Volltext Seite (XML)
Sein sanftes Trauerlied, Sein banger Klaggesang Hemmt alle Wulli in uns, Schmilzt uns in Mitleid hin Ist zaubervoll. Er geh’ zur Unterwelt, Ihm sei der Pfad bereit, Es beuget Alles sich Vor seiner Zauberkunst, Sein ist der Sie:;. Orpheus. Ach, ich habe sie verloren, All’ mein Glück ist nun dahin, 0, war’ ich nie geboren, Weh, dass ich auf Erden bin! Euridice! o Götter! gib Antwort! Ewig bleibe ich dir treu. w. Ach, ich habe u. s. Euridice! Ach, nicht der Himmel, nicht die Erde Beut mir Hoffnung, beut mir Trost! Ach, ich habe u. s. w. Coiicertstiick, Adagio und Allegro capriccioso für Violou- componirt und vorgetragen von Herrn Friedrich a Grützmncher. (Neu.) Recitativ und Arie aus dem Oratorium „die Schöpfung von J. Haydn, gesungen von Herrn Albert Ei/ers, Königl. Hof-Opernsänger aus Dresden.] Recitativ. Und Gott sprach: Es bringe die Erde hervor lebende Geschöpfe nach ihrer Art, Vieh und kriechendes Gewürm, und Thiere der Erde nach ihren Gattungen. Gleich öffnet sich der Erde Schooss, und sie gebiert auf Gottes Wort Geschöpfe jeder Art, in vollem Wuchs und ohne Zahl. Vor Freude brüllend steht der Löwe da. Hier schiesst der gelenkige Tiger empor. Das zackige Haupt erhebt der schnelle Hirsch. Mit fliegender Mähne springt und wieh’rt voll Muth und Kraft das edle Ross. Auf grünen Matten weidet schon das Rind in Heerden abgetheilt. Die Triften deckt, als wie gesäet, das wollenreiche sanfte Schaaf. Wie Staub verbreitet sich, in Schwarm und Wirbel das Heer der Insekten. In langen Zügen kriecht am Boden das Gewürm. Arie. Nun scheint im vollen Glanze der Himmel, Nun prangt in ihrem Schmucke die Erde, Die Luft erfüllt das leichte Gefieder, Die Wässer schwellt der Fische Gewimmel, Den Boden drückt der Thiere Last. Doch war noch Alles nicht vollbracht. Dem Ganzen fehlte das Geschöpf, Das Gottes Werke dankbar sehn, Des Herren Güte preisen soll.