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Amtsblatt für die Z200 I Tr. gtSffnet Nag Nach« Ihr an. losen >chen der nicht >ctbr. ! nicht gegen >. Bl. rissen. Ä-ed. ten em uts >en. »en, gs- M mch ;ren »ch- hervorgehen könnten. Herr Advokat Wachsmuth, Vorsitzender des Ge,ell- schasts-Ausschußes, bat zunächst die Aktionäre, sie sollten nicht etwa aus der Kürze der Mittheilungen des Ausschusses eine oberflächliche Berathung der vorliegenden wichtigen Angelegenheit durch den Ausschuß folgern. Der Ausschuß sei der Meinung gewesen, daß ein großes Zahlenwerk nur verwirren könne, und er habe sich deshalb auf mehr allge meine Bemerkungen beschränkt. Wenn der Vorredner auf das Beispiel Dresden-Bodenbach hingewiesen habe und damit auf eine längst verfloßene Zeit zurückgegangen sei, so müße lange Jahre hindurch eine schlecht rentirende gewesen sei und eine geringe Verzinsung abgeworfen habe. Redner welche n Posten >ei Frau Nr. 7. Dresdner Eisenbahn-Kompagnie. Das Direktorium präzisirte die Tagesordnung in folgende Fragen: ») Beschließt die Generalversammlung den Ausbau und Betrieb der Eisenbahnstrecke Brüx-Moldau durch die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Kompagnie und für Rech nung derselben unter den in der Mittheilung des Direktoriums an die Aktionäre 6. <1. August l875 angegebenen Konzessions- und sonstigen Bedingungen? und für den Fall der Annahme dieses Punktes b) ermächtigt die Generalversammlung den Ausschuß und das Direktorium, die zu diesem Zwecke noch erforder lichen Verhandlungen zum Abschlusse zu bringen? und e) zu Beschaffung der erforderlichen Geldmittel eine Anleihe in entsprechender Höhe aufzunehmen, sowie alle sonst nöthigen Maaßregeln vorzunehmen? Die Verhandlungen selbst eröffnete kurz nach 10 Uhr Vormittags der Vorsitzende des Direktoriums, Herr Bankier N- uf <s nz ms M kn iet ter Mr den Monat September "öffne« wir ein Mo«ats-Abonneme«t auf den „Freiberger Auzei.er" zum Preise von 75 Pfennigen. Bestellungen nehmen in Freiberg die unterzeichnete Expedition, aus wärts sämmtliche Reichspostanstalten entgegen. Die Expedition deT Freiberger Anzeiger. (Frotschrr'sche Buchhandlung, Erbischestr. 609.) er die Anwesenden mit kurzen Worten be- W md «»lick »u! di- Veraanqenheit der Kompagnie hervorhvb, daß heule zum »weiten Male Ausschuß und Direktonnm nnt diffenrenden LLn vor die Aktionäre treten, um deren Entscheidung eimubolen Vor 31 Jahren — also lm Jahre 1844 —- sei derselbe Fall in Bezug auf die Linie Dresden Bodenbach eingetreten. Damals beschloß das Direktorium, dlesen Bau zu unternehmen, der Ausschuß war dagegen. Die wettern Verhandlungen führten schließlich dazu, daß dw Regierung die Konzessionirung unter den von der Leipzig-Dresdener Eisenbahn verlangten Bedingungen ablehnte Jetzt sei Niemand mehr im Zweifel, daß der Gesellschaft daraus ein großer Verlust entstanden. Heute stehe man vor einer ähnlichen Entscheidung. Der Redner bemerkte hierauf Wetter, indem er sich auf die in den Händen der Aktionäre befind lichen Vorlagen des Direktoriums berief, daß die kaiserliche Regierung in Wien die Konzession zum Bau der Bahn Moldau-Brüx in ziemlich sichere Aussicht gestellt habe, und erörterte sodann die wahrscheinlichen Folgen, welche aus > dem Unterlaßen des Baues für die Leipzig-Dresdner Bahn Noßen-Freiberg-Landesgrenze, erst befruchtet. Ob man noch günstigere Konzessions-Bedingungen von der österreichischen Regierung erhalten könne, sei mindestens sehr fraglich. Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn habe in Konsequenz der neuern Eisenbahn-Politik die Aufgabe, der Konkurrenz dadurch zu begegnen, daß sie auf Schaffung eines selbständigen Ver- ehrsgebietes bedacht sei. (Lebhafter Verfall.) Der Herr Vorsitzende verliest ern aus Altenberg zu Gunsten des Bahnbaues eingegangenes Telegramm. Herr Bankier Quellmalz (Dresden) erklärt sich mit aller Entschiedenheit gegen den Ausschuß. Es habe durch aus keine GefaDfür die Gesellschaft, den Bau bis Brüx auszuführen; eine Fortsetzung bis zur Landesgrenze gleiche einer Ruine. Erst dann werde die Bahn rentabel gemacht, wenn man sie bis Brüx fortführe. Die Gesellschaft habe die Mittel, die Bahn Brüx-Moldau rentabel zu machen, und es schade nicht, wenn in den ersten Jahren die Divi denden geringer ausfielen. Die neue Bahn werde nicht, , wie der Ausschuß meine, blos einseitigen Kohlen-Verkehr haben, sondern es werde ihr auch der Durchgangsverkehr »wischen Prag und Leipzig bez. Magdeburg zufallen. Gegen über dem Ausschuß müsse man die Frage aufwerfen, warum derselbe sich seiner Zeit für den Bau bis zur LandeSgrenze erklärt habe, wenn er nicht die Absicht gehabt, nach Brüx weiter zu bauen. Jeder weitere Aufschub werde nur von Zinsverlust begleitet sein. Herr Stadtrath Wagner (Leipzig): Weder Direktorium noch Ausschuß hätten die Angelegenheit so eingehend be handelt, daß man sie für spruchreif erklären könne. Deshalb möge man, wie der Ausschuß vorschlägt, noch weitere Er örterungen abwarten und nicht auf die schiefe Ebene des Direktoriums treten. Denn es sei durchaus unrathsam, unrentable Bahnen auf Kosten rentabler Strecken zu bauen. Die Bahn Moldau-Brüx würde von den Erträg- nißen der alten Linien ein jährliches Opfer von 400,000 Feuilleton. Ein Heiliger der Alleinseligmachenden. Von Ernst Eckstein. (Fortsetzung.) - Die Schlacht von Castelfidardo nahte heran. Auf der veile des Papstthums kämpften die kanonischen Tugenden, der heilige Petrus, der große General Lamoriciore und unser Giquel v. Poitiers; auf der Seite Italiens stritt die nationale Idee, die Vaterlandsliebe, der General Cialdini und die öffentliche Meinung von ganz Europa. Die päpst lichen Stuhltruppen wurden gewalkt; der hohle Schädel ^t^uttlSmus erdröhnte unter den Faustschlagen des Giquel fiel bereits bei der ersten feindlichen Salve ' V .aus diplomatischer Berechnung! Mcht als ob eure Kugel rhm die Heldenbrust zerschmettert hatte. Im Gegeutheil! Unser Freund befand sich Wohler als;e, und gerade diese Thatsache macht es erklärlich, daß .^u Tod lebhafter denn sonst verabscheute und den feind- sichen Mordgeschossen instinktiv auswich. Er hatte gesehen vom zermalmenden Blei getroffen,' " Km?/ sank, — und alsbald erwachte der Trieb der velbsterhaltung unwiderstehlich in der Tiefe seines soldati schen Busens. Kann mein Kapitano, — so reflektirte er gähnenden Bauchwunde die Wahlstat bedecken LL-kLZ" ALL "'° w" >°. -PÄ Vie außerordentliche Generalversammlung, zu der am 27. d. M. die Leipzig - Dresdner -Eisenbahn. Kompagnie ihre Aktionäre berufen, dürfte jedenfalls numerisch die stattlichste aller Versammlungen gewesen sem, welche das Direktorium seit dem Bestehen der Kompagme ie vor sich gesehen. In Voraussicht einer äußerst zahlreichen Be theiligung hatte man die für die Verhandlungen in Aussicht genommene Buchhändlerbörse mit dem großen, geräumigen Saale im Schützenhause vertauscht, und nur auf diese Werse wurde es möglich, sämmtliche Aktionäre ungehindert und ungestört, wenn auch im Schweiße gebadet, an den Ver handlungen Theil nehmen zu laßen. Anwesend waren 1070 Aktionäre, welche zusammen 14,331 Aktien mit 3460 Stimmen repräsentirten. Freiberg allein hatte das ansehnliche Kontingent von über 300 Per sonen gestellt, welche ca. 1^00 Stimmen vertraten. Auf der Tagesordnung befand sich als einziger Gegen- Thaler erfordern. Herr ». Schildbach (Leipzig): Es sei ein längst von ihm gehegter Wunsch, daß die Leipzig-Dresdner Bahn bis in das böhmische Braunkohlenrevier hinein baue. Ueberlaße sie den Bau Anderen, so sei sie von vornherein abhängig gemacht. Bei der vorliegenden Angelegenheit trete klar der Jntereßenkampf hervor. In der General versammlung befänden sich eine Anzahl Leute, welche Aussig- Teplitzer, Buschtiehrader und dergleichen Aktien besitzen und daher wahrscheinlich gegen den Bau der Linie Brüx-Moldau wirkten. Die Angabe von dieser Seite, daß der Verkehr ein einseitiger sein werde, sei unerwiesen. Wenn man heute den Bahnbau ablehne, nach so langjährigen Verhandlungen darüber und nachdem 6 Millionen in Noßen-Freiberg- Landesgrenze hineingesteckt: — dann biete die alte stolze Leipzig-Dresdner Gesellschaft der Welt das klägliche Schau spiel dar, von früheren Vorsätzen umzukehren und Sack bahnen zu lassen. Der Ausschuß hätte neue Thatsachen vorbringen müssen, um die Aktionäre zu bestimmen, gegen den Bahn bau zu votiren, aber im Ausschuß-Gutachten habe man solche neue Thatsachen vergeblich gesucht. (Lebhafter Beifall.) ihr Frommen und Gerechten! gedenkt meiner, wenn ich nicht mehr bin. Ich grüße euch über's Grab hinaus! Gott schenke unserem geliebten heiligen Vater den Triumph seiner guten Sache, und lasse die Feinde der Kirche zu Schanden werden. Mit Freuden verspritze ich mein Blut im Dienste des Kreuzes. Betet für die Seele Eures Giquel." Dieses Testament steckte er dem Kapitano in das Porte feuille, wusch sich dann an dem nächsten Brunne» und ließ sich als Hauptmann von den Piemontesen „gefangen neh men," d. h er desertirte. Als die Päpstlichen am folgenden Tage ihre Todten begruben, entdeckten sie in der Brieftasche des Pseudo- Gemeinen den von Giquel geschriebeneil Zettel. Das Re giment Giquel's war weit entfernt; Niemand konnte die Leiche rekognosziren, aber das Billet und überdies der in dem Portefeuille enthaltene Paß ließen über die Identität des Märtyrers keinen Zweifel aufkommen. Ein solches Beispiel von Pflichttreue und Todesmuth war in der päpstlichen Armee unerhört. Giquel's Name schwebte bald auf allen Lippen. Das war kein gewöhn- "^rZuave, das war ein ächter Krieger unseres Herrn und Hettandes Jesu Christi! Zwei Amulette, die Giquel gehängt hatte, vollendeten die fromme Täuschung. Eme der Krankenpflegerin, die das ^gleiteten, hatte drei Tage später eine 2 falsche Giquel erschien ihr und theilte ihr mit, ^rheigung der heiligen Jungfrau gemäß, ^'nden des Paradieses koste. Das genügte, wandeln ^en heiligen Giquel zu ver- auch her Arzt, her die Leiche untersucht. ) , es siege h,er em ganz außergewöhnlicher Fall vor bemerkte weiter, beide Gesellschaftsorgane hätten es im vor liegenden Falle mit ihrer Pflicht sehr ernst genommen, und er hoffe, daß der Beschluß der Versammlung, möge er aus fallen, wie er wolle, der Gesellschaft zum Segen gereichen werde. (Beifall.) Herr v. Welck (Grimma), das einzige Mitglied des Ausschusses, welches dem Direktorium zustimmt, wies iu einer längeren glänzenden Rede die Haltlosigkeit der Gründe des Ausschusses nach, wobei er wiederholt durch stürmischen Beifall unterbrochen wurde. Die Bahn gehöre allerdings, wie der Ausschuß behaupte, zu den theuersten und schwierigsten; allein sie werde weder billiger noch weniger schwierig, wenn man mit dem Ausschüße warten wolle. Aber andererseits sei es unzweifelhaft, daß die Kohlenbahnen zu den sicher rentirenden gehörten. Es gelte, ein kohlenreiches, noch unabgebautes Gebiet zu erschließen. Indem durch die Herstellung der Bahn der Transport der böhmischen Braun kohle erleichtert und diese dadurch billiger gemacht werde, müße sich auch der Verbrauch der Kohle bedeutend steigern. Durch die Bahn Brüx-Moldau würden die andern Linien der Leipzig-Dresdner Bahn, Noßen-Elster-Werdau und Er brach also stöhnend zusammen ... Die Truppen Lamoriciüre's zogen sich fechtend zurück; der Kampf nahm eine andere Richtung ... Ehe noch eine Viertelstunde verging, sah sich Giquel allein, — von einigen hundert Todten nnd Verwundeten umringt. Er verhielt sich ruhig bis die Nacht auf die Fluren sank. Dann stand er auf und besichtigte seinen Hauptmann . . . Der wackere Kapi tano hatte ausgelitten. „Hm!" sagte Giquel . . . „Wie wär's . . . hm!" Er überlegte ein wenig. Dann zog er dem Todten die Uniform aus und bekleidete ihn mit der gemeinen Giquel- schen Zuavenjacke, während er selbst den Waffenrock des Offiziers anlegte. Desgleichen vertauschte er die Brieftaschen, die Portemonnaies, die Uhren rc. Dann zerfetzte er die dem Gefallenen angezogenen Beinkleider, so, daß es aussah, als habe das mörderische Blei dies vollbracht. Das noch immer quellende Blut that das Uebrige. Zuletzt schrieb er auf einen Zettel folgende Phrasen: . Am 29. September 1860. „Die heilige Jungfrau ist mir heute früh erschienen und hat mir mein nahes Ende geweissagt. „Giquel, mem Sohn," sagte sie, noch vor Sonnenuntergang wird D,ch der Tod ereilen. Eine feindliche Kugel zerschmettert Dir den Leib, — aber Deine Seele soll mit mir im Paradiese sein, Freue Dich, Giquel, daß es Dir ver- m der heiligen Kirche zu sterben. wird gepriesen sein, so weit gläubige Herzen meiner Liebe entgegenschlagen. Giquel ich segne Dich!" und ich erbebte. Und es wandelte md m ""Achtbares Bangen. Aber ich betete und l sieb stark. Ich weiß, daß ich den morgenden Tag L '"-hr erblicken werde, - doch ich meide nicht den Kampf, der nur den Tod bringen soll. Gedenkt meiner, ! s dar lernen le 486. > ti« ße« zs 2 Uhr Dasselbe ndig und Zergnüg« he Tais- t ,'ohst genau. Nag ladet iötzitr. R rin tollnhaus. ?gesucht >auS. Waschen 493. —" ' * Inserate werden bis Vor- EMrgerDiMerW Die Redaktion be- — , . „uh Tageblatt. stand: , Verhandlung über die vom Ausschuß und dem Direk- aus mue rangu zueuagrguugru i«.>, torium an die Aktionäre betreffs des Ausbaues der doch dagegen bemerkt werden, daß die Böhmische Bahn Linie nach Brüx ausgegebenen Mittheilungen, sowie über " " ' " " " - r- die in Aussicht gestellteil Konzessions- und sonstigen Be dingungen, und Beschlußfassung über den Ausbau und Betrieb der Strecke Brüx-Moldau durch die Leipzig- ».Glichen und städtischen Behörden zu Freiberg nnd Brand Sonntags2b. Anglist. 1875