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Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand 1875 Donnerstag, den 7. Oktober 233 terie. eiberg. »rke. nm. Sbriicke. laust aus ei werde« allgebäuR 354 e.) jahnkh. 4S,»i. -Mark 2882t 92285. Z»02t 54788 , 7666« Balsam ng gegen Sicht — enschmerz rkut« n 1 und rt werden anstatt' dem Mädchen — sei es in der Mittel- oder höheren Töchter schule — alle diejenigen Kenntnisse und Fertigkeiten an zueignen, welche seine spätere spezielle Berufsausbildung erfordert. Dann aber gilt es, der Tochter die Qualifikation zu einer für sie passenden Erwerbsthätigkeit zu schaffen, wozu außer den hier und da vorhandenen Anstalten die oben erwähnten Vereine für Frauenbildung und Hebung des weiblichen Geschlechts eine ganz ausgezeichnete Gelegenheit darbieten. Möchte diese kurze Betrachtung dazu beitragen, daß solche Gelegenheiten von gewissenhaften Eltern immer fleißiger benutzt werden, um mit verhältnißmäßig geringen Opfern in der Gegenwart die Zukunft ihrer Töchter sicher zu stellen, soweit dies in der Macht des Menschen liegt. dage- ersende - zu 1 nie für !98.j I loko -ggiU Nark. Sicken >0 B. äcker- M-rk, uhle: ning: - Nov. i R. G., K.B.. »Mai 7»,so nöl. chneten l Thlr. » billige n auch rüde sich nlich an Firma a. M. Inserate, en nicht Fraul- > Herab nen zum liche und vereinsamte alte Mädchen. Und wenn nun gar! Mangel und Noth vorhanden sind, weil die Eltern wenig oder gar nichts hinterlassen haben, oder weil der einzig mögliche Gcldverdienst durch schlechtbezahlte Handarbeit die sei« einen z» Zohnt in weise noch immer als Regel gelten kann, daß die Ehe schließung nicht, wie in Frankreich, vorzugsweise nur ein kaufmännisches Geschäft, sondern ein wirkliches Herzens- bündniß ist. Es ergiebt sich daraus für alle Eltern die Pflicht, auch der Eventualität ins Auge zu sehen, daß ihre Töchter un- verheirathet bleiben. Könne» sie ihnen einmal ausreichendes Vermögen hinterlassen, so ist das sehr schön, aber es ist dennoch nicht genug für die Zukunft. Bei noch so gefüllter Kaffe kann das Leben eines alternden Mädchens eine einzige große Leere sein. Wo das der Fall ist, wo dem Dasein jeder nützliche Beruf, jede segensreiche Beschäftigung, jede darauf beruhende Selbständigkeit, Sicherheit und Würde fehlt, da verbindet sich mit dem Namen der alten Jung frau nicht ohne Grund das Odium eines verfehlten Lebens und notorischer Unliebenswürdigkeit. Glückliche Ausnahmen von der Regel — alte liebe Tanten, die sich in den Häusern von Verwandten nützlich machen und um die man sich förm lich streitet — giebt es ja genug, aber ebenso viele unglück- so ost und eindringlich vorgerechnet, daß es gar nicht zu verwundern ist, wenn Heirathsanträgen und Verlöbnissen allerlei Erwägungen höchst materieller Natur voranzugehen pflegen. Und wo es auch so aussieht, als ob es den Töchtern eines Hauses an Bewerbern nicht fehlen könnte, weil sie tugendhaft, fein gebildet, schön, liebenswürdig, witzig und vor allen Dingen reich sind — eine absolute Sicherheit sür ihre glückliche Verheirathung ist dennoch nicht vorhanden. Gerade bei uns in Deutschland nicht, wo es doch glücklicher- Okibr. oggen so,86 2 20. u hat adert, : nach und wenn ich's verhindern kann, soll sie Gaston Dantree nie heirathen. Zeigen Sie mir, wie ich's kann, und Sie sollen sehen, ob ich Blut in den Adern habe und eines Mannes Leidenschaft im Herzen, selbst wenn es eines ver krüppelten Zwerges Herz wäre!" „Betrachten Sie noch einmal das Pärchen, Mr. Danger field, aus daß Ihr kühner Entschluß nicht wanke" Wieder tanzte des Barons Tochter mit all der Grazie einer Bajadere, das goldbraune rosengeschmücktr Haar um floß ihre Schultern, ihr Antlitz hob sich mit glückseligem Lächeln zu Gaston Dantree, in dessen Arm sie unter den berauschenden Klängen der „6»räes 6» I» Keim-/' hin schwebte. „Begreifen Sie nun, daß der Tenorstimme und den A«M- Circus- 4^68,.j Uhr. Lage eines solchen weiblichen Wesens wahrhaft trostlos und erbarmungswürdig^ * Derartige Fälle "sind aber so häufig, daß es als eine Aufgabe unserer Zeit erscheint, auf Beseitigung derselben Bedacht zu nehmen. Wie ist dieser gar nicht wegzuleug nenden Kalamität entgegen zu treten? Die Erkenntniß fängt an sich Bahn zu brechen, daß es Pflicht der Eltern und Vormünder ist, die Zukunft ihrer Töchter und Pfleglinge nicht dem Zufall zu überlassen, sondem deren Er ziehung und Unterricht nach festem Plan so zu leiten, daß sie, ähnlich den jungen Männern, sich für einen ihren Kräften und Fähigkeiten angemessenen Lebensberuf vor bereiten, um, wenn sie unverheirathet bleiben, auf eigenen Füßen stehen, nützlich für die Welt und erfolgreich sür ihre eigene Existenz arbeiten und in dem Bewußtsein ihrer Selbst ständigkeit sich wohl und zufrieden fühlen können. Dazu müssen vor allen Dingen Haus und Schule redlich das Ihre thun! Jenes, um für den Fall der Verheirathung eine tüchtige, sparsame Wirthin heranzubilde», diese, um - - den Wunsch und die Erwartung hegen, dieselben über kurz oder lang in de» Ehestand treten zu sehen. Auch den jungen Mädchen schwebt wohl als schönes, wünschenswerthes Ziel ihre dereinstige glückliche Verheirathung, ihr Schaffen und Wirken an der Seite eines geliebten Gatten im traute« Familienkreise vor. Aber wer übernimmt die Bürgschaft dafür, daß diese Wünsche und Hoffnungen jemals in Er füllung gehen? Die Summe dessen, was gegenwärtig zur Gründung und Erhaltung eines Hausstandes gehört, oder was man wenigstens dazu erforderlich hält, ist so bedeutend and wird von Vater und Mutter den Söhnen und Töchtern jede» Wochentag Abend» K Uhr sür den andern Tai. schichte — eine vornehme Dame neigt sich zum Geliebten. Sir Robert wird es nicht gefallen, aber er kann dem ver wöhnten Liebling nichts abschlagen, und ehe eine andere Dame sich auf die Brauttoilette besinnt, wird das eigen willige Mädchen Nirs. Dantree fern." „Sie wird es nie sein, wenn ich's verhindern kann." „Ja, wenn Sie's können! Glauben Sie, daß Mr. Dan tree das Mädchen wirklich liebt ?" „Ich weiß es nicht; wenigstens sieht es so aus." „Meiner Ansicht nach schwärmt Gaston Dantree, so gut wie Sie, nur sür die Erbin von Scarswvod Park; möcht' wissen, ob Einer von Euch Isabella zum Weibe nähme, wenn sie arm wäre?" „Ich ganz gewiß nicht." „Und Mrs. Dantree wohl ebenso wenig. Sehen Sie, wie sie ihm entgegen lächelt? Die ganze Welt mag ihr Herz durchschauen. Und nach ihr sind Sie präsumtiver Erbe, Mrs. Dangerfield?" »Ich sehe nicht ein, was das hiermit zu schaffen hat. Tagesschau. Freiberg, den 6. Oktober. Der dem Bundesrathe vorgelegte Entwurf betreffs einer Revision des Strafgesetzes umfaßt nicht weniger als 62 Paragraphen, von denen bl ganz und gar durch eine andere Fassung ersetzt werden; die übrigen aber ent weder ganz neue Bestimmungen oder Zusätze zu alten Paragraphen enthalten. Was die neu ausgenommenen Paragraphen anlangt, so sind sie aus die Beseitigung von Mißständen gerichtet, welche sich durch die Erfahrung heraus gestellt haben. Dieselben umiaffen den Fall Duchesne, Maß regel» bei Vergehen und Verbrechen von Kindern unter »weimonatl. 1 Mk. b0 Ps- und ein» «»natl. 75 Ps. Die Redaktion oe- findel sich Rinnen, gasse VÜx. ll Et. Dort tanzt Isabella mit dem hübschen Tenoristen. Sehen Sie, wie sie ihm entgegen lächelt; hatte sie fürs Sie je solch einen Blick? Lauschte sie je Ihren Worten mit, solch glückseligem Ausdruck? Sie liebt den fremden Aben teurer, und Glück und Liebe machen sie beinahe schön. Sie aber nannte sie einen häßlichen verkrüppelten Zwerg. Wer weiß, ob sie nicht eben über den guten Spaß lachen?" „Weib, Teufel!" schrie Peter Dangerfield außer sich auf, „Du lügst, solcher Gemeinheit wird Isabella Danger field sich nie schuldig machen!" „Wirklich? Sie haben Wohl noch zu lernen, wessen sie sähig wäre. Ich sage Ihnen, sie hat schlechtes Blut in den Adern, sie stammt aus bitterbösem Geschlechte. Starren Eie mich nicht so an, — ich spreche nicht von der Danger field. Sie aber ertragen ihre herzlose Beleidigung, Sie sehen ruhig zu, wenn sie den hergelaufenen Gecken heiratet, und ziehen dann lebenslang den Hut vor Gaston Dantree, Herr zu Scarswvod Park. Bah, Peter Dangerfield, Sie haben Milch und Wasser in den Adern, und es ist unnütz mit Ihnen zu reden. Guten Abend l" As<Ae heftig Ihren Arm und hielt sie zurück. Edlich war er aufgestachelt. „Bleiben Siel" keuchte er, „ja, ich Haffe meine Kousine, Vie Emanzipation -er Frauen. Wer von Emanzipation der Frauen spricht, der begegnet in Männerkreisen nicht selten einem verächtlichen Lächeln. Und doch ist die Sache, um welche es sich hierbei handelt, weder verächtlich noch lächerlich ; ja sie gewinnt gerade in unserer Zeit dadurch an Bedeutung, daß zahlreiche Vereine sich die Aufgabe gestellt, dem weiblichen Geschlechte ein würdigeres und unabhängigeres Loos zu schaffe». Alle diese Bestrebungen haben in dem „Allgemeinen deutschen Frauenvereine", welcher in den Tagen vom 2. bis 5. Oktbr. zu Gotha seine siebente Generalversammlung hielt, einen festen Mittelpunkt gefunden. Gegen diese Bestrebungen der Frauenvereine ziehen die prinzipiellen Gegner derselben mit Gründen zu Felde, die unter gegenwärtigen Zeitverhältnifsen in der That ihre Bedeutung verloren haben. Es klingt recht schön, wenn die Behauptung aufgestellt wird: „Das Weib erfüllt seinen naturgemäßen Beruf einzig und allein als Gattin, Haus frau und Mutter; in jeder anderen Sphäre, die ihm etwa zuertheilt wird, hat es seine eigentliche Bestimmung verfehlt!" Sehen wir uns doch einmal diesen so ganz allgemein hin zestellten Satz der Wirklichkeit gegenüber etwas näher an. Man kann unbedenklich zugeben, daß alle treuen und Feuilleton. Geheimnitzvoll. Rach dem amerikanischen Originale der MrS. May Agnes Fleming frei bearbeitet von L ina Freifrau von Berlepsch. (Fortsetzung.) „Warum erinnern Sie mich daran? fragte er heiser, „sie sagte mir doch, sie habe es nicht böse gemeint." „Eie sagte es Ihnen! Peter Dangerfield. Sie sind kttn Mann, wenn Sie sich solche Beleidigung gefallen lassen." 12 Jahren, Beschränkung der Antragsvergehen, den so genannten Kanzelparagraphen, die bewußte Verbreitung erdichteter resp. entstellter Thatsachen, die Körperverletzungen, die Verletzung der Wehrdienstverpflichtung. Unter den dies bezüglichen Bestimmungen verdienen besondere Erwähnung der 8 39»., welcher in besonderen vom Gesetz vorgeschriebe nen Fällen es für zulässig erklärt, daß neben einer Freiheits- und Geldstrafe auf die Leistung einer Friedensbürgschaft im Betrage von 30 bis 3000 Mark auf die Dauer von einem Monat bis zu einem Jahr erkannt wird. Nach §395. entscheidet der Richter über die Höhe der Bürgschaft nach freiem Ermessen; bis zur Leistung der Sicherheit ist der Verurtheilte in Haft zu nehmen; nach 8 39 c. wird die bestellte Sicherheit frei, wenn der Verurtheilte den ihm auf- erlcgten Frieden gewahrt hat, im entgegengesetzten Falle aber verfällt sie dem Staate. Diese Friedensbürgschaft, welche die in 8 39 behandelte Polizeiaufsicht durch eine gerichtliche Maßnahme gleichsam verstärkt, tritt neben der eigentlichen Strafe in zehn besonders genannten Fällen ein, u. A. beim strafbaren Versuch, öffentlicher Aufforderung zum Ungehorsam und Aufreizung, Mißbrauch des geistliche» Amtes, versuchte Vorbereitung und Erbietung zu einem Ver brechen rc. Hinter 8 49, welcher lautet: „als Gehilfe wird i dunklen pathetischen Augen das Werk gelungen? Isabella ! Dangerfield liebt Gaston Dantree. Es ist die alte Ge- Jch werde Tag meines Lebens präsumtiver Erbe bleiben. Der alte Herr wird vom Schauplatz verschwinden, Isabella aber heirathet und zeugt vielleicht ein halbes Dutzend Söhne. Wozu soll sich übrigens ein Mann grämen um Dinge, die er doch nicht ändern kann?" „Ganz richtig, um Dinge, die er doch nicht ändern kann. Das paßt aber nicht auf Ihren Fall. Noch vor sechs Monaten standen drei Leben zwischen dem Oberst Danger field und seinem jetzigen Titel. Sie Alle sind, um mich Ihres Ausdruckes zu bedienen, vom Schauplatz verschwun den. Scarswvod Park wird, bevor das Jahr endet, noch einmal in andere Hände übergehen." „Mrs. Vavasor, wenn Sie wirklich so heißen, ich ver stehe Sie nicht. Haben Sie mir irgend etwas mitzutheilen, so sagen Sie's deutlich, Räthsellösen war nie meine starke Seite." Mrs. Vavasor lachte. „Ließen Sie je sich wahrsagen, Mr. Dangerfield? ich habe Zigeunerblut in den Adern und will Ihnen wahr sagen." Mechanisch hielt er ihr die Hand entgegen. Unter all den dunklen Worten lag tiefer Sinn. Was meinte sie? wer war sie? „Eine sonderbare Hand," begann sie nachdenklich, „ich sehe eine ruhige ereignißlose Vergangenheit, einen grund satzlosen, geizigen, selbstsüchtigen Charakter. Nein, ziehen Sie die Hand nicht zurück, Mr. Dangerfield, es ist gut, ge legentlich die Wahrheit zu hören. Sie Haffen wie ein Tiger, haben nie Jemand geliebt und werden nie Jemand lieben. Sie würden jedwedes Verbrechen begehen, wüßten Sie, daß es unentdeckt bliebe. In Ihrem Wege steht Ihnen ein verhaßtes Weib. Das Hinderniß schwindet. Ich sehe ein zerstörtes Heim, sehe ein Grab und über Ruin und Tod geht Ihr Weg nach Reichthum. Hier ist die blutige Hand von Scarswvod. Sie werden bald hier Inserate . . r werden bis Vor« und Tageblatt. Sehkraft geschwächt und den Körper siech gemacht, ohne! s°rgttch7nElwr7^ Töchte7in^äs Lebenidas zum L-ben Nöthige z^ wenn es an Verwandten und die Erwartung hegen, dieselben über kurz j fehlt, die willig und fähig sind zu Helsen - dann wird dre