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WWWWWl Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand 1875 Sonntag, den 10. SeMmbcl 218 amtes vertraulich mitqetheilt wurde, daß man die Frage I westlichen Nachbarn gegen Deutschland höchst charakteristisch amies verirauna- v N kte»- bat wieder einmal leinen Tagesschau setzt den Bericht über die Operationen des großen Haupt- Ausschließung der deutschen Konkurrenz, bestimmend auf quartiers und der mit demselben vereinigten puppen Ansichten des Reichskanzlers gewirkt haben." — Dem werden die möglichen Folgen eines solchen Durchbruchs ^München ei^ den ersten Tagen eine Aktion der Klerikalpatrioten gegen die gesammte Kriegslage erörtert und als Anfang ein August bis Ende Oktober gegeben. ^.ag war f^ die deu sche Kriegs norddeutscher Blätter gefährdet scheint. Die Ankündigung ceiberg. !-b Uhr Aus Frankreich kommt wieder einmal die Nachricht ir. 8". 8". > AI, r", ö", r Abende r. liUag« lL >ie 8 Uhr. uhrutageu tg« nur ugprobe der das 17' Aus Ler Rcichsjustizkommission ist noch der Beschluß über tz 316 des Entwurfs nachzutragen. Der Paragraph bestimmt: „Erfolgt die Aufhebung des Unheils nur wegen Gesetzesverletzung bei Anwendung des Gesetzes auf die dem Urtheile zu Grunde liegenden Feststellungen, so hat das Revisionsgcricht in der Sache selbst zu entscheiden, sofern ohne weitere thatsächliche E örterungen nur auf Freisprechung zu erkennen ist. In andern Fällen ist die Sache zur anderweilen Verhandlung und Entscheidung an das Gericht zurückzuvcrweisen, welches in erster Instanz erkannt hat." Hinsichtlich der Frage, inwieweit das Gericht, an die Entscheidung des Rcvisionsgcrichls gebunden sei, entschied sich die Kommission dahin, daß das erkennende Gericht erst dann die Rechtsanschauungen des Revision.'gerichls seinen Entscheidungen zu Grunde zu legen habe, nenn das zweite Unheil aus denselben Gründen wie das erste aufgehoben sei und nochmals zurückverwicscn werde. — In der letzten Sitzung wu.de der Fall behandelt, wenn mehrere Personen wegen derselben Thal verurtheili sind und daS Urtheil zu Gunsten eines der Thäler, der allein Revision eingelegt hat, abgcändcrt wird, man beschloß, daß das Rechtsmittel dann anch allen übrigen Verurlheillcn zu Gute kommen solle. Damit war der Abschnitt „Revision" abgeschlossen und die Kommission ver- inander sr allen nd nach w mehr können. ejenigen nd nach n, ohne lich ist, asjeuige s guten ; eben- mz be- ud für l einen r unsere uer von ie Zahl cht ver- welche rd dem- ' Zina) stüh ß»» bng »oa -.8» lv" ächsische . gehört he noch bahnen, Anlagen Lachsen. Boden, ltiviren, cfüllung >1, daß wuchs, ils alle 0", i> i- , l»". m. Hrn. in Krim- i- Moritz Dribden. Dreedin. Meißen. ,e. a Naacke in Dre«. irbach, in d Trent, iroßmann Pferdekrästen mit einer Geschwindigkeit von 14 Knoten. Die Dicke des Panzers beträgt in der Mitte des Schiffes 24 Zentimeter, auf den Kasematten 21 Zentimeter und bei den Drehthürmen 26 Zentimeter. Die Armirung besteht aus 4 Stück 26 Ztmtr. Krupp'schen Stahlgeschützen in den beiden Thürmen und je einem langen 17 Ztm. Geschütz am Bug und im Heck. Die Besatzuugsstärke wird 500 Mann incl. aller Offiziere betragen und führt das Schiff Proviant für drei Monate sowie Wasser auf vier Wochen, welches jedoch durch einen Destillirapparat immer ergänzt werden kann, bei sich. Auswärtige Blätter enthalten folgende Korrespondenz aus Berlin: „Die Besitzer unserer größten Werke halten Berathungen ab, wie sie sich bei der voraussichtlich lebhaften Debatte über die Aufhebung, respektive Fortdauer der Eiseneinfuhrzölle verhalten sollen. Sie haben insofern einen Erfolg erzielt, daß ihnen seitens des Reichskanzler ¬ lassen und rechtzeitig zu der Eröffnung des Landtages in — * ' " . — Man erwartet übrigens gleich in Jörg in Form einer Interpellation über die .,Zukunst Baierns," welche dem Herrn durch die — Artikel einzelner Freiberg, den 18. Septbr. Das neunte Heft des Generalstabswerkes über den deutsch-französischen Krieg, welches soeben erschienen ist, als eine offene betrachte und sie der freien Entschließung des Reichstages anbeimstelle. Außer jenen persönlichen Be mühungen soll die jüngste Vergebung emer großen russtichen Schienenbestellung an französische und englische Werke, mit von diesem nltramontanen Sturmangriff mag auf die Ent schließungen der sechs Mitglieder der Reichsjustizkommission nicht ohne Einfluß gewesen sein. So bedeutungslos das Ganze thatsächlich ist, so wird der Verlauf möglicherweise doch über eine wichtige parlamentarische Frage, nämlich die Führerschaft der klerikal-patriotischen Majorität entscheiden. Als Konkurrenten dabei stehen sich die Herren vr. Jörg und Domkapitular Molitor gegenüber, von denen der Letztere das radikale Element, die sog. „Entschiedenen" vertritt. In Oesterreich wird in den ersten Tagen des Ok tober ein Säkularfest nämlich die Feier des hundertjährigen Bestandes der Bukowina unter dem österreichischen Szepter mit großem Glanze begangen werden. Bei diesem Landes feste wird, wie man hört, auch der Kaiser sich vertreten lassen und sämmtliche Nationalitäten des Landes werden besondere Delegirte entsenden. Jede der ungarischen Ge meinden in der Bukowina schickt drei Repräsentanten, zwölf Jungfrauen und zwölf Jünglinge, welche in ihrer National tracht nationale Tänze darstellen werden. Die Rumänen, Schwaben, Ruthcuen, Lipovaren, Mazuren, Polen, Czechen werden ebenfalls in ihren Nationaltrachten erlcheinen. ist Der Dichter Viktor Hugo hat wieder einmal seinen großen Mund geöffnet und eine Reihe ebenso abgeschmackter als haßerfüllter Sätze gegen die deutsche Nation von ich gegeben. Der Genfer Friedenskongreß hatte ihn zur Theiln'ahme eingeladen und er fühlte sich zur Absage ver anlaßt. Denn kein Friede ist ihm möglich, ehe Frankreich die ihm gebührende Stellung in der Welt wieder errungen hat. „Das zerstückelte Frankreich ist ein Unglück für die Menschheit; Frankreich gehört nicht Frankreich, es gehört der Welt an; eine Frankreich fehlende Provinz ist ein dem menschlichen Geschlechte abhanden gekommenes Organ. Der Friede ist nicht möglich nach einem Schimpfe, (!) wie das inmitten des 19. Jahrhunderts wiederhergestellte deutsche Reich, wie das von Berlin geschändete Parks ist." Doch genug des Unsinns. Man würde diesen tollen Ausbrüchen des Größenwahns gar keine weiteren Beachtung widmen, wenn sie auch in Frankreich als die sinnlosen Groß sprechereien eines längst übergeschnappten Menschen, wie sie es in der That sind, aufgefaßt würden. Allein die französische Presse und das französische Publikum findet diese Aussprüche vielleicht etwas übertrieben oder unzeit gemäß, es giebt aber nur zu häufig in der Sache selbst den Viktor Hugo'schen Ergüßen vollkommen Recht. Und . darum zeugen sie von der ungeschwächten Fortdauer der repimd« Kpl.-Oki, ggm tot» WR.S., 88 M.S. pril-Mai r.-ONbr ter. Revanchestimmung. Der Export an edlen Metallen von England nach Deutschland weist vom I. Januar bis 31. August d. I. einen Ueberschuß von 800,OOo Pfd. Sterl, über den Im port auf, während die Differenz im vorhergehenden Jahre während derselben Zeitperiode nur 82,000 Pfd. Sterl, be trug. Nach Frankreich ging im Vorjahre von England ein Ueberschuß von 3,, Millionen Pfd. Sterl., während in diesem Jahre nur 1,, Millionen dahin versendet worden sind. Deutsches Reich. bemerkenswerth. In Wilhelmshafen ist das erste an den Nordseeküsten gebaute Panzerschiff, ein Thurmschiff, „der große Kurfürst" vom Stapel gelassen worden. Der Bau wurde im Jahre 1868 begonnen und unter den größten Schwierigkeiten vollendet. „Der große Kurfürst" hat bei einer Länge von fast 94 Meter, einer Breite von I6„, Meter und einem Tiefgange von 7,5 Meter, ein Deplacement von ca. 6100 Tonnen und eine Maschinenkraft von 54oO gesehen, an nichts weiter gedacht habe, als an ihre Schön heit und Güte, da war die kleine Comteffe ganz bei der Sache, und die Augen zu ihm erhebend, blickte sie fragend in die seinigen, und der treue Ausdruck derselben mußte ihr genügende Antwort geben, denn sie reichte ihm die Hand und sagte leise: „Ich bedarf auch der Vergebung!" Bei der Heimfahrt hatte es Felix eingerichtet, daß er und Comteffe Hellberg in einem Wagen fuhren, und was sie sich bei dieser Fahrt Alles zu sagen hatten, ist über flüssig zu wiederholen, doch als er sie vor dem Hause aus dem Wage» hob, da sah mau au Beider Mienen, daß sie von Glück und Freude erfüllt waren. Als nach dem Tiner die Mehrzahl der Gäste sich ent fernt hatte, die Abschiedsstunde nahte, trat Hedwig im Reise-Kostüm unter die noch Anwesenden, und als die alte Professorin weinend der Nichte Lebewohl sagte, trat Adele, Felix die Hand reichend, leise zu ihr hin und sagte mit rührend lieblichem Ton: „Liebe Mama, wollen Sie mich jetzt an Hcdwig's Stelle als Ihre Tochter annehmen?" Die Professorin machte große Augen, denn ihr hatten die beiden Uebelthäter doch nicht Alles gesagt, bald aber wurde es ihr klar und sie schloß Adele gerührt in ihre Arme. „Ich verdiene diese Stunde nicht," sagte jetzt hinzu tretend Hedwig, während Gefühle der mannigfachsten Art ihre Stimme erstickten, „fast hätte ich Euer Glück vernichtet, Werl ich zu klug sein wollte!" Was ist alle Klugheit der Menschen gegen Gottes Güte, Weisheit und Barmherzigkeit? jdie jungfräuliche Stirn. Nur wenig Gäste sind anwesend, denn der Bräutigam ist Jahre lang in Italien gewesen und ist so in der Heimath fremd geworden; Hedwig aber hat still und zurückgezogen mit ihrer Tante gelebt. Bian ist im Begriff zur Kirche zu fahren, und Felix ergreift so eben die Hand der Braut, um sie als Stellvertreter seines ' verstorbenen Vaters dem Bräutigam zuzufübren, als ein > Wagen vorfährt, ein eiliger Schritt die Treppe herauf- , kommt und eine Sekunde darauf Komtesse Hellberg in der Thür erscheint. „Adele!" tönt es von Hcdwig's und Felix' Lippen — i und mit Freudenthränen stürzt die Braut der vergebenden ! Freundin an's Herz. > Die Unterbrechung geht schnell vorüber, Hoheneck spricht ' niit tiefem Gefühl einige Worte zu Eduard und vertraut ' ihm die Hand Hcdwig's an. Blau fährt zur Kirckc. Als ' sich dort die Paare ordnen, sieht Felix bittend zu Adele bin, wagt aber nicht, ihr seine Hand anzubieten — dennoch 1 ist er verstanden worden, denn sie reicht ihm erröthend die ! ihrige und die Freude, die bei diesem Zeichen der Huld > aus dcu Augen des jungen Offiziers strahlt, stimmt Adele ' noch weicher, als der Orgelton, unter dessen feierlichem Klingen jetzt die Paare zum Altar schreiten. Daß Adele und Felix nichts von der Rede gehört haben, die der Pastor gehalten; nichts gesehen haben vom Rinqc- wcchseln und Nicderknicen, das wird Jeder natürlich finden, der einmal innia geliebt hat. Als aber während des letzten Verses, der gesungen ward, Felix sich flüsternd zu Adele Ergebung bat und ihr schwor, daß er fast wider Wrllen in die Jntrigue gezogen; als er sie einmal nicht fort, sondern faßt nur die außer und neben dem großen Kriegsschauplätze geschehenen Ereignisse zusammenl und schließt mit einer Darstellung der Belagerung von . Metz. Die Verbindung der Armee mit dem Vaterlande, ihre Ergänzungen von dort aus, die Aushebungen in den Bezirken und der außerordentlich schwierige Betrieb der Verpflegung der in Feindesland befindlichen Truppen werden eingehend und lebendig geschildert, sodann die Be lagerung der Festungen Bitsch, Pfalzburg, Toul, Verdun, Diedenhofen und Straßburg, sowie die zu deren Ver- tbeidigung ergriffenen Maßregeln ausführlich dargestellt. Die Schilderung dcr Belagerung von Metz, welche das Heft schließt, umfaßt nicht allein die Aufstellung der zur He tirung verwendeten Truppen, sondern auch eine detaillirte ; Zählung und Beschreibung der zur Sicherung unsrer k uppen aufgcführten gewaltigen Erdarbeiten und giebt eine drastische Darstellung der Schlacht von Noisseville „in welcher, wie es in dem Werke heißt, die Deutschen zum ersten Mal in diesem Kriege Gelegenheit hatten, die Vorzüge einer gut ausgebildeten Infanterie und die Ueber- legenheit ihrer Artillerie auch im Vertheidigungskampfe zur Geltung zu bringen." Nach Andeutung der Wege, au welchen Marschall Bazaine hätte durchbrechen können, gegenüber ist zunächst zu bemerken, daß von einer weiteren ! Entschließung des Reichstages über diesen Gegenstand nicht die Rede sein kann, nachdem die Beschlüsse desselben hin- ' sichtlich der Aufhebung der Eisenzölle schon seit 1873 Ge etzeskraft erlangt haben. Ferner ist das Reichskanzleramt bis jetzt noch nicht in der Lage gewesen, eine vertrauliche Mittheilung dieser Art zu machen, da selbst, wenn demselben diesbezügliche Gesuche zugegangen sind, doch erst der Bundes- ' rath gehört werden müßte. Der Wunsch, die bairischen Mitglieder der Neichsjustiz- kommission auch nach der Kammereröffnung in München noch an den Arbeiten der Kommission Theil nehmen zu sehen, wird sich trotz aller gemachten Versuche doch nicht verwirklichen. Bis zu einer festen Uebercinkunft unter den sechs Landtagsmitgliedern war es überhaupt noch nicht ge kommen , der Gedanke eines gemeinschaftlichen Fernbleibens von den Landtagssitzungen vielmehr vorläufig nur vertrau lich erörtert worden. Parteirücksichten verhinderten es, die Frage in einem der Rcichsjustizkommission günstigen Sinne zu lösen. Die in Rede stehenden sechs bairischen Abge ordneten werden bereits vor dem 18. Oktober Berlin ver- Feuilleton. ! Zu klug. Novelle von G. v. Moser. (Schluß.) Wer hätte nicht schon einen Hochzeitstag erlebt, sei es lein eigener, sei cs der einer anderen geliebten Person: Ein feierlicher Ernst ruht auf dem Hause und den Menschen, ein unbestimmtes, trotz allem Glück bedrückendes Gefühl macht sich geltend. Ein Schritt wie der zum Altar ist aber auch nicht leicht, Glück und Friede des ganzen Lebens hängt gewöhnlich davon ab; die Leidenschaft flieht und die Liebe muß bleiben. Wie oft wird aber eine Ehe aus flüchtiger und thörichter Leidenschaft geschlossen, nach kurzer Zeit ist diese dahin, und die Liehe fehlt, die da sanst- müthig ist und duldet, während die dämonischen Mächte freies Spiel mit der unglücklichen Seele bekommen. . Wenn das Paar, das heut das Bündniß sür's Leben lchlietzen wollte, Hedwig und Eduard, so gleich gestimmte Seelen besitzt, als sie äußerlich harmoniren, so darf man Hessen, daß keine Dissonanz in ihre Ehe klingen wird. Er schlanker Mann, mit einem schön geschnittenen gcmalen Antlitz, Begeisterung für olles Schöne im glänzenden m dieser betrachtet er soeben seine geliebte ist «»es Herbe und Strenge ae- wabrbatt"^»"" .sanfter weiblicher Ausdruck machte sie Gküalt»^''' Ä ^wand umschließt die schlanke Tich-n der L den sie heut Morgen als pichen "e" Vergebung von Adele geschickt erhalten, ziert Aus Frankreich kommt wieder einmal die Nachricht handelte zunächst Larüvcr, ob die Appcllationsinstanz den Land- von einer Demonstration, welche für die Gefühle unserer geeichten oder den Oberlandcsgcrichtcn übertragen werden solle. Inserate werden bis Bor« WFrtlbeMrÄIMtrW NKRinn^. Handlung,zusenden. - " und Tageblatt.