschah. — Herrvc. Walter (Freiberg) ließ, anknüpfend an die Worte „virtuti, sLpisutise, die matvr leben. — Herr Stadtrath Rößler (Freiberg) gedachte der Fürsorge, welche sowohl die Regierung wie auch die Kommunen dem Schulwesen angedeihen lassen. Für das erwiesene Gute sprach der Redner den Dank der städtischen Behörde Freibergs aus und schloß mit einem dreifachen Hoch auf Se. Excellenz den Herrn Kultusminister. Weiter toasteten Herr Geh. Kirchenrath Gilbert auf die jetzigen und früheren Mitglieder der Gymnasial-Kommisfion;' Herr Rektor Franke auf Freibergs Behörden und Bürger; Herr Advokat Geisler aufs Gymnasial-Lehrerkollegium; Herr Rektor Franke auf die segensreiche Thätigkeit des früheren Rektors Herrn Frotscher, der leider dem Feste bei zuwohnen verhindert sei; Herr l)r. Rachel namens des Lehrerkollegiums auf die Damen Freibergs und die alten Herren ; Herr vr. Süß auf den Erbauer des neuen Gymnasiums (Herrn Bezirksbaumeister Müller); Herr Kirchenrath Beyer (Dresden) auf die seligen Poufsaden rc. rc. Die Zahl der Trinksprüche war Legion und tntssen wir verzichten, dieselben sämmtlich anzuführen. Neben ihnen wurde das splendide Festmahl, welches der Restauration des Herrn Debus alle Ehre machte, noch durch mehrere Tafellieder gewürzt. Von zündender Wirkung auf die Versammlung war folgendes Gedicht des Herrn Oberlehrer Albani: So lebe wohl, o Thümerei! Jst's auch mit dir für uns vorbei, So wirst du doch im Herzen mein Für immer unvergessen sein. Mincrvens Vogel floh dich nicht: Du dämpft'st das grelle Sonnenlicht Sodann bestieg ein würdiger Veteran, Herr Kirchenrath l)c. Beyer, das Katheder, um eine lateinische Rede zu halten, welche durch ihre Erinnerungen an die Vergangenheit und durch ernste Mahnungen für die Zukunft im vollsten Sinne des Wortes ansprach und wahrhaft erbaute Den Schluß machte der Gesang: „Unsern Ausgang rc. Um 10 Uhr erfolgte die Verabschiedung der Lehrer und jetzigen Schüler in der alten Aula. Nach einem ent sprechenden Gesänge sprach der krimus omuium, Schieck, dem alten Hause in gebundener Rede ein ergreifendes und rührendes Lebewohl aus. Nach ihm betrat der Sonim- des Lehrerkollegiums, Herr Prof. Dc. Brause, das Katheder, um in schlichter Rede den Gefühlen, von welchen sich seine Kollegen ergriffen fühlen mußten, würdigen Ausdruck zu verleihen. Nachdem auch diese Feier mit dem Gesänge: „Unsern Ausgang rc." geschlossen worden war, begab sich! das Lehrerkollegium mit drei Vertretern aus jeder Klasse in die ehemaligen Räume der Bibliothek, wo in impo- nirender Reihe den Eintretenden die Damen gegenüber standen, welche sich zur Beschaffung einer Gymuasialfahue vereinigt hatten. Frau Prof. Gretschel ergriff das Wort,